TSV Absturz: Wie die Konkurrenz 1860 abhängt

Die Löwen hängen hinter Teams, die noch weniger Mittel haben, fest – wie dem FSV Frankfurt, Union Berlin und Energie Cottbus. In der AZ spricht Manager Hinterberger jetzt über die Gründe
Benjamin Murga, Markus Merz |
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Bei den Löwen ist die Stimmung wechselhaft.
dapd Bei den Löwen ist die Stimmung wechselhaft.

MÜNCHEN Achter! Nur noch einen Punkt weg vom elften Platz. Der TSV 1860 bewegt sich nach 22 Spieltagen in der 2. Bundesliga sogar unter dem Niveau von Teams wie dem FSV Frankfurt, Energie Cottbus und Union Berlin. Alles Mannschaften, die, wenn es nach dem Selbstverständnis der Löwen geht, eigentlich keine Konkurrenz darstellen dürften.

Vier Tage vor dem Gastspiel bei Spitzenreiter Eintracht Braunschweig vergleicht die AZ den TSV 1860 mit den Mannschaften aus Frankfurt, Cottbus und Berlin, die aus wesentlich geringeren Möglichkeiten mehr rausholen – und hat mit Sportchef Florian Hinterberger über die Gründe gesprochen.


Transfers: Dass die Löwen wieder einmal mit Problemen zu kämpfen haben, hat für Hinterberger mit der hohen Fluktuation im Kader zu tun: „Wenn ich die Mannschaften so durchgehe, stelle ich fest, dass es bei diesen Teams weniger personelle Wechsel gab. Wir haben im Sommer die halbe Mannschaft verändert.” Stimmt nicht ganz. Neun Spieler haben die Löwen in dieser Saison geholt. Der FSV Frankfurt hat zehn Spieler verpflichtet, Berlin acht, Cottbus elf.
Fazit: Die Konkurrenz transferiert genauso fleißig.

Umfeld: „Natürlich haben andere Mannschaften mehr Ruhe. Bei uns ist es wichtig, gute Ergebnisse zu erzielen, damit wir mehr Ruhe reinbekommen. Leider war das zuletzt nicht der Fall”, sagt Hinterberger und macht die unruhigen Zeiten als einen der Hauptgründe für das schlechte Abschneiden verantwortlich. In Zeiten mit Präsidentschafts-Machtkämpfen, Investoren-Wünschen und Trainerwechseln durchaus verständlich.
Fazit: Bei der Konkurrenz herrscht mehr Ruhe im Umfeld: kein Investor, keine Trainerwechsel und weniger Machtkämpfe.

Kader: Bei den Löwen tummeln sich zahlreiche ehemalige und aktuelle Nationalspieler. Von Daniel Bierofka über Benny Lauth bis hin zu Malik Fathi. Den Erwartungen hinken die Löwen dennoch hinterher. „Natürlich haben wir uns gewünscht, wie im letzten Jahr in der Rückrunde eine Serie zu starten”, sagt Florian Hinterberger. Dagegen verzichten der FSV Frankfurt, Energie Cottbus und Union Berlin fast gänzlich auf Stars.
Fazit: Die teils hochdekorierten Löwen-Spieler können die Erwartungen nicht erfüllen.

Finanzielle Möglichkeiten: Im Vergleich mit den drei Konkurrenten können die Löwen auf wesentlich mehr Wirtschaftskraft im Umfeld bauen. Die Tradition macht es bei der Sponsorensuche zudem wesentlich einfacher. Dennoch sagt Hinterberger: „Bis auf die ersten drei Mannschaften bewegen sich viele in unserem Bereich.” Zumindest der Blick auf die Mannschaftsetats bestätigt diese Aussage. Die Löwen liegen bei 9,4 Millionen Euro. Mit 7 (Cottbus) und 8 (Union) Millionen steht die Konkurrenz schlechter da. Der FSV Frankfurt stemmt Platz vier mit etwa 5 Millionen (Quelle der vier Etats: Handelsblatt)
Fazit: Der Etat an sich ist nicht aussagekräftig. Dazu hat der Verein mit dem Investor einfach genug Möglichkeiten.

Entwicklung: Für Hinterberger liegt ein Problem der Löwen darin, dass andere Mannschaften mehr Zeit hätten: „Wir hatten einen Umbruch, der nicht so reibungslos verlaufen ist, wie wir uns das alle gewünscht haben. Alleine in meiner Ära sind wichtige Spieler wie Stefan Aigner und Kevin Volland aus unserem Team rausgebrochen. Das war bei den anderen nicht der Fall.” Stimmt so nicht unbedingt. Überzeugt bei der Konkurrenz ein Spieler, wechselt er mindestens genauso schnell.
Fazit: Der Verlust von Leistungsträgern taugt nur bedingt als Ausrede.

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