Verwirrspiel um Valloris Zukunft nervt Fröhling
München - Eigentlich wollte Torsten Fröhling sein Team nach vier Punkten aus den letzten zwei Spielen in Ruhe auf den Abstiegskrimi gegen Erzgebirge Aue vorbereiten. Seit Wochen betonen Trainer und Verantwortliche mantraartig, dass man sich nur auf das sportliche Ziel Klassenerhalt konzentrieren wolle. "Persönliche Schicksale dürfen keine Rolle spielen", sagten Trainer, Geschäftsführung und Präsidium immer wieder unisono.
Mit dieser Ruhe und dem Fokus auf das sportliche Ziel war es am Montag vorbei. Eine Münchner Zeitung hatte Ex-Kapitän Vallori mit den Worten zitiert: "Ich weiß jetzt, dass ich nicht mehr wichtig bin für 1860. Mein Anspruch als Fußballer ist es aber, wichtig zu sein." Deswegen sei ein Vereinswechsel im Sommer unumgänglich. "Ans Aufhören denke ich nämlich noch lange nicht. Ich werde weiterspielen. Und zwar für einen deutschen Klub."
Das Dementi von Spieler und Berater gleichermaßen folgte auf dem Fuße. Vallori änderte sogar umgehend sein Facebook-Profilbild, zeigt sich nun nicht mehr als Privatmann, sondern im Löwen-Trikot.
Der 32-Jährige ging aber auch von sich aus zu seinem Trainer und klärte das Missverständnis auf. "Gui kam zu mir ins Büro und hat aufgeklärt, dass er das nicht so gesagt hat", sagte Fröhling der AZ. "Für mich sind das alles Nebenkriegsschauplätze. Wir haben ein ganz wichtiges Spiel vor der Brust, deswegen will ich das gar nicht haben."
Nachvollziehbar, dass Fröhling genervt auf den Vorfall reagierte. Schließlich geht es am Sonntag gegen Aue um die Existenz des TSV. Natürlich, so Fröhling, würden intern bereits die Planungen für die neue Saison vorangetrieben - wie in jedem anderen Verein auch. Aber: "Wir regeln das intern. Wer hier eine Zukunft hat und wer nicht, da wissen die Jungs schon ungefähr Bescheid. Das geht aber nur uns etwas an. Jetzt müssen wir erst mal Punkte holen, ehe wir überhaupt irgendwas machen." Ein Sieg über Aue wäre da ein wichtiger Schritt.
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