Vitor Pereira wird 1860-Coach - Logik mit Risiko

Der TSV 1860 schlägt mit Vitor Pereira einen völlig neuen Weg ein. Einen Weg, der zu den großen Vorstellungen Hasan Ismaiks passt, denn für Sechzig ist der Portugiese ein absoluter Star-Coach.
Der Investoren-Plan: Ein Mann mit Königsklassen-Erfahrung soll die Löwen in die Champions League führen. Klingt erst einmal logisch – aber geht dieses risikoreiche Rezept in Giesing auf? Denn nebst Sprachbarriere, fehlender Kenntnis über 1860 sowie den deutschen Fußball lässt auch Pereiras Persönlichkeit Zweifel zu.
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Der 48-Jährige, der nicht gerade günstig sein dürfte, gilt als charismatischer Heißsporn, Videos zeigen ihn beim Rumpelstilzchen-Torjubel, schlagkräftigen Frustabbau an der Trainerbank und (das Highlight!) bei einer Pressekonferenz seines arabischen Ex-Klubs al Ahli. Dort will ihm ein Pressesprecher („Ich kontrolliere die Pressekonferenz“) den Mund verbieten; Pereira rastet aus: „Mein Freund, ich rede, über was ich will!“ Ironie an: Beste Voraussetzungen für die Zusammenarbeit bei einem Klub, wo ein jordanisches Alphatier nicht nur die Medien boykottiert, sondern auch alles beherrscht. Ironie aus. Möglich, dass Pereiras charismatische Art und die immer wieder geforderte harte Hand anschlagen.
Und wenn nicht? Wenn er – wie viele vor ihm – vorzeitig gehen muss? Dann reiht sich Pereira in die Reihe der Trainer-Missverständnisse ein. Was in diesem Fall aber für den Klub und Ismaik teuer würde.
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