"Undurchsichtig, unseriös"

Hier sagt Meisterlöwe Radenkovic, was er vom Investor hält – und was sich beim TSV 1860 ändern muss.
Interview: Dirk Meier |
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Meisterlöwe Petar Radenkovic
dpa Meisterlöwe Petar Radenkovic

AZ: Herr Radenkovic, über Weihnachten waren Sie in München, sind jetzt wieder zu Hause angekommen. Wohnen Sie wieder in Ihrer Heimatstadt Belgrad?
PETAR RADENKOVIC: Ja, früher bin ich zwölf Mal im Jahr nach Belgrad geflogen, weil ich in München gewohnt habe. Weil ich aber auch bei unserer Nationalmannschaft dabei bin, ist es jetzt für mich einfacher. Meine beiden Töchter wohnen weiter in München, die besuche ich so oft es geht.

AZ: Sie haben sich hier sich mit ehemaligen Kollegen getroffen. Wer war denn dabei und worum ging es?

PETAR RADENKOVIC: Fredi Heiss und Manni Wagner habe ich getroffen. Wir haben natürlich über Sechzig gesprochen. Die momentane Situation konnten sie mir auch nicht erklären.

AZ: Sind Sie denn mit dem Thema des Investors vertraut?
PETAR RADENKOVIC: Ich habe, als ich angekommen bin, erst einmal viele Zeitungen gelesen. So richtig verstehen kann man das nicht, was da gerade abläuft. Die Sache scheint ja zu eskalieren. Man weiß aber nicht genau worum es geht, man ahnt es nur. Jetzt reden auch schon die Fanklubs mit. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Das ist alles undurchsichtig und zum Teil unseriös.

AZ: Die Löwen haben ja nun einen Investor. Wie beurteilen Sie das?
PETAR RADENKOVIC: Es ist ja so: Die Vereine können doch heute aus eigener Kraft das Finanzielle nicht mehr stemmen. Ich finde zum Beispiel ganz toll, was Herr Hopp in Hoffenheim auf die Beine gestellt hat. Für Sechzig ist es unheimlich wichtig, dass dieser Investor eingestiegen ist. Das war der richtige Weg. Ohne den Investor wäre doch wohl alles vorbei gewesen.

AZ: Wie beurteilen Sie die Diskussion um den Geldgeber?
PETAR RADENKOVIC: Zunächst muss ich eines vorweg schicken. Dass dieser Geldgeber nur die Schulden der Löwen bezahlt und mehr nicht, das konnte ich mir am Anfang nicht vorstellen. Das macht doch keinen Sinn. Dass nun weiteres Geld fließen soll, ist doch richtig. Ich finde eines: Die Vereinsführung muss sich mit diesem Investor arrangieren. Jetzt muss der zweite Schritt kommen, jetzt müssen weitere Investitionen getätigt werden. Ich kann die Kritik nicht verstehen.

AZ: Sie sind also dafür, dass Hasan Ismaik bei den Löwen mitentscheiden soll?
PETAR RADENKOVIC: Ja, er braucht ein Mitspracherecht. Wenn einer sein Geld einzahlt, dann will er doch auch mitsprechen. Dazu muss sich die Vereinsführung jetzt ganz schnell durchringen, damit das Projekt nicht gefährdet wird. Das ist doch selbstverständlich. Aktuell ist es eine unmögliche Situation.

AZ: Wie geht es Ihnen mit 77 Jahren, sind Sie gesund?
PETAR RADENKOVIC: Ja, mir geht es für mein Alter entsprechend gut. Ich bin froh, dass ich noch so viel unternehmen kann.

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