TSV 1860: Verwaltungsrat lehnt Anton Hiltmair ab

Der Verwaltungsrat spricht sich gegen Ismaik-Favorit Anton Hiltmair als Geschäftsführer aus.
von  Bernhard Lackner, Matthias Eicher
Vorsitz im 1860-Verwaltungsrat:Sascha Königsberg.
Vorsitz im 1860-Verwaltungsrat:Sascha Königsberg. © sampics/Augenklick

München - Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Anton Hiltmair wird nicht Geschäftsführer beim TSV 1860. Dies teilte der Verwaltungsrat des e.V. am Dienstag mit.

"Der Verwaltungsrat des TSV München von 1860 e.V. hat in seiner gestrigen Sitzung einen Beschluss zur Personalie Anton Hiltmair gefasst. Diesbezüglich wurde die Zustimmung zur Bestellung in die Geschäftsführung der Profifußballgesellschaft nicht erteilt", heißt es in dem kurzen Statement des Gremiums.

Liebt den "ehrlichen Fußball" bei 1860 im Grünwalder, der FC Bayern sei "nur noch ein Konzern ohne Herz und Seele": Anton Hiltmair.
Liebt den "ehrlichen Fußball" bei 1860 im Grünwalder, der FC Bayern sei "nur noch ein Konzern ohne Herz und Seele": Anton Hiltmair. © Privat

AZ-Info: Verwaltungsrat hatte Vorbehalte gegen Hiltmair

Nach AZ-Informationen gab es im Verwaltungsrat gegen Hiltmair auch Vorbehalte wegen dessen fehlender Erfahrung im Profifußball, etwa mit Blick auf das Lizenzierungsverfahren.

Hiltmair war Favorit von Investor Hasan Ismaik, der dessen Ernennung ursprünglich als Bedingung in den Ende Oktober geschlossenen Darlehensvertrag, der für die positive Fortführungsprognose unabdingbar war, integriert hatte. Das Präsidium um Robert Reisinger hatte die Personalie durchgewunken und damit den Unmut von Teilen der Fans auf sich gezogen, die Hiltmair wegen seiner Vergangenheit als Fan des Stadtrivalen FC Bayern ablehnen.

Unschöne Worte, unschöne Fahne: die 1860-Ultras protestieren gegen Geschäftsführer-Kandidat Hiltmair und Investor Ismaik.
Unschöne Worte, unschöne Fahne: die 1860-Ultras protestieren gegen Geschäftsführer-Kandidat Hiltmair und Investor Ismaik. © IMAGO/Jan Huebner/Steven Mohr

Beim 3:0-Sieg in Sandhausen hatten die Ultras ein Banner gezeigt mit der Aufschrift "Hiltmair, verpiss dich, du rote Sau". Im Rahmen desselben Auswärtsspiels war Oberlöwe Reisinger auf der Tribüne mit einem Fan aneinandergeraten. Ob dazwischen ein Zusammenhang besteht, ist unklar.

Hiltmair abgelehnt: So geht es jetzt weiter

Der kurzfristig ausgearbeitete Darlehensvertrag war beim Verwaltungsrat von Anfang an nicht gut angekommen. Vor allem deshalb, weil sich der Investor bei der (Ab-)Berufung von Geschäftsführern ein Mitspracherecht zusicherte. Der VR ging daraufhin auf Distanz zum Präsidium - und hat sich mit der Entscheidung gegen Hiltmair klar als Instrument mit Machtfülle positioniert. Nun liegt es am Beirat, sich auf einen neuen Kandidaten zu einigen.

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