Verkehrte Welt in München: FC Bayern demontiert - TSV 1860 euphorisiert

Der TSV 1860 schwebt nach dem überraschenden Achtelfinal-Einzug im DFB-Pokal auf einer Euphoriewelle - Lokalrivale FC Bayern fliegt dagegen hochkant raus. Eine Konstellation, die es seit vielen Jahren nicht mehr gab. Zumindest ein Löwe dürfte trotzdem enttäuscht sein.
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Sascha Mölders hätte im Achtelfinale des DFB-Pokals am liebsten gegen den FC Bayern gespielt, doch daraus wird nichts.
Sascha Mölders hätte im Achtelfinale des DFB-Pokals am liebsten gegen den FC Bayern gespielt, doch daraus wird nichts. © IMAGO / MIS

München - Kaum zu glauben, aber wahr: Der TSV 1860 ist tatsächlich der letzte bayerische Vertreter im DFB-Pokal! Während sich die Löwen am Dienstag im Giesinger Flutlicht für das Achtelfinale qualifiziert hatten, mussten alle anderen Vertreter aus dem Freistaat spätestens nach dem zweiten Spiel die Segel streichen.

Besonders eklatant: das Ausscheiden des FC Bayern. Der Rekord-Pokalsieger, nach den bisherigen Auftritten in dieser Saison eigentlich der große Favorit auf den Titel, fing sich im Topspiel bei Borussia Mönchengladbach eine kaum für möglich gehaltene 0:5-Klatsche ein und verpasst zum zweiten Mal in Folge die Runde der letzten 16. Die Löwen sind weiter als der ungeliebte Stadtrivale - das gab es seit 21 Jahren nicht mehr. Verkehrte Welt in München!

Löwen-Fans verspotten Bayern - Mölders bekommt Wunschlos nicht

Seinerzeit verabschiedeten sich die Sechzger, bei denen unter anderem der junge Daniel Bierofka, Icke Häßler oder Martin Max im Kader standen, in der 3. Runde mit einer satten 0:5-Niederlage gegen den VfL Bochum aus dem Pokal. Die Bayern waren schon zuvor im Elfmeterschießen gegen Magdeburg aus dem Wettbewerb rausgeflogen.

In den Fanforen der Sechzger wird das Ausscheiden des großen Stadtrivalen aus der vielzitierten Seitenstraße wenig überraschend mit Hohn und Spott quittiert. Ein Mann wird sich darüber aber nicht unbedingt freuen: Kapitän Sascha Mölders.

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Angesprochen auf seinen Wunschgegner in der nächsten Runde hatte der Torjäger nämlich klare Vorstellungen. "Ich wünsche mir einen Bundesligisten. Am liebsten in der nächsten Runde das große Derby (gegen den FC Bayern, d. Red.). Auch gegen den FC Augsburg (ein Ex-Klub von Mölders, d. Red.) würde ich mich freuen!", meinte der Routinier bei "Sky". Beide Wunschlose werden bei der Auslosung am kommenden Sonntag allerdings nicht im Topf sein.

Achtelfinale im DFB-Pokal: TSV 1860 hat erneut Heimrecht

Doch auch sonst sind mit Dortmund, Gladbach oder RB Leipzig noch einige attraktive Gegner dabei. So weit will Trainer Michael Köllner allerdings noch nicht denken - seiner Meinung nach muss man sich ein gutes Los verdienen. "Wenn wir gegen Freiburg II (nächster Löwen-Gegner am Samstag, d. Red.) drei Punkte holen und ein gutes Spiel machen, dann gibt es so schicksalshafte Momente – dann kriegst du automatisch ein gutes Los am nächsten Tag", scherzte der Löwen-Coach am Mittwoch: "Deswegen tun wir alles dafür, dass wir am Samstag den Fußballgott dann dadurch einfach gnädig stimmen, dass er uns am Sonntag dann ein gutes Los beschert."

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Fest steht: Als einzig verbliebener unterklassiger Vertreter (dazu kommen zehn Erst- und fünf Zweitligisten) werden die Löwen auf jeden Fall Heimrecht genießen. Einem erneuten Pokal-Highlight auf Giesings Höhen steht also nichts im Wege, auch wenn es mit dem großen Münchner Stadtderby auch dieses Jahr nichts wird. Anders als in den vergangenen 21 Jahren liegt das in dieser Saison nicht an den Löwen. Verkehrte Welt in München!

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2 Kommentare
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  • Federseelöwe am 28.10.2021 18:01 Uhr / Bewertung:

    Ein schöner Moment, geniessen wir ihn, aber jetzt geht es erst mal darum die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu holen.

  • Günni Löwenherz am 28.10.2021 14:45 Uhr / Bewertung:

    Für den deutschen Fußball hat das Ausscheiden der Bayern vielleicht auch etwas Gutes, weil man gesehen hat, dass es mit der richtigen Einstellung und einer guten Taktik auch möglich ist, die großen Bayern zu schlagen. Trotzdem denke ich, tun wir gut daran, wenn wir uns lieber auf uns selbst konzentrieren. Bei den Roten wird die Niederlage erst mal eine Eintagsfliege gewesen sein. Wir müssen aber selbst schauen, dass wir endlich Punkte einfahren und daher sollte die ganze Konzentration schon wieder auf dem nächsten Spiel gegen Freiburg II liegen.

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