TSV 1860: Verwirrung um Abseits-Gegentor - auch Michael Köllner verdutzt

München - Der Fußball und seine Regeln - teilweise blickt man wirklich nicht mehr durch. Am Samstag wurde auch der TSV 1860 mal wieder mit einer zumindest etwas verwirrenden Regelauslegung konfrontiert.
Das war passiert: In der 23. Minute, die Löwen waren gegen Wehen Wiesbaden bereits mit 0:1 in Rückstand, ließ sich die fast bis zur Mittellinie aufgerückte Abwehrkette der Münchner von einem hohen Steilpass überspielen. Die beiden Gäste-Angreifer Dominik Prokop und Kevin Lankford spurteten dem Ball hinterher.
1860 gegen Wiesbaden: Umstrittene Abseits-Entscheidung vor dem 0:2
Letzterer stand im Moment der Ballabgabe allerdings klar erkennbar im Abseits und schnitt dem zurückeilenden Stephan Salger den Weg ab, sodass der nicht richtig in den Zweikampf mit Prokop kam. Der Wiesbadener Offensivspieler legte den Ball nach einem flinken Übersteiger an Salger vorbei und überwand Löwen-Keeper Marco Hiller mit einem satten Linksschuss.
Auch wenn er den Ball nicht berührte, wurde Lankford durch das Kreuzen mit Salger eigentlich aktiv und griff so strafbar ins Spiel ein. Die Zuschauer vor den Fernsehgeräten warteten daher ebenso wie die Sechzger-Bank darauf, dass der Schiedsrichterassistent die Fahne hebt - doch das tat er nicht. Der Treffer zählte, 2:0 für Wiesbaden.
Köllner über Abseitssituation: "Muss mich da nochmal schlau machen"
Nach der Partie äußerte sich Michael Köllner, der sich während des Spiels nachvollziehbarerweise ziemlich über die Entscheidung des Unparteiischen Eric Müller aufregte, überraschend versöhnlich und erzählte von einem Gespräch mit dem Schiedsrichter. "Er hat zu uns in der Halbzeit gesagt, dass Salger den Ball hätte berühren müssen. Da er das nicht tat, war das Tor wohl regelkonform", so der Löwen-Trainer.
Da die Sechzger Moral bewiesen und die Partie noch zu einem 3:2-Sieg drehen konnten, fiel die umstrittene Entscheidung ergebnistechnisch nicht weiter ins Gewicht. Das sah auch Köllner so: "Zum Glück war das zweite Gegentor heute kein ausschlaggebender Faktor. Daher können wir das schon mit einem lachenden Auge hinnehmen", meinte der Oberpfälzer: "Ich muss mich da selber nochmal schlau machen. Aber wenn der Schiri sagt, dass das Tor regelkonform war, dann muss man das akzeptieren. Er ist der oberste Wächter der Regel am Spieltag, dann muss man ihm auch recht geben."
