TSV 1860: Zwei Jünglinge als Druckmittel

Wieso 1860-Trainer Reiner Maurer Camdal (19) und Volland (18) nach dem 1:0 in Osnabrück lobt
von  Abendzeitung
Kevin Volland wird auch gegen Duisburg von Anfang an spielen.
Kevin Volland wird auch gegen Duisburg von Anfang an spielen. © dpa

Wieso 1860-Trainer Reiner Maurer Camdal (19) und Volland (18) nach dem 1:0 in Osnabrück lobt

MÜNCHEN Zur Belohnung gab es ein freies Wochenende. Wobei, so richtig stimmt das nicht. Zwar gab Löwen-Trainer Reiner Maurer seinen Profis nach dem am Freitagabend hart erkämpften 1:0-Erfolg in Osnabrück zwei Tage frei, „wir sind aber erst um viertel nach Vier am Samstagmorgen mit dem Bus zurückgekommen. Nach so einer langen Nacht kann man schon mal nicht von einem freien Samstag sprechen“, sagte Maurer, „nach dem Spiel haben wir die lange Fahrt aber gerne über uns ergehen lassen.“

Freilich hat Maurer die drei Punkte dringend benötigt, zuvor war er ja heftig in die Kritik geraten. Geschäftsführer Robert Schäfer hatte im AZ-Interview sogar beklagt, er könne weder eine Philosophie noch einen Plan erkennen, nun sagte er: „Osnabrück war ein erster Schritt. Die Mannschaft hat auf jeden Fall die richtige Reaktion gezeigt, von ihrer kämpferischen Leistung war ich sehr angetan.“ Und Maurer ergänzte: „Die Kritik war ja nicht unberechtigt, unsere letzten drei Spiele vor Osnabrück waren wirklich nicht überzeugend. Deswegen tut uns dieser Sieg jetzt richtig gut. Er war hart erkämpft.“

Und trotzdem: Maurers Probleme werden nicht weniger. Diesmal aber sind es welche, über die er sich Freude darf. Denn nachdem die Jünglinge Kevin Volland (18) und Tarik Camdal (19) bei ihren Startelfpremieren auf den Außenbahnen überzeugten, grübelt Maurer, wie er sie künftig einsetzt – und was er mit den bewährten Kräften Daniel Bierofka und Stefan Aigner machen soll. „Die Positionen sind offen“, erklärte der 50-Jährige, „und ich will die Entscheidung auch im Team lange unter Verschluss halten.“ Zwei Jünglinge als Druckmittel.

Für Volland war die Partie ein Schritt in Richtung Stammelf. „Ich habe das Vertrauen zurückgezahlt“, sagte der 18-Jährige, der nach seinem Verkauf an Hoffenheim noch bis kommenden Winter als Leihgabe für 1860 spielt. Nun sitzt der U19-Nationalspieler sowohl Bierofka im linken Mittelfeld als auch Alexander Ludwig als zweitem Stürmer im Nacken. „Er kann beides spielen“, sagte Maurer, der mit Blick auf das Spiel am Samstag gegen Duisburg ergänzte: „Stammplatzgarantien vergebe ich ungern. Aber Volland hat sich in den Vordergrund gespielt. Auch von Camdal war ich positiv überrascht.“

mw, mpl

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