Vier Spiele Sperre für Lauth: "Das ist zu hart"

Die Löwen reagieren geschockt auf das harte Urteil gegen ihren Kapitän. Trainer Schmidt wünscht sich nun mehr denn je einen neuen Stürmer zur Winterpause. Ist Blanco dann weg?
Maximilian Wessing |
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Bis 2013 wird Lauth nicht mehr so für die Löwen jubeln. Der Stürmer ist für vier Spiele gesperrt worden
AP Bis 2013 wird Lauth nicht mehr so für die Löwen jubeln. Der Stürmer ist für vier Spiele gesperrt worden

MÜNCHEN Ein wenig rang Benny Lauth um Worte. Das Urteil vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) hatte ihn spürbar getroffen. Vier Ligaspiele muss der Löwen-Stürmer aussetzen. Die Partien am kommenden Sonntag in Regensburg, das letzte Heimspiel des alten Jahres am 16.12. gegen Dresden sowie die ersten beiden Begegnungen 2013 gegen Kaiserslautern und in Duisburg werden ohne den Kapitän und besten Torjäger des TSV 1860 stattfinden.

„Ich habe nicht mit so vielen Spielen Sperre gerechnet", bekannte Lauth. Vor allem, wie der Ersttäter immer wieder betont, „weil es keine Absicht war. Das hat Marcel Reichwein ja selbst bestätigt." Reichwein war der Leidtragende des Lauthschen Ellbogenschlages vom vergangenen Freitagabendspiel (1:1) in Aalen. Fünf Tage ließ sich der DFB Zeit, um sein Urteil zu finden und bekanntzugeben. Dafür ist es nun umso deftiger ausgefallen.

Löwen-Trainer Alexander Schmidt konnte seinen Frust nicht verbergen. „Es ist zu hart. Das Urteil steht in keinem Verhältnis", meint Schmidt. „Aber da ist man dem DFB ausgeliefert.” Natürlich, die Löwen hätten mit einem Einspruch gegen das Urteil vorgehen können. Doch sie verzichteten. „Es hat keinen Zweck, dagegen vorzugehen. Wenn man die Regularien kennt, weiß man, dass es nur Zeit- und Geldverschwendung wäre”, sagte Präsident Dieter Schneider der AZ.

Nun ist genau der Fall eingetreten, vor dem sich die Löwen so gefürchtet haben: ein langer Ausfall von Lauth. Mit acht Saisontreffern ist der 31-Jährige der mit Abstand gefährlichste Angreifer. Ismael Blanco, vor Saisonbeginn mit großen Hoffnungen verpflichtet, war zuletzt nicht einmal im Kader, kommt überhaupt nicht in Tritt. Sogar eine Trennung in der Winterpause scheint nicht mehr unmöglich. „Die Sperre von Lauth ist ein Rückschlag, aber auch eine Chance", sagt Schmidt. Allerdings nicht für Blanco, sondern für die Nachwuchsstürmer. Bobby Wood traf zuletzt in Aalen, Markus Ziereis glänzte mit drei Treffern am Dienstag beim Test gegen Unterhaching. Schmidt ist jedoch realistisch genug, um zu erklären: „Es ist schwierig zu sagen, dass die Jungen uns jetzt in die erste Liga schießen sollen. Man kann nicht verlangen, dass jeder in der Rückrunde zehn Tore erzielt.” Schmidts einfache Lösung: Nachlegen.

Der Augsburger betont eindeutig, dass er sich für die Rückrunde Verstärkung wünscht. „Ein erfahrener Spieler wäre optimal. Es müsste aber ein Stürmer sein, den ich gesehen habe. Das ist eine so wichtige Entscheidung, dass man sich total sicher sein muss." Qualität und Mentalität seien freilich Voraussetzung, und: „Er muss jagen können.” Heißt: läuferisch stark. Schmidts Spielweise, das frühe Attackieren des Gegners, macht das unabdingbar. „Wir wollen agieren, nicht reagieren”, erklärte Schmidt schon mehrmals.
Wie realistisch ist eine (notwendige) Verpflichtung? Dieter Schneider erklärt: „Wir müssen einigermaßen zügig, aber nicht hektisch darauf reagieren.” Der Schritt müsse gut überlegt sein, sagt Schneider. „Es ist bereits Thema bei uns und wird in einem kleinen Kreis besprochen.”

Ein wenig kurios dabei ist, dass Lauth, der im Achtelfinale des DFB-Pokal in Bochum (19. Dezember) spielberechtigt ist, im Falle eines Weiterkommens selbst für weitere Einnahmen in Höhe von fast 600 000 Euro sorgen kann und so quasi selbst für Konkurrenz im Sturm sorgen könnte.
Übrigens: Das Transferfenster hat bis zum 31. Januar 2013, 23.59 Uhr geöffnet.

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