Vater Volland: Kevin in Hoffenheim gut aufgehoben

Der Vater des Löwen-Stürmers hofft, dass sein Sohn bei 1860 bleibt, schwärmt jedoch auch von der TSG. Der Ex-Eishockey-Profi über Kevin Vollands Anfänge und schnelle Autos
Interview: Ben Schäling |
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Jung-Löwe Kevin Volland NICHT VERWENDEN
Foto Wagner NICHT VERWENDEN Jung-Löwe Kevin Volland NICHT VERWENDEN

Der Vater des Löwen-Stürmers hofft, dass sein Sohn bis 2012 bei 1860 bleibt, schwärmt jedoch auch von der TSG. Der Ex-Eishockey-Profi spricht zudem über Kevins Anfänge im Allgäu – und schnelle Autos

AZ: Herr Volland, können Sie sich noch an Kevins erstes Spiel erinnern?

ANDREAS VOLLAND: Puh, da muss ich lange überlegen. Sein allererstes Spiel habe ich jetzt nicht mehr so auf dem Schirm. Aber wir haben von klein auf mit ihm immer Ball gespielt. Sobald er groß genug war, haben wir ein Tor im Garten gebaut. Sein Opa hat das damals aus Heizungsrohren zusammengezimmert.

Wann ist Ihnen aufgefallen, dass Kevin ein besonderes Talent für Fußball hat?

Mir ist relativ früh klar geworden, dass Kevin mit Schlägern und Bällen sehr viel Spaß hat. Grundsätzlich hat man als Vater aber immer eine rosarote Brille auf. In der Jugend beim FC Thalhofen war er auf jeden Fall immer einer der Besten. Aber das war auch ein guter Jahrgang.

Sie waren viele Jahre Eishockeyprofi. Warum konnten Sie ihn nicht davon überzeugen, eine Karriere auf dem Eis zu starten?

Das wollte ich ja gar nie. Und es war mir gar nicht unrecht, dass er sich nicht für Eishockey entschieden hat. Da wäre er ja immer mit mir verglichen worden. Auf jeden Fall hat er Talent im Eishockey und gerade dort immer von seiner Kraft profitiert. Er geht immer noch sehr gerne Eislaufen. Mir war es egal, welchen Sport meine drei Kinder machen, Hauptsache sie bewegen sich. Was sie machen wollen, durften sie frei wählen.

Was raten Sie Ihrem Sohnemann denn als erfahrener Profisportler, damit er im Haifischbecken Profifußball nicht untergeht, sondern immer oben schwimmt?

Da kommt es auf viele Komponenten an. Ich habe immer versucht, ihm zu vermitteln, die Bodenhaftung nicht zu verlieren und seine Leistung realistisch einzuschätzen. Gerade wenn es, wie jetzt, gut läuft, muss man vorsichtig sein, umso mehr auf seine eigene Entwicklung schauen und hart arbeiten. Aber Kevin macht das bislang sehr gut und ist durchaus selbstkritisch. Er weiß, dass es noch ein sehr weiter Weg bis ganz oben ist und er auch noch schlechte Spiele machen wird.

Im Winter könnte Hoffenheim Ihren Sohn holen. Was meinen Sie: Sollte Kevin in München bleiben?

Ich weiß es nicht und kann das sehr schwer einschätzen. Es liegt aber schlichtweg nicht in seiner Macht. Kevin gefällt es super bei 1860 und er ist ein unheimlich loyaler Spieler. Er hat 1860 sehr, sehr viel zu verdanken, das weiß er. In Hoffenheim ist er aber meiner Meinung nach gut aufgehoben. Die Gegend ist ländlich strukturiert und Kevin kommt ja auch vom Land. Der Verein setzt auf junge Spieler und ich bin überzeugt, dass die TSG für Kevin einen Entwicklungsplan im Kopf hat. Sie sollen einfach zum Wohle Kevins entscheiden, ob es vielleicht sinnvoll wäre, ihn bis zum Sommer in München zu lassen.

Glauben Sie, dass Kevin in Hoffenheim klarkommt, noch weiter weg vom Allgäu und seiner Familie?

So weit weg ist Hoffenheim ja auch nicht. Da kann man schon mal mit dem Auto heimfahren.

Kevin hat ja ein schnelles Auto.

Ne, das hat nur so eine Raketenoptik. Wir haben schon darauf geachtet, dass er sich nicht so einen schnellen Wagen kauft. Grundsätzlich denke ich aber, dass Kevin auch in Hoffenheim gut klarkommt. Er ist ein aufgeschlossener Typ, der sich schnell integrieren kann. Das Wichtigste überhaupt ist für ihn, richtig mit Lob und Kritik umzugehen. Das ist die große Kunst und das habe ich ihm auch immer gesagt. Aber er ist mental sehr gefestigt.

Wie geht Kevin denn mit der ganzen Sache rund um seinen Transfer um?

Das ist gerade eine sehr heiße Phase. Für ihn ist es schon schwierig, damit umzugehen. Jeder fragt ihn jetzt, wie es weitergeht. Aber er weiß es ja auch nicht. Als der Transfer über die Bühne ging, gab es keine andere Wahl. 1860 brauchte das Geld und Hoffenheim ist auch ein gewisses Risiko eingegangen. Kevin hätte in seiner Entwicklung ja auch stagnieren können. Aber der Transfer hat ihm auch ein gewisses Selbstvertrauen gegeben. Wie übrigens die tolle Förderung durch seinen Trainer Reiner Maurer. Der weiß Kevin zu lenken und ist für meinen Sohn ein echter Glücksgriff. Aber Glück gehört auf dem Weg nach oben eben auch dazu.
 

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