Umbaupläne zeigen: Ismaik nimmt in der Stadtpolitik niemand mehr ernst

Eine knappe Dreiviertelstunde dauerte die Stadtrats-Debatte ums Grünwalder Stadion am Mittwoch. Es ist richtig und nachvollziehbar, dass das Rathaus das Sechzgerstadion maßvoll erweitern, modernisieren, den Löwen zeitgemäßere Vermarktungsmöglichkeiten geben will und architektonisch durch den Erhalt der legendären Westkurve und des alten Stehhalle-Dachs – ganz anders als bei vielen anderen Stadion-Umbauten – auch den alten, rauen Charme des Ortes zu erhalten plant.
Ismaik wurde nicht einmal erwähnt
Beachtlich in der Debatte war noch etwas: Hasan Ismaik, der sogenannte Investor des TSV 1860, wurde nicht einmal erwähnt. Das ist bemerkenswert, schließlich hatte er sich zuvor öffentlich an die Stadt gewandt, den Plan fürs Stadion scharf kritisiert und den OB aufgefordert, ihn lieber bei der Standortsuche für einen großen Stadionneubau zu unterstützen.
In der Münchner Stadtpolitik aber nimmt Ismaik offenbar niemand mehr ernst. Zu wirr waren in der Vergangenheit viele seiner Vorschläge (der Löwen-Zoo!), zu groß die Ankündigungen, zu ungehalten die Kritik an der Stadt. 2016 noch hatte Reiter Ismaik im Rathaus zu Stadion-Gesprächen empfangen. Das ist vorbei. Die Politik arbeitet offenbar inzwischen auf anderen Ebenen mit den Löwen zusammen. Und das mit erstaunlich guten Ergebnissen.