Vier aus sechs: Das 1860-Lotto

München - Im Grunde kann Reiner Maurer nicht mehr verlieren. Dafür hat der Löwen-Trainer gesorgt. Immer wieder betont er, seinen Kader für sehr dünn zu halten. Sollte sich 1860 also einen Fehlstart in die Zweite Liga leisten, den möglichen Grund dafür hätte Maurer schon genannt. Doch daran will der 52-Jährige gar nicht denken, vielmehr beschäftigen ihn die letzten offenen Plätze seiner Startelf.
Und die gibt es vor allem im Angriffsbereich. Das 2:4 gegen Gladbach bestätigte, wie sehr die Löwen in der Defensive auf ihre besten fünf Spieler angewiesen sind, vom Abräumer Grigoris Makos und den Verteidigern Grzegorz Wojtkowiak, Necat Aygün, Gui Vallori und Moritz Volz dürfte der Erfolg abhängen. Experimente wird es also nicht geben, als Nebenmann für Makos hat sich Maurer zudem schon auf Daniel Bierofka festgelegt.
Nur auf den vier Offensivpositionen (zwei Außen, zwei vorne) bleibt die Bewerbungsphase für alle Betroffenen bis zum Saisonstart offen. Maurer sagt: „Ich habe sechs Kandidaten für vier Plätze, das ist eine gute Auswahl.“ Vier aus sechs, das Löwen-Lotto, der Trainer hat die Wahl. „Ich kann mir vorne auch eine Rotation vorstellen“, sagt Maurer. Die AZ erklärt die Ausgangslagen der sechs Kandidaten:
Benny Lauth:
Mit zehn Toren im Sommer hat der Kapitän seine Klasse untermauert, auch gegen Gladbach wirbelte Lauth bis zu seiner Auswechslung. Der 30-Jährige scheint gesetzt, zuletzt ließ sich Lauth weit nach hinten fallen. Maurer: „Mit den neuen Mitspielern ist er flexibler. Er kann aus der Tiefe oder über die Flügel kommen.“
Daniel Halfar:
Links vorne ist Halfar-Revier, dort hat er die Nase vorn. Allerdings ist der 24-Jährige nach langer Verletzung noch nicht fit für 90 Minuten. Maurer sagt: „Mit seinen schnellen Dribblings und seiner Torgefährlichkeit hilft er uns enorm.“ Zunächst muss Halfar mit vorzeitigen Auswechslungen leben.
Moritz Stoppelkamp:
Der starke Neuling aus Hannover hat seinen Platz sicher. Entweder im Sturm oder auf der rechten Seite. Der 25-Jährige war im Sommer mit der beste Löwe. maurer: „Er bewegt sich gut und viel. Nur er muss seine Chancen besser nutzen.“
Ismael Blanco:
Der Argentinier ist nicht so vielseitig wie die offensive Konkurrenz – nur als Lauths Sturmpartner darf er sich Hoffnungen machen. Nach seinem Tor gegen Gladbach scheint ein Einsatz in der ersten Elf zum Saisonstart möglich. Maurer: „Er ist sofort da, hat ein gutes Spielverständnis. Ich hätte keine Bedenken, ihn aufzustellen."
Maximilian Nicu:
Gegen Gladbach machte er sein bestes Spiel dieses Sommers. Nicu kann rechts, links und zentral spielen. „Die Vielseitigkeit ist meine große Stärke“, sagt er. „Er ist überall ein ernsthafter Kandidat“, betont Maurer.
Marin Tomasov:
Der Kroate hat beste Voraussetzungen, er ist schnell, technisch stark, dazu kommt sein wuchtiger Schuss. Doch all das hat er in den Spielen bislang nur angedeutet. Maurer lässt ihn wohl zunächst auf der Bank und fordert mehr Biss: „Er muss die Aktionen konkreter durchziehen.“