Viola Oberländer: Vom TSV 1860 München in die Hölle
Viola Oberländer siegt bei der TV-Show "Hart. Härter. Höllencamp". Im Interview spricht die Löwen-Vereinsmanagerin über die Strapazen – und ihren Job an der Grünwalder Straße.
Die 27-Jährige hat Sportwissenschaften und Sportmanagement studiert und ist als Vereinsmanagerin beim TSV 1860 angestellt. Nebenbei arbeitet sie als Personal Trainerin.
AZ: Frau Oberländer, Glückwunsch zum Sieg bei der TV-Show "Hart. Härter. Höllencamp"!
VIOLA OBERLÄNDER: Danke! Es war wirklich hart, sowohl physisch als auch psychisch eine große Herausforderung. Aber es hat echt Spaß gemacht – eine schöne Erfahrung.
Für alle, die die Show auf ProSiebenMAXX nicht verfolgt haben: Was mussten Sie dort bewältigen?
40 Teilnehmer wurden immer wieder Wettkämpfen unterzogen, die uns an unsere Grenzen brachten: Bergsprints, klettern, schwimmen, Hindernisläufe, Baumstämme durch die Gegend schleppen, Dinge, die von einem bergauf fahrenden Lkw geworfen wurden, aufsammeln und zurückwerfen. Im Finale, in dem wir zusätzlich Gewichtswesten trugen, musste ich unter den letzten vier Teilnehmern unter Schlafmangel in 24 Stunden andauernd Herausforderungen überstehen.
Viola Öberländer: "Gekämpft wie eine Löwin"
Am Ende haben Sie sich gegen mehrere Männer durchgesetzt. Gab's blöde Sprüche für Sie?
Nein, gar nicht! Das waren Top-Sportler, das war alles sehr fair, und es kamen keine dummen Sprüche – von den Ausbildern mussten sie sich höchstens ein bisschen was anhören. (lacht)
…und alle mussten sich Sechzigs Vereinsmanagerin geschlagen geben: Wie viel harter Hund steckt eigentlich in Viola Oberländer?
Anscheinend schon etwas. Ich mag einfach Herausforderungen. In den Spezialeinheiten der Bundeswehr und der Polizei wird zum Teil auch so trainiert, das war schon knackig. Von den Löwen-Fans gab es natürlich viele Glückwünsche, nicht nur einmal habe ich gehört: "Gekämpft wie eine Löwin!"
Womit wir bei Ihren Sechzgern wären. Hat es auch etwas von Höllencamp, die Abteilungen der Löwen zusammenzuhalten?
Nein, Sechzig ist zum Glück kein Höllencamp für mich. Klar ist es manchmal chaotisch, aber chaotisch-sympathisch, würde ich sagen. Aber, um den Bogen zu spannen: Im Höllencamp musste man breitgefächert sein, was die Sportarten anbelangt: Als freiberufliche Personal Trainerin treibe ich sehr viel Sport, von Laufen, Schwimmen über Geräteturnen bis zum Eisbach-Kraftzirkel. Es geht wegen den Fußballern manchmal unter, aber wir haben bei Sechzig auch 38 verschiedene Sportarten. Ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet.
Viola Oberländer: "Sechzig hat viel zu bieten, auch im Breitensport"
Absturz aus der Zweiten Liga, Neuanfang in der Regionalliga und Aufstieg – inwieweit spüren Sie im e.V., wie es dem Flaggschiff der Fußballprofis geht?
Klar strahlt das Image auf uns ab und es stimmt schon, dass es dem Verein bessergeht, wenn die Fußballer erfolgreich sind. Von daher würde ich mir wünschen, dass es weiter ordentlich bergauf geht: Die Jungs von Daniel Bierofka sind ja auf einem guten Weg. Aber Sechzig ist mehr als Fußball und steht ja nicht nur im Schatten von den Profis und der ebenfalls großen Fußballabteilung. Die Boxabteilung zum Beispiel ist auch sehr groß und im Spitzensport unterwegs, die Rollerderbys (ein Rollschuhrennteam der Sechzger, d. Red.) sind auch in der 1. Bundesliga. Wir haben stetig steigende Mitgliederzahlen.
Klingt fast nach einem Appell, sich den Löwen anzuschließen.
Na klar! Bei uns ist jeder willkommen. Sechzig hat viel zu bieten, auch im Breitensport. Wir haben in jeder Altersklasse, für jedes Niveau etwas Passendes. Es gibt auch viele supertreue Seelen hier, angefangen beim Präsidium um Robert Reisinger, Hans Sitzberger und Heinz Schmidt, die sich alle um so vieles kümmern und sich viele Veranstaltungen diverser Abteilungen nicht entgehen lassen. Als sportbegeisterter Mensch kann ich jedem nur empfehlen, sich dem Löwenrudel anzuschließen.