Verkannt, doch nicht verkauft: Beda soll bleiben

Der Franzose, von Trainer Lienen in der Vorrunde im Mittelfeld eingesetzt, sollte die Löwen eigentlich schon verlassen. In Hoffenheim gefiel er nun als Manndecker, prompt will 1860 ihn halten.
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Hier hat er einen Top-Torjäger im Griff: Mathieu Beda (hinten) gegen Hoffenheim-Star Ibisevic.
sampics/Augenklick Hier hat er einen Top-Torjäger im Griff: Mathieu Beda (hinten) gegen Hoffenheim-Star Ibisevic.

Der Franzose, von Trainer Lienen in der Vorrunde im Mittelfeld eingesetzt, sollte die Löwen eigentlich schon verlassen. In Hoffenheim gefiel er nun als Manndecker, prompt will 1860 ihn halten.

MÜNCHEN Natürlich hatte Ewald Lienen beim beachtlichen 0:0 im Test gegen 1899 Hoffenheim wieder seinen Notizblock dabei – und der Löwen-Trainer schrieb auch wieder sehr viel. Es muss bei seinen Beobachtungen viel Gutes dabei gewesen sein, denn Lienen war hinterher bei der Analyse bestens gelaunt. Was auch an einem Spieler lag, den er längst abgeschrieben und im Herbst schon zum Verkauf freigegeben hatte: Mathieu Beda.

Der 28-jährige Franzose, der seinen letzten Einsatz für 1860 am 4. Oktober beim 1:3 in St. Pauli hatte, überzeugte neben dem starken Mate Ghvinianidze als zweiter Innenverteidiger.

Schnörkellos, zweikampfstark, ballsicher, so präsentierte sich Beda beim Vergleich mit dem Bundesliga-Siebten. „Mathieu hat ein sehr gutes Spiel gemacht, er hat sich mit Mate sehr gut ergänzt“, sagte Lienen beeindruckt. „Mathieu hat unheimlich viele Bälle gewonnen – eine positive Erscheinung."

Lienen revidiert nun seinen Plan, Beda trotz Vertrags bis 2011 abgeben zu wollen: „Wir haben eine Notsituation. Radi Felhi ist beim Afrika-Cup, außerdem wissen wir nicht, wann Torben Hoffmann (Rückenprobleme, d. Red.) zurückkommt. In diesem Moment werde ich Beda definitiv nicht abgeben."

Damit bringt der Trainer allerdings auch die Planungen von Manager Miki Stevic durcheinander, der den zu großen Kader (30 Spieler) bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar reduzieren muss. Allerdings sagt auch Stevic: „Wenn Mathieu immer so spielt, wollen wir ihn auch gar nicht hergeben.“ Oder ist das nur ein Spruch, um Beda für andere Klubs interessant zu machen?

Beda selbst weiß nicht, was er vom plötzlichen Sinneswandel der 1860-Entscheider halten soll. Zumindest rumort es in ihm, er bricht sogar sein monatelanges Schweigen in der Öffentlichkeit: „Ich habe Kontakte zu anderen Vereinen“, sagte Beda, „normalerweise muss ich jetzt wechseln. Aber ich will nicht wechseln, um einfach zu wechseln.“ Aus Bedas Worten hört man Enttäuschung heraus. Er fühlt sich verkannt. „Die letzten drei Monate waren sehr schwer für mich“, sagt er und erklärt: „Ich habe bei 1860 nie auf meiner Position spielen dürfen. Bei Lautern stand ich zweieinhalb Jahre in der Abwehr, die zu den drei besten der Liga gehört hat.“

Unter Lienen aber musste Beda in der Vorrunde im zentralen Mittelfeld spielen, das passte ihm nicht: „Als Innenverteidiger kannst du keinen Spielmacher machen", sagt er.

Ob der Ex-Lauterer ein klärendes Gespräch mit Lienen sucht? „Nein, ich werde nicht auf den Trainer zugehen – warum auch? Für mich war es ein schönes Gefühl, gegen eine gute Bundesliga-Mannschaft wie Hoffenheim gut gespielt zu haben.“

Oliver Griss

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