Ungewisse Situation: Die Kreuzer-Klemme
München - Er sollte schon längst präsentiert sein, der neue Cheftrainer des TSV 1860.
Doch Sportchef Oliver Kreuzer wird in diesen Tagen zum Dauer-Vertröster. Nichts Neues aus der Grünwalder Straße: kein fixer Termin für den Start in die Vorbereitung, keine neuen Spieler und vor allem kein neuer Coach. Dabei wird seit drei Wochen eifrig gemutmaßt. So lange steht der Verbleib der Löwen in der 2. Liga fest.
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Auch die Lizenz für die kommende Saison haben die Löwen mittlerweile. Nur keinen Trainer. Die alles entscheidende Frage bleibt unbeantwortet. Der angebliche Top-Kandidat, Franco Foda, hält sich weiter bedeckt.
Sein Klub, Sturm Graz, erklärte jüngst auf Nachfrage der AZ, den 50-Jährigen auf keinen Fall ziehen lassen zu wollen. Umgekehrt heißt es aus der Steiermark, dass es kaum einen günstigeren Zeitpunkt gebe als jetzt. Graz wurde in der vergangenen Saison nur Fünfter der österreichischen Bundesliga. Mancher im Verein, heißt es aus Insiderkreisen, würde die Steirer gerne wieder unter den Top drei sehen – am liebsten mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich. Dem verwehrt sich Foda aber, was zuletzt deutliche Kritik der Fans nach sich zog.
Auch bei Slomka stocken die Verhandlungen
Ergo: Foda ist nicht unumstritten bei seinem Stammverein. Auch in Österreich halten sich die Gerüchte, er könne den Klub in Richtung TSV 1860 verlassen. Warum aber wurde (noch) kein Vollzug gemeldet? Oder kommt jetzt die große Überraschung, weil es offenbar auch nichts mit dem anderen Wunschkandidaten – Mirko Slomka – wird? Mehrere Namen werden im Löwen-Umfeld kolportiert.
Zum Beispiel der von Markus Gisdol. Der frühere Bundesligatrainer der Hoffenheimer ist ohne Arbeitgeber, seit er bei 1899 Ende Oktober freigestellt wurde. Weil nun auch ein Engagement beim VfB Stuttgart nicht klappte, wird es langsam eng mit Optionen.
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Auf Nachfrage der AZ erklärte der 46-Jährige, sich nicht an Spekulationen beteiligen zu wollen, auch nicht, was einen möglichen Kontakt mit den Löwen betrifft. Ein Dementi gab es von Gisdol aber nicht. Nur die Erklärung, dass er alsbald wieder als Cheftrainer arbeiten wolle. Auch der Name Thomas Schaaf wurde genannt. Der einst langjährige Trainer von Werder Bremen zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem er mit seiner Rettungsmission bei Hannover 96 scheiterte. Die AZ erreichte ihn dennoch. Schaaf antwortete, auf 1860 angesprochen: „Es gab keine Gespräche, keinen Kontakt, nichts dergleichen. Da ist gar nichts dran.“ Eine Alternative weniger.
Kreuzer nicht erreichbar
Kreuzer indes ist auf Anfrage seit Anfang der Woche nicht zu erreichen. Sein Dilemma: Im Werben um potenzielle Zugänge fehlt dem 50-Jährigen ein entscheidendes Argument. Er kann den Spielern und deren Beratern (noch) nicht den Namen seines Cheftrainers nennen.
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Ohnehin: Schon jetzt zieht sich die Saisonplanung. Noch nicht mal der exakte Termin für den Beginn der Sommervorbereitung steht. Laut „Merkur“ wird die Woche zwischen dem 20. und 26. Juni angepeilt. Bis dahin soll auch ein neuer Geschäftsführer gefunden sein.
EHC-Manager zu 60?
Passend zum Tag der Gerüchte wurde dann auch noch von der „Eishockey-News“ berichtet, dass Christian Winkler ein Angebot eines Profifußball-Vereins habe. Der Manager und Geschäftsführer des Eishockey-Meisters EHC Red Bull München, ein bekennender Sechzig-Freund, als Geschäftsführer bei den Löwen?
Nach AZ-Recherche gibt es zwar eine Anfrage an Winkler, aber nicht von Sechzig. Zudem wird er dem Eishockey auch nicht fremdgehen.