Verdienter Punkt gegen Leipzig
München - Sie haben alles reingeworfen und am Ende zumindest einen Punkt gesichert. Gegen ein stark aufspielendes Team aus Leipzig kam das Team von Torsten Fröhling zwei Mal nach einem Rückstand wieder zurück und erkämpfte sich mit viel Leidenschaft ein sehenswertes 2:2. Ein Achtungserfolg aber kein Befreiungsschlag: Die Löwen warten auch nach neun Ligaspielen weiter auf den ersten Sieg.
Das Spiel: Die 21.6000 Zuschauer sahen ein wahres Spektakel. Leipzig spielte wie ein Heimteam und drängte von der ersten Sekunde bedingungslos aufs Tor, doch 1860 verteidigte rustikal und nutzte die Räume für schnelle Konter. Die Folge: Vier Tore und so viele Torraumszenen, wie in keinem anderen bisherigen Saisonspiel.
Das war gut: Das Aufbäumen nach den Gegentoren, der kompromisslose Einsatz und die zum Teil gut ausgespielten Konter. Die Mannschaft gab sich nie auf und stemmte sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage. Am Ende ist der Punktgewinn der verdiente Lohn für die unermüdliche Arbeit, die die beiden besten Löwen auf dem Platz, Marius Wolf und Rubin Okotie, mit ihren Toren sicherten.
Das war schlecht: Die drückende Überlegenheit der Leipziger. Im Mittelfeld dominierten die Leipziger nach Belieben. Das ständige Pressing bereitete der 1860-Defensive vor allem in der Anfangsphase jede Menge Probleme. Nicht nur bei den Gegentoren stimmte die Zuordnung überhaupt nicht. Trotz der Aufbietung von Liendl als dritten Sechser war Fröhlings Truppe wenig kompakt. Allerdings spielten die Leipziger im Stile eines absoluten Top-Teams.
Die Szene des Spiels: In der 65. Minute stürmt der ständige Gefahrenherd Poulsen in den Strafraum, Rodnei setzt sich - auf seine ihm eigene Art - gegen den flinken Stürmer zur Wehr. Er grätscht mit beiden Beiden voraus hinein. Der Verteidiger trifft dabei weder den Ball noch Poulsen, der abhebt und vehement einen Elfmeter fordert, diesen aber nicht bekommt. Ein Sinnbild für das aufopfernde wie riskante Spiel der Löwen, die Leipziger Filigranität mit kompromissloser Zweikampfführung abkochten.
Die Tore: Bereits nach sechs Minuten ging der Dosen-Klub in Führung, nachdem Poulsen von rechts flankte, Kapitän Schindler den Ball nicht richtig traf und Nutznießer Forsberg selbigen nur noch ins Tor einschieben musste. Zwei Minuten später setzte sich Rubin Okotie auf der rechten Seite stark gegen Orban durch, bediente in der Mitte Marius Wolf, der überlegt ins linke Eck einschob. Beim 1:2 in der 67. Minute kam Leipzig über links, Sabitzer legte die Flanke auf den unbedrängten Selke ab, der keine Mühe hatte Vitus Eicher aus wenigen Metern zu überwinden. Beim 2:2 Beim 2:2 revanchierte sich Wolf bei Okotie, den er in der 78. Minute mit einem Steilpass bediente. Okotie behauptete sich gegen zwei Verteidiger und schoss den Ball von der Strafraumkante ins kurze Eck – der umjubelte Ausgleich.
Das sagen die Trainer:
Torsten Fröhling: Wir sind zwei Mal zurückgekommen. Schon in Sandhausen haben wir einen Rückstand aufgeholt. Wir haben ein intensives Spiel gegen einen spielstarken Gegner gesehen, in dem auch wir unsere Möglichkeiten hatten. Hochachtung für diese Energieleistung. Das war heute kein Befreiungsschlag. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt, dass wir dagegenhalten können. Wenn wir mit einer solchen Hingabe weiter arbeiten, dann werden wir auch die Punkte holen“
Ralf Ragnick: Für uns ist das 2:2 viel zu wenig. Wir haben viel mehr in das Spiel investiert als der Gegner. Das Unentschieden fühlt sich jetzt wie eine Niederlage an, die Jungs sind in der Kabine gerade extrem traurig. Offensichtlich gehört es zu unserem Weg dazu, dass wir uns wieder nicht mit einem Sieg belohnen. Wir haben unsere Qualität auf den Platz gebracht. Aber du darfst hier nicht zwei Tore kassieren, erst recht nicht gegen einen Gegner, der schon gar nichts mehr wollte durch einen Konter. Wir haben bei beiden Toren unseren Teil dazu beigetragen. Wir haben nun in einer Woche vier Punkte verschenkt.
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