Überrakic! Löwen schlagen Osnabrück mit 3:1
MÜNCHEN - Perfektes Heimdebüt für Maurers junge Löwen. Beim 3:1 (2:1) gegen Osnabrück trumpft vor allem Stürmer Rakic mit zwei Toren und einer Vorlage auf: „Nun können wir nach vorne schauen“
Nichts anderes als einen Sieg hatte Trainer Reiner Maurer von seinen Löwen bei seinem Heimspiel-Comeback nach 55 Monaten gefordert. Und seine Spieler folgten – und wie! Das 3:1 gegen Osnabrück war ein Zweitligaspiel der besseren Sorte. Von der ersten Minute an spielten die Sechzger nach vorne und ließen keinen Zweifel daran, wer dieses Spiel gewinnen würde.
Mit Antonio Rukavina, Stefan Aigner und Eke Uzoma standen von Beginn an nur noch drei Spieler auf dem Platz, die auch beim letzten Heimspiel der vergangenen Saison, dem 2:0 gegen Union Berlin, in der Startelf standen. Und auch sonst erinnerte wenig an letzte Saison. Wie schon beim unglücklichen 2:3 in Bochum, präsentierten sich Maurers Löwen angriffslustig und spielfreudig.
Gerade mal 25 Sekunden dauerte es, bis der neue, erst 17 Jahre alte Spielgestalter Moritz Leitner mit einem wunderschönen Pass in den Lauf von Benny Lauth auf sich aufmerksam machte. Dass der Ball Lauth in dieser Szene im letzten Moment noch vom Fuß gespitzelt wurde, ändert nichts an der grundsätzlichen Analyse: Wenn die Löwen so weiter machen, dürfte in dieser Saison durchaus mit ihnen zu rechnen sein.
Das von Maurer verjüngte Team – mit Leitner (17), Innenverteidiger Stefan Bell (18), Außenverteidiger Eke Uzoma (21), Mittelfeldabräumer Dominik Stahl (22), Rechtsaußen Stefan Aigner (22) und Stürmer Djordje Rakic (24) waren sechs Akteure unter 25 Jahren – sorgte für die Fröttmaninger Jugendfestspiele.
Video: Das sagten die Trainer nach dem Spiel
Für Jubelstürme sorgte gegen Osnabrück jedoch vor allem Rakic. Der langmähnige Stürmer, schon letztes Halbjahr aus Salzburg ausgeliehen, traf zwei Mal, bereitete den dritten Treffer zudem schön vor. Überrakic! Der abgezockt auftretende Serbe war ein ständiger Unruheherd – und eindeutig der Mann des Tages.
Rakic' einziges Problem während des Spiels gestern war, seine lange Mähne zu bändigen. Nach dem 1:0 (12.), als Rakic eine schöne Flanke von Aigner ins Tor geköpft hatte, verhedderten sich seine langen Haare irgendwie im Tornetz. Aber die zum Jubeln heran eilenden Kollegen befreiten ihn dann irgendwie.
Beim 2:1 nach 35 Minuten hatte Rakic aber keinerlei Probleme mit den Haaren – den Elfmeter schoss er trocken ins rechte Eck. „Benny Lauth und ich hatten das vorher so ausgemacht. Er hat mir erlaubt, den Elfmeter zu schießen", sagte Rakic. Zuvor war Daniel Bierofka gefoult worden.
Der zweite Löwen-Treffer war die richtige Antwort auf den zwischenzeitlichen Ausgleich – nach einem Patzer von Mainz-Leihgabe Stefan Bell hatte Andersen getroffen (28.). Und die Löwen spielten die Partie clever nach Hause – und schafften sogar noch das 3:1, als Rakic mustergültig auf den eingewechselten Ludwig passte, der trocken vollstreckte (79.). „Nun können wir nach vorne schauen", sagte Matchwinner Rakic. Wohl wahr. So machen die Löwen endlich wieder Spaß.
Filippo Cataldo