Vitor Pereira, Stefan Aigner, Michael Liendl, Ivica Olic über den Sieg des TSV 1860 München gegen Greuther Fürth in der 2. Liga

Erstes Spiel, erster Sieg: Vitor Pereira glückt seine Premiere mit dem TSV 1860. Der Löwen-Trainer kritisiert sein Team nach dem Sieg gegen Greuther Fürth dennoch scharf, auch Torschütze Michael Liendl hat was auszusetzen.
von  Patrick Mayer
MICHAEL LIENDL - NOTE 2: Brachte Schwung und Ballsicherheit. Hatte zwar Defizite im Pressing, schoss dann aber das Tor des Tages.
MICHAEL LIENDL - NOTE 2: Brachte Schwung und Ballsicherheit. Hatte zwar Defizite im Pressing, schoss dann aber das Tor des Tages. © imago/MIS

München - "Wir haben noch viel Arbeit vor uns." Diesen Satz sagte Vitor Pereira nach dem 2:1 seiner Löwen gegen Greuther Fürth am Freitagabend in Reihe. Ein Sieg zum Einstand in der 2. Liga, doch der TSV 1860 bot über weite Strecken ein schwaches Spiel.

Vitor Pereira äußert deutliche Kritik

Sein Gegenüber Jonas Radoki monierte den Elfmeter gegen die Franken, Torschütze Michael Liendl, der zunächst auf die Bank musste, sprach über seine Rolle bei Sechzig. Die AZ hat die Stimmen aus der Mixed Zone und von der Pressekonferenz:

Das Spiel im Ticker zum Nachlesen

Löwen-Coach Vitor Pereira: „Taktisch und technisch war das kein fantastisches Spiel. Es war viel Wille drin, aber es war kein gutes Spiel. Ich habe mir vom Spiel mehr erhofft. Wir haben aber oft die Spielmomente falsch eingeschätzt. Es war ein Hin und Her, Fußball ist für mich aber kein Hin und Her. Wir hatten viele Ballverluste. Mit der Zeit werden wir uns aber verbessern.“

…über die Stimmung in der Arena: „Es war eine schöne Atmosphäre. Aber ich will mehr Qualität in unserem Spiel haben. Ich würde glücklich sein, wenn wir das gezeigt hätten, was wir im Trainingslager gezeigt haben.“

…zur Rolle von Sebastian Boenisch: „Boenisch links oder rechts, egal, der kann auch zentral spielen. Er kam aus einer Verletzung, hat aber eine Charakteristik, die ich mag. Er will immer tiefe Bälle spielen, das mag ich. Wie der Ball dann ankommt, hängt oft von den Passabnehmern ab.“

Stefan Aigner lobt Lucas Ribamar

Löwen-Kapitän Stefan Aigner: "In der Halbzeit haben wir uns darauf eingeschworen, dass wir weiter nach vorne spielen wollen. Die Gelb-rote Karte hat uns natürlich in die Karten gespielt."

…zu Michael Liendl: „Ich habe ihm beim Jubeln gesagt: Endlich mal kein Elfmeter. Aber das macht er natürlich überragend, mit dieser Ruhe und der Innenseite macht das nicht jeder. Er ist ein ganz wichtiger Spieler."

…zum Debüt von Lucas Ribamar. "Es war nicht einfach für ihn, als er reinkam. Ich weiß, wie das ist, wenn du lange verletzt warst. Er war noch viel länger verletzt als ich. Ich glaube, dass er es dennoch sehr gut gemacht hat."

…zum Fußball des neuen Trainers: "Wir haben versucht, die Vorgaben von Vitor Pereira umzusetzen. Das hat nicht immer funktioniert. Es kann aber auch noch nicht funktionieren, weil wir erst drei, vier Wochen zusammen sind. Es wäre ein Wunder, wenn ein neuer Trainer kommt und es funktioniert sofort."

Michael Liendl pocht auf Startelf-Einsatz

Löwen-Torschütze Michael Liendl: "Mir wird nichts geschenkt. Es ist nicht immer ganz einfach für mich, vielleicht mein Ding bei Sechzig, dass es immer auf und ab geht. Damit muss ich umgehen können. Ich habe den Anspruch, in der Mannschaft zu spielen, weil ich die Qualität einfach habe. Das wissen viele andere auch. Das ist jetzt keine Kampfansage, sondern einfach mein Anspruch."

…zu seinem Tor: "Ich war relativ ruhig beim Schuss, wusste, was ich machen will, hab den Ball dann ganz gut getroffen. Wenn du vorher schon weißt, was du geplant hast, ist es einfacher."

…auf Nachfrage der AZ zum Moment, als der Ball drin war. "Es ist immer schön, wenn man ein Tor schießt. Noch schöner ist es, wenn man der Mannschaft entscheidend hilft. Das war das Siegtor, deswegen war es wichtig, weil wir dadurch den Dreier eingefahren haben."

…auf Nachfrage der AZ zu fußballerischen Defiziten im Spiel der Sechzger: "Dass noch nicht alles bei hundert Prozent ist nach einer Vorbereitung, ist ganz klar. Es kam ein neuer Trainer, wir haben eine neue Spielidee. Ich glaube, dass wir uns in vielen Dingen steigern müssen, weil wir auch Glück hatten. Und das Glück ist nicht immer auf unserer Seite."

… zur Möglichkeit, er könnte den Klub in dieser Transferperiode noch verlassen: "Jeder Spieler kämpft um seinen Platz, auch ich. Ich habe den Anspruch, hier zu spielen. Alles Weitere wird sich zeigen. Im Fußballgeschäft kann alles sehr schnell gehen. Stand jetzt bin ich Spieler hier. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich beim Trainer in der Hierarchie stehe. Ich weiß, dass ich in der Mannschaft ein gewisses Standing habe. Ich habe meine Leistung gebracht."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.