TSV 1860: Willkommen im Club

Glänzend aufgelegte Löwen stürzen Tabellenführer Düsseldorf. Nach dem 2:1, dem sechsten Sieg in den letzten sieben Spielen, werden die Aufstiegsträume realistisch.
Marco Plein |
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Jubel gegen Düsseldorf: Die Löwen
sampics Jubel gegen Düsseldorf: Die Löwen

Glänzend aufgelegte Löwen stürzen Tabellenführer Düsseldorf. Nach dem 2:1, dem sechsten Sieg in den letzten sieben Spielen, werden die Aufstiegsträume realistisch. Maurer lobt: „Das war fast überirdisch“

München - Wie bitte, was? Reiner Maurer traute seinen Ohren nicht. Was hatte Norbert Meier da gerade gesagt? Vor ein paar Minuten hatten Maurers Löwen die außerordentlich starke Mannschaft von Tabellenführer Fortuna Düsseldorf 2:1 dank einer fulminanten Kampfleistung niedergerungen, und das, obwohl die seit fast einem Jahr auswärts ungeschlagenen Düsseldorfer das laut ihrem Trainer „beste Auswärtsspiel der Saison“ gemacht hatten. Und weil Meier trotz der Pleite stolz auf seine Profis war, lobte er nun also Sechzig in den höchsten Tönen: „Ich begrüße 1860 im Rennen um die vorderen Plätze“, sagte Meier voller Respekt für die leidenschaftlichen Löwen, die jetzt schon 19 von zuletzt möglichen 21 Punkten geholt haben und das heißeste Team der Liga stellen. Willkommen im Club, 1860 – der TSV ist nun voll im Rennen, auch wenn der etwas verdutzte und um Bescheidenheit bemühte Maurer die Einladung Meiers ablehnte: „Nein, ich nehme sie nicht an. Wir dürfen uns nicht anmaßen, uns zu der Gruppe dazuzuzählen. Dazu ist der Abstand noch zu beträchtlich.“

Wie auch immer, was die Löwen am Sonntagmittag boten, war blaues Entertainment der Extraklasse. Selten hatte sich die Mannschaft in einem derart mitreißenden Zweitligafight dermaßen abgekämpft; selten hat sie ihr Publikum dank ihrer Willensstärke dermaßen auf ihre Seite gebracht. Und selten haben die Sechzig-Fans dermaßen intensiv von ihrer Mannschaft aufgezeigt bekommen, zu was dieses Kollektiv eigentlich im Stande ist. „Das war ein Sieg der Leidenschaft. Wir waren von Anfang an heiß“, schwärmte Stürmer Benny Lauth, Mitspieler Daniel Bierofka erkannte: „Wir haben ein absolutes Schlüsselspiel gewonnen, das war unglaublich wichtig.“ Stefan Aigner, der 1860 früh mit 1:0 in Führung gebracht hatt, frohlockte: „Das war einfach geil, ein Riesenspiel mit riesigen Emotionen!“ Und Neuling Maximilian Nicu, der das späte Kopfballtor von Necat Aygün mit einer präzisen Freistoßflanke vorbereitet hatte, meinte: „Wow, Emotionen und Leidenschaft bis in die letzten Sekunden. Das war ein überragendes Erlebnis.“

Verständlich also, dass sich die Löwen nach diesem blauen Festtag erleichtert in die Arme fielen – die AZ zählt auf, wieso die Löwen gerade allen Grund dazu haben, sich als Überflieger der Liga zu fühlen:



Maurers Machtworte:

Vor dem Spiel stachelte der Trainer seine Sechzger mit scharfen Worten an. „Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung für uns“, betonte der Allgäuer ungewohnt offensiv. Und siehe da: Seine Spieler gingen genauso tatenfreudig zu Werke. Aigner bekräftigte: „Der Trainer hat uns mit seinen Worten ein Signal gegeben. Das war ein Zeichen, dass wir uns auch gegen den Tabellenführer was zutrauen sollen.“ Und Bierofka fügte dazu: „Der Trainer hat uns zu 100 Prozent dieses Ergebnis zugetraut. Das hat uns extrem geholfen.“




Die Löwen-Lust:

Düsseldorf war die überlegene Mannschaft, doch 1860 zeigte den geballten Willen, so ermöglichte man sich einen der größten Siege der letzten Jahre. Stefan Aigner: „Der Kampf war das A und O. Am Ende waren wir völlig platt.“ Daniel Bierofka gab zu: „Jeder hat für den anderen bis zur letzten Sekunde gefightet. Am Ende sind jedem Steine der Erleichterung heruntergepurzelt.“ Maurer schwärmte: „Wie gekämpft wurde, das war fast überirdisch.“




Giesinger Glück:

Zu jedem Höhenflug gehört auch etwas Dusel dazu, doch die Löwen verdienen sich ihre glücklichen Momente durch intensiven Aufwand. Lauth fand: „Wir haben uns all unser Glück erarbeitet.“ Und Präsident Dieter Schneider erkannte: „Wenn man einen Lauf hat, gewinnt man auch solche Spiele.“ Fortuna-Trainer Meier, dessen Team tatsächlich zahlreiche gute Chancen vergab, gestand: „Wir hätten den Deckel schon zur Pause zumachen müssen.“ Haben sie aber nicht - und so hatte Winterzugang Nicu recht, als er später erleichtert zu Protokoll gab: „Wir haben unser Glück erzwungen. Das müssen wir beibehalten.“ Er selbst bekommt die Chance dazu, denn nach Vollands fünfter gelber Karte wird er am Freitag bei Union Berlin erstmals von Beginn an spielen.

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