Unschuldige Ultras? Ungeklärter Fahnen-Zoff beim TSV 1860

Weshalb verzögerte sich das Duell des TSV 1860 gegen Dynamo Dresden? Nach AZ-Infos hielten sich die Fans in Sachen Bannern an die Vorgaben. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt.
Matthias Eicher
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Die Löwen-Fans gegen Dresden im strömenden Regen. Davor ist das dreigeteilte Banner "Westkurve 1860 München" zu sehen
Die Löwen-Fans gegen Dresden im strömenden Regen. Davor ist das dreigeteilte Banner "Westkurve 1860 München" zu sehen © IMAGO/Eibner

München - Der neue Fahnen-Zoff beim TSV 1860 geht in die nächste Runde: Nachdem unter anderem die AZ berichtet hatte, dass beim Heimspiel der Löwen am vergangenen Samstag gegen Dynamo Dresden (2:3) die Ultras aufgrund eines nicht genehmigten Spruchbands in der Westkurve den Anpfiff um 30 Minuten verzögert hatten, sind der AZ aus dem Umfeld der Sechzger inzwischen anderslautende Aussagen zugetragen worden.

Zunächst hatte Pressesprecher Rainer Kmeth nach dem Spiel auf Anfrage von "Sicherheitsbedenken" berichtet, die zu einer 30-minütigen Verzögerung beim Einlass gesorgt haben sollen. Christian Werner, Sport-Geschäftsführer der Löwen, hatte bei MagentaSport zudem bemerkt, dass es "um eine Fahne" gegangen sei.

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Sechzigs Derby gegen Unterhaching: Ärger mit der Polizei längst geklärt

Nach neuen Informationen aus mehreren Fan-Quellen hat sich die vergangene Problematik mit den Rettungstüren nach dem Ärger im Derby in der Vorsaison 2023/24 bei der SpVgg Unterhaching (0:2) allerdings längst geklärt: Damals, Ende April 2024, hatten die Ultras mit einer überdimensionierten Zaunfahne eine Fluchttüre blockiert und nicht wieder abnehmen wollen.

Es kam zu hitzigen Diskussionen vor den Fanblöcken, die Polizei hatte damals mit erhöhter Präsenz in der Gästekurve reagiert und das Spiel konnte erst mit 26-minütiger Verzögerung angepfiffen werden. Der TSV war im Nachgang zu einer satten Geldstrafe von knapp 20.000 Euro verurteilt worden.

TSV 1860 München: Verzögerung gegen Dresden weiter ungeklärt

Und jetzt gegen Dynamo? "Um einen ordnungsgemäßen Einlass in der Westkurve zu garantieren, wird das Spiel erst um 14.30 Uhr angepfiffen", hatte Sechzigs Stadionsprecher Basti Schäch kurz vor dem eigentlichen Anpfiff um 14 Uhr verkündet.

Der verzögerte Einlass soll allerdings keinesfalls an den Fans, die aufgrund des Einlass-Stopps im strömenden Regen warten mussten, und einem etwaigen "Haching-Gate 2.0" gelegen haben.

Die neue Zaunfahne sei nämlich wie vereinbart ins Stadion transportiert worden: Die dreiteilige Botschaft "Westkurve 1860 München" war bereits aus diesem Grund auf mehrere Zaunfahnen geteilt worden, um die Fluttüren zwischen Westkurve und Tor freizuhalten. Weshalb die Ultras dennoch vor ihrem zweiten Wohnzimmer in der Westkurve ausharren mussten, ist bisher nicht geklärt.

Während der DFB-Kontrollausschuss ermittelt und dem TSV erneut eine Geldstrafe droht, veröffentlichte 1860 eine Stellungnahme: Darin entschuldigte man sich bei den Fans, konnte außer dem Stichwort "Sicherheitsbedenken" aber auch kein Licht ins Dunkel bringen.

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5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • nutellatami am 17.09.2024 22:08 Uhr / Bewertung:

    Leider wird dieser Verein immer mehr zum Kasperletheater

  • Kaiser Jannick am 17.09.2024 20:47 Uhr / Bewertung:

    "Ein vorab von der KGaA bereits genehmigtes Banner sollte noch einmal vor dem Einlass durch den Sicherheitsbeauftragten überprüft werden. Allerdings war seitens der Profifußball KGaA niemand vor Ort. Stattdessen die Polizei, die im Auftrag des “Veranstalters” die Fanutensilien überprüfen sollte. Die Ultras verweigerten diese Kontrolle und stellten sich, so wie alle Fans, dann in die normale Einlass-Reihe. Eine Überprüfung des Materials fand nicht statt. Weil die KGaA sich nicht an Vereinbarungen gehalten hat. Eine Pressemeldung der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA soll demnächst folgen. Man kann nur hoffen, dass man die Sache auch so richtig stellt und nicht beschönigt. Die Schuld liegt zweifelsohne weder bei der Polizei noch bei den Fans. Sondern bei der KGaA." (Quelle: LM)

  • Himbeer-Toni am 18.09.2024 09:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Eine Stellungnahme des treuen LM, einem seit langer Zeit erklärter harter Gegner des Investors, ist nichts wert, da natürlich total einseitig.
    Einfach abwarten was der neutrale DFB-Kontrollausschuss abschließend erklärt.
    Die Erfahrung vergangener Jahre zeigt aber das die Westkurven-Fans und Ultras nicht immer so unschuldig sind wie sie tun. Grüße aus Block M!

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