TSV 1860 vor Umbruch: Michael Köllner kündigt unerwartete Entscheidungen an
München - Seit dem vergangenen Wochenende ist klar: Der TSV 1860 muss mit einer erneuten Spielzeit in der 3. Liga planen. Zum dritten Mal in Folge durften die Fans bis kurz vor Saisonende vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen, zum dritten Mal in Folge sollte es am Ende dann doch nicht ganz reichen.
Nach der vierten Drittliga-Spielzeit wird bei den Löwen nun so einiges hinterfragt – darunter auch die Mannschaft. "Mit Chorknaben schaffen wir es nicht. Wir brauchen Spieler, die voran gehen, Ecken und Kanten zeigen", tönte Präsident Robert Reisinger bereits gegenüber der "Bild".
Nach verpasstem Aufstieg: Beim TSV 1860 kommt "alles auf den Prüfstand"
Auch Trainer Michael Köllner, in der Öffentlichkeit nicht unbedingt bekannt für große Töne, äußert sich nach dem verpassten Aufstieg ungewohnt deutlich. "Es wird in den nächsten Tagen die ein oder andere Entscheidung kommen, die so nicht zu erwarten ist", sagte der Löwen-Coach am Dienstag: "Am Ende geht es darum, Erfolg zu haben." Deswegen müsse man "alles auf den Prüfstand bringen".
Heißt im Klartext: Im Kader wird es einen Umbruch geben – und zwar bald. Bis zum Trainingsauftakt am 17. Juni dürfte die Mannschaft also einen neuen Anstrich bekommen haben.
Michael Köllner erhält die gewünschte Perspektive
Köllner selbst ist in die Personalplanungen für die kommende Saison fest eingebunden. "Ich versuche eine strategische Ausrichtung deutlicher einzubringen und den Verein in Gänze im sportlichen Bereich und am Ende mit Günther Gorenzel im Detail alles auf den Kopf zu stellen", erklärte der 52-Jährige.
Nach Köllners Äußerungen dürfte die Diskussion um seine Zukunft noch mehr abflachen. Der Löwen-Coach hatte in den vergangenen Wochen ein klares Bekenntnis über den Sommer hinaus vermieden und forderte von der Vereinsführung eine entsprechende Perspektive. Die scheinen ihm die Bosse nun aufgezeigt zu haben, wie Köllner durchblicken lässt.
Michael Köllner: "Ich bin bisher zufrieden, wie die Dinge laufen!"
"Der Verein tut alles dafür, damit wir nächstes Jahr gut unterwegs sind", sagte der 52-Jährige. Nach akribischen Diskussionen, "losgelöst von Emotionen", sei "ein gutes finanzielles Paket" geschnürt worden. Für ihn sei es nie darum gegangen, um mehr Neuzugänge oder einen höheren Mannschaftsetat zu feilschen, sondern darum, mit einem wettbewerbsfähigen Team in die kommende Saison zu gehen, ohne sich wirtschaftlich zu übernehmen.
Köllners Fazit: "Ich bin bisher zufrieden, wie die Dinge laufen! Als Trainer versuche ich immer, sportlich was zu bewegen. Am Ende will ich stolz auf meine Mannschaft sein."
Und im Optimalfall in die 2. Bundesliga zurückkehren – nach drei erfolglosen Versuchen wird es langsam auch Zeit.