TSV 1860: Weichen die Löwen im DFB-Pokal gegen Schalke 04 ins Olympiastadion aus?
München - Sechzig gegen Schalke, viel klangvoller könnte ein Pokal-Kracher aus Sicht des Löwen-Fans und der Fußball-Romantiker kaum lauten. Am 27. oder 28. Oktober steigt das prestigeträchtige Zweitrunden-Duell im DFB-Pokal, bei dem der TSV 1860 als Drittligist Heimrecht genießt. Die Frage ist nur: an welchem Ort?
Der TSV trägt seine Heimspiele bekanntlich im Grünwalder Stadion aus, selbst ohne Corona-Krise mit einem maximalen Fassungsvermögen von "nur" 15.000 Zuschauern. Gegen die Königsblauen könnte bei entsprechenden Rahmenbedingungen wohl das Doppelte oder Dreifache an Löwen, Gäste-Fans und fußballbegeisterten Münchnern oder Touristen mobilisiert werden.
Verlassen die Giesinger ihr Wohnzimmer also zugunsten der Gewinnmaximierung – und zugunsten eines einmaligen Pokal-Erlebnisses?
1860 prüft einen Umzug ins Olympiastadion
Nach AZ-Informationen prüft Sechzig einen Umzug ins altehrwürdige Olympiastadion. Sechzig gegen Schalke im "Oly"? Konkrete Planungen sind allerdings noch nicht angelaufen, da man das hochkarätige Los ja erst seit Sonntagabend kennt. "Unsere Geschäftsführung wird das genau durchkalkulieren und eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Wegen 50.000 Euro mehr werden wir den Heimvorteil im Sechzger bestimmt nicht aufgeben", sagte Löwen-Präsident Robert Reisinger im "Merkur".
Doch wie stehen überhaupt die Chancen, das Pokalkracher-Duell am Olympiazentrum stattfinden zu lassen? Auf AZ-Anfrage ist von der Olympiapark GmbH zu hören, dass die Sechzger bisher noch keinen Kontakt aufgenommen haben.
1860 gegen Schalke im "Oly"? Olympiapark signalisiert Gesprächsbereitschaft
Terminlich wäre das Olympiastadion aber theoretisch Ende Oktober zu haben, es werden aktuell allerdings Baumaßnahmen durchgeführt. Alles Weitere, also auch die mögliche Maximalauslastung in Corona-Zeiten, müsse man erst noch besprechen.
Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer dürfte wohl mindestens seiner Verantwortung über den Kontostand der ausgegliederten Profifußballer gerecht werden und mal nachhorchen, unter welchen Bedingungen und Kosten der Gang unter das Zeltdach möglich wäre. Auch gilt es für Trainer Michael Köllner und sein Team zu berücksichtigen, ob die Siegchance der Sechzger nicht etwas darunter leiden würde, die liebgewonnene Heimspielstätte ohne echten Zwang zu verlassen.
Irgendwie würde sich der Kreis aber auch schließen, schließlich hatten die 1860-Ultras ihre Löwen vor dem Auswärts-Derby bei Türkgücü (2:0) im Olympiastadion voller Aufstiegshoffnungen mit dem Spruchband "Road to Gelsenkirchen" verabschiedet. Nun, in der Liga trifft man sich (noch) nicht, gut, dass es den Pokal gibt...