Volland: "Wahnsinn, was die draufhaben"
1860-Jungstar Kevin Volland steht mit 19 Jahren erstmals im U21-Kader. Der Allgäuer träumt schon von der EM 2016, staunt vorerst aber noch über die Geschwindigkeit beim DFB-Training.
München Als Kevin Volland zum Telefon greift und bei der AZ zurückruft, muss er sich erst mal sammeln. „Wow”, ruft der junge Stürmer der Löwen, der diese Woche zum ersten Mal zur U21-Nationalmannschaft gehört und am Mittwoch auf sein Debüt hofft. „Hier ist was los. Das ist so geil, dass ich hier dabei sein kann. Da läuft’s einem kalt den Rücken runter, ein super Gefühl. Das ist ein richtig cooler Haufen hier.”
Volland ist erst 19, doch er spielt jetzt mit den Großen. Im neuen Kader der ältesten DFB-Jugendauswahl sind neben dem Allgäuer nur die beiden in der Bundesliga schon etablierten Torhüter Bernd Leno (Leverkusen) und Marc-Andre ter Stegen (Mönchengladbach) Jahrgang 1992 wie Volland. Und weil Ex-Löwe Moritz Leitner wegen einer Magendarmgrippe hat absagen müssen, ist Volland sogar der Jüngste im DFB-Kader.
Entsprechend stolz klingt der Stürmer, als er sagt: „Für mich ist das ein Riesending, dass ich hier dabei bin. Es zeigt, dass ich nicht viel falsch gemacht haben kann. Es ist eine Ehre, eine Auszeichnung und eine Bestätigung. Ich genieße das. Es ist unbeschreiblich, sein Land zu vertreten."
Die AZ zählt auf, weshalb Vollands Debüt tatsächlich zum Rundumspaßpaket für den Löwen-Youngster wird:
Qualität
Volland schwärmt vom Training bei der U21. „Das Niveau ist noch höher als bei 1860, das Tempo noch schneller”, sagt er. Zwar hat der neunmalige Torschütze in dieser Saison schon oft betont, auch bei Sechzig von Sturmpartner Benny Lauth viel lernen zu können, doch über seine U21-Kollegen sagt er: „Wahnsinn, was die drauf haben.” Durch Vollands weitere Verbesserung trifft die Löwen dessen baldiger Abschied noch heftiger. So sagt Sportchef Florian Hinterberger: „Ein adäquater Ersatz für ihn wäre schweineteuer. Da müssen wir uns irgendwas einfallen lassen.”
Kollegen
Zum U21-Kader gehören auch die drei Hoffenheimer Profis Boris Vukcevic, Peniel Mlapa und Sebastian Rudy. Zwar sagt Volland, der nach dieser Saison zum Kraichgauer Bundesligisten wechselt: „Das nächste Jahr ist unter uns nur ein Randthema.” Doch er betont auch: „Den Peniel (spielte bei 1860, D.Red.) kenne ich natürlich schon, aber es ist gut, auch die anderen schon mal kennenzulernen. Das kann fürs nächste Jahr nur gut sein."
Träume
Erst mal freut sich Volland auf sein Debüt in der U21 und hofft, am Mittwoch in Halle in der EM-Qualifikation gegen Griechenland (18.15 Uhr, Sport1 live) zum Einsatz zu kommen. „Ich bin der Jüngste. Ich muss mich hintenanstellen”, sagt er und fügt an: „Eine Einwechslung wäre schon groß.” Zuletzt spielten vorne meist die Erstligaspieler Pierre-Michel Lasogga (Berlin), Alexander Esswein (Nürnberg), Mlapa, Lewis Holtby (Schalke) oder Zweitligastar Maximilian Beister aus Düsseldorf. Volland will sich indes mit der U21 nicht zufrieden geben und gibt zu, hin und wieder mal von der WM 2014 oder der EM 2016 der A-Nationalmannschaft zu träumen. „Man muss sich immer hohe Ziele setzen”, sagt er und fügt lachend an: „In Paris war ich noch nie.” Dort steigt 2016 das Endspiel.
Rivalen
Zwar genießt Volland die Tage mit den künftigen DFB-Stars, doch über die zuletzt fünf Mal nacheinander erfolgreichen Löwen sagt er auch: „Gerade ist daheim so eine super Stimmung, da wäre ich auch gerne dabei.” Am Montag will Sechzig den Höhenflug gegen St.Pauli fortsetzen. Und weil Volland bei der U21 auch auf den Hamburger Patrick Funk trifft, sagt er nun: „Ich werde ihm sagen, dass er was erleben kann am Montag. Der kann sich auf was gefasst machen. Wir haben einen Lauf, und das wollen wir auch St. Pauli spüren lassen.”