Unschuldige Ultras? Ungeklärter Fahnen-Zoff beim TSV 1860

München - Der neue Fahnen-Zoff beim TSV 1860 geht in die nächste Runde: Nachdem unter anderem die AZ berichtet hatte, dass beim Heimspiel der Löwen am vergangenen Samstag gegen Dynamo Dresden (2:3) die Ultras aufgrund eines nicht genehmigten Spruchbands in der Westkurve den Anpfiff um 30 Minuten verzögert hatten, sind der AZ aus dem Umfeld der Sechzger inzwischen anderslautende Aussagen zugetragen worden.
Zunächst hatte Pressesprecher Rainer Kmeth nach dem Spiel auf Anfrage von "Sicherheitsbedenken" berichtet, die zu einer 30-minütigen Verzögerung beim Einlass gesorgt haben sollen. Christian Werner, Sport-Geschäftsführer der Löwen, hatte bei MagentaSport zudem bemerkt, dass es "um eine Fahne" gegangen sei.
Sechzigs Derby gegen Unterhaching: Ärger mit der Polizei längst geklärt
Nach neuen Informationen aus mehreren Fan-Quellen hat sich die vergangene Problematik mit den Rettungstüren nach dem Ärger im Derby in der Vorsaison 2023/24 bei der SpVgg Unterhaching (0:2) allerdings längst geklärt: Damals, Ende April 2024, hatten die Ultras mit einer überdimensionierten Zaunfahne eine Fluchttüre blockiert und nicht wieder abnehmen wollen.
Es kam zu hitzigen Diskussionen vor den Fanblöcken, die Polizei hatte damals mit erhöhter Präsenz in der Gästekurve reagiert und das Spiel konnte erst mit 26-minütiger Verzögerung angepfiffen werden. Der TSV war im Nachgang zu einer satten Geldstrafe von knapp 20.000 Euro verurteilt worden.
TSV 1860 München: Verzögerung gegen Dresden weiter ungeklärt
Und jetzt gegen Dynamo? "Um einen ordnungsgemäßen Einlass in der Westkurve zu garantieren, wird das Spiel erst um 14.30 Uhr angepfiffen", hatte Sechzigs Stadionsprecher Basti Schäch kurz vor dem eigentlichen Anpfiff um 14 Uhr verkündet.
Der verzögerte Einlass soll allerdings keinesfalls an den Fans, die aufgrund des Einlass-Stopps im strömenden Regen warten mussten, und einem etwaigen "Haching-Gate 2.0" gelegen haben.
Die neue Zaunfahne sei nämlich wie vereinbart ins Stadion transportiert worden: Die dreiteilige Botschaft "Westkurve 1860 München" war bereits aus diesem Grund auf mehrere Zaunfahnen geteilt worden, um die Fluttüren zwischen Westkurve und Tor freizuhalten. Weshalb die Ultras dennoch vor ihrem zweiten Wohnzimmer in der Westkurve ausharren mussten, ist bisher nicht geklärt.
Während der DFB-Kontrollausschuss ermittelt und dem TSV erneut eine Geldstrafe droht, veröffentlichte 1860 eine Stellungnahme: Darin entschuldigte man sich bei den Fans, konnte außer dem Stichwort "Sicherheitsbedenken" aber auch kein Licht ins Dunkel bringen.