VERL-ieren verboten! Die Löwen wollen zu den Basics zurückkehren

Gegen Aufsteiger Verl muss für die Löwen ein Erfolg her. Günther Gorenzel fordert dafür: Zurück zu den Basics!
Matthias Eicher
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Verantwortlich für den Sport beim TSV 1860: Günther Gorenzel (l.) und Michael Köllner.
Verantwortlich für den Sport beim TSV 1860: Günther Gorenzel (l.) und Michael Köllner. © imago images / kolbert-press

München - "Auf geht's Löwen, käm-pfen und sie-gen!" Der Sechzger-Anhänger kann seine Fangesänge aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nur unter der Dusche schmettern. Oder im eigenen Wohnzimmer, wenn es heißt: Matchday!

Am Dienstagabend erwartet den TSV 1860 ein erstaunlich dicker Brocken: Die Mannschaft von Trainer Michael Köllner, aktuell mit 18 Punkten Drittliga-Vierter, muss bei Überraschungs-Aufsteiger SC Verl antreten (Magenta Sport und im AZ-Liveticker). Das Team von Trainer Guerino Capretti rangiert mit starken 16 Punkten und "der Unbekümmertheit eines Aufsteigers" (Zitat Köllner) aus neun Spielen auf Rang sechs. Der Anpfiff: 19 Uhr. Der Spielort: die Benteler-Arena in Paderborn. Liebe Leser, wir entschuldigen uns schon im Voraus – für das Motto der Sechzger gilt der unausweichliche Wortwitz: Verl-ieren verboten!

Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in Folge brauchen die Giesinger wieder ein Erfolgserlebnis, um in der Spitzengruppe nicht noch weiter an Boden zu verlieren. Unter die Verler Räder zu kommen, würde Sechzigs starken Saisonauftakt relativieren und den Glauben an die eigene Stärke schwächen.

Gorenzel: Fokus auf die "Grunsätzlichkeiten des Fußballs"

Geschäftsführer Günther Gorenzel sah sich daher veranlasst, eine Besinnung auf die alten Löwen-Stärken auszurufen. "Elf Spiele sind gespielt, wir stehen vor einer Englischen Runde und mit Samstag ist ein Drittel der Saison gespielt. Keine Saison, keine Meisterschaft verläuft linear, es gibt immer verschiedene Phasen und Schwerpunkte", sagte der 49-Jährige: "Momentan ist es gefragt, den Fokus, die Konzentration und die Sinne wieder etwas mehr auf die Basics zu legen."

Zur Erklärung: Man sei den letzten Wochen "oft stark auf individuelle Details" eingegangen, "auf Spielphasen" oder andere Dinge. Nun müsse man "die Grundsätzlichkeiten des Fußballs in den Vordergrund stellen." Kämpfen, kratzen, beißen – aber auch die "Pass-Schärfe" und eine nicht zu verkopfte Herangehensweise.

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Gorenzel zeigte sich von Sechzigs Personal wie Köllner und dessen Trainerteam überzeugt, "diesen Fokus hinzubekommen" und "unseren Weg weiter zu gehen."

Köllner pflichtete bei – und erklärte, wie es zur weiß-blauen Disbalance gekommen sei. "Wir müssen aufpassen, dass die eigene Erwartungshaltung nicht irgendwann ein Stück weit zu einer Bleiweste wird", so der Oberpfälzer über die verloren gegangene Leichtigkeit. Durch die Erfolge der ersten Saisonspiele seien die Ambitionen im Giesinger Umfeld gestiegen, die Gegner erklären die Sechzger vermehrt zu Aufstiegskandidaten. "Meine Themen sind das nicht", stellte Köllner klar, der die A-Frage stets gekonnt umschifft.

Dennoch sei es kein Wunder, dass die eigenen Spieler mehr und mehr von Sechzig Rückkehr in die Zweite Liga träumen – und sich daher auch selbst unter Druck setzen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", führte Köllner auch über sein eigenes Selbstverständnis aus, "aber das heißt nicht, dass wir jetzt durchmarschieren und 80, 90 Punkte holen."

Willsch kehrt wohl in die Anfangself zurück

Stichwort marschieren: Das soll Marius Willsch auf seinem angestammten rechten Flügel wieder tun: Der Rechtsverteidiger habe den Kurzeinsatz gegen Uerdingen laut Köllner gut überstanden und dürfte in die Startformation zurückkehren. Dagegen fehlt Erik Tallig aufgrund seiner Ampelkarte. "Die Pause tut sicher gut", meinte Köllner über den überspielten Mittelfeld-Youngster (20). Torjäger Martin Pusic sei nach seiner OP (Mittelhandbruch) ebenfalls noch nicht so weit und erst für Samstag eine Option.

Doch was tun, damit die Verler zu Verlierern werden? Laut Köllner könnte es am Ende so einfach sein: "Letztlich kommt es darauf an, wer mehr Gier, mehr Hunger auf die Punkte entwickelt."

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11 Kommentare
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  • anteater am 24.11.2020 13:58 Uhr / Bewertung:

    "für das Motto der Sechzger gilt der unausweichliche Wortwitz: Verl-ieren verboten!"

    Oh man, der ist so schlecht. Na ja, Herr Eicher halt.

    "muss für die Löwen ein Erfolg her"

    Warum "muss"? Wenn wir heute verl-lieren, ha, ha, ha, lustig (nicht!) und alle anderen Spiele gewinnen, dann steigen wir auf.

    Was Herr Gorenzel sagen will, das weiß er vielleicht selbst.

    "dass die eigenen Spieler mehr und mehr von Sechzig Rückkehr in die Zweite Liga träumen"

    Aha. Sonderlich viele des aktuellen Kaders dürften allerdings mit der 3. Liga ihren Leistungshorizont erreicht haben.

    "Letztlich kommt es darauf an, wer mehr Gier, mehr Hunger auf die Punkte entwickelt."

    Oft kommt es gar darauf an, wer weniger gravierende Fehler macht.

  • Heinrich H. am 24.11.2020 17:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von anteater

    ....ich gebe Anteater recht, 80% der Spieler haben mit der 3. Profiliga ihren Zielpunkt erreicht, leider ist da nicht mehr drinn..!

  • am 24.11.2020 13:04 Uhr / Bewertung:

    Wenn gegen Verl verloren wird, werden sollte, stehen wohl Gorenzel UND Köllner in Frage! So einen wilden Haufen gab es ja nicht einmal unter Biero. Wie kann man nur Greilinger einwechseln, den Rotsünder übersehen und einen echten wirkunsvollen Rechtsaußen auf der Bank sitzen lassen. Da denke ich doch an ein Bakschisch von Ismaik.

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