TSV 1860 und Efkan Bekiroglu: Liebe auf den zweiten Blick

Vor zehn Jahren wurde Efkan Bekiroglu beim TSV 1860 aussortiert, jetzt will er bei den Löwen "in Gebharts Fußstapfen treten".
Matthias Eicher |
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"Von Mesut Özil habe ich mir viel abgeschaut", sagt Neu-Löwe Efkan Bekiroglu.
Rauchensteiner/Augenklick "Von Mesut Özil habe ich mir viel abgeschaut", sagt Neu-Löwe Efkan Bekiroglu.

München - Zwölf Jahre war er alt, der junge Efkan Bekiroglu. Ein Straßenfußballer, der das Kicken auf den Bolzplätzen und Höfen Münchens lernte. Er hatte den Traum, beim TSV 1860 Fußballprofi zu werden. Und musste sich damals von Sechzigs Nachwuchskoordinator Jürgen Jung anhören: Es wird nicht reichen.

"Damals vor zehn Jahren bin ich aussortiert worden. Herr Jung hat mir gesagt, dass ich nicht schnell genug bin. Aber ich bin nicht nachtragend. Ich war damals erst zwölf und nicht reif genug", sagt der 22-jährige Bekiroglu jetzt.

Bekiroglu: FC Augsburg wollte ihn nicht gehen lassen

Nach seinem Wechsel vom FC Augsburg II zu den Löwen kommt es zum Wiedersehen mit Sechzigs Chefscout, nachdem Bekiroglu den Löwen im Regionalliga-Rekordspiel beim FC Augsburg II Ende 2017 zwei Kisten eingeschenkt hatte. Bekiroglu (insgesamt elf Tore und zehn Vorlagen in 33 Liga-Spielen) erzählt: "Am Tag danach hat Jürgen Jung meinen Vater angerufen. Der dachte sich: Einen Herrn Jung kenne ich doch – dann kam es ihm wieder."

Nach dem Motto: Das ist der Mann, der meinen Sohn damals nicht mehr haben wollte. Bekiroglu grinsend: "Er musste sich aber nicht entschuldigen, danach habe ich selbst mit Jung und Daniel Bierofka telefoniert. Dann war schnell alles klar. Die sehen in mir was und deshalb wollten sie mich wieder holen." Bekiroglu und 1860 – es ist Liebe erst auf den zweiten Blick.

Bis der junge Spielmacher wieder auf Giesings Höhen landete, hatte es noch einige Monate gedauert: "Der FCA hat mich nicht gehen lassen. Wir waren noch im Abstiegskampf", sagte Bekiroglu. Zudem durfte sich der gebürtige Dachauer bei Augsburgs Profis empfehlen, "ich war zwei Mal im Kader, aber es hat leider nicht für die Bundesliga gereicht".

Die (Neu-)Löwen in Aktion: Bilder vom Kantersieg

Nun soll es bei Sechzig dazu reichen, einen Aussortierten zu ersetzen: "Meine Lieblingsposition ist die Zehn, ganz klar. Kann man schon sagen, dass ich in Timo Gebharts Fußstapfen treten will." Bei 1860 wolle er "Assists geben, Tore machen, Stammspieler werden" und es damit "allen Kritikern beweisen" – und, nachdem er "einige Jahre Vertrag" habe, mit Sechzig "irgendwann in der Zweiten Liga spielen".

Sein fußballerisches Vorbild? "Mesut Özil. Von ihm habe ich mir viel abgeschaut, weil er auf derselben Position spielt", so Bekiroglu über den Nationalspieler, der wie Sechzigs neuer Spielgestalter türkische Wurzeln hat. Was für den 1,85 Meter großen Offensiv-Mann ganz und gar keine Vorbildfunktion hatte, war das Treffen von Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das er als "nicht besonders klug" bezeichnete. Bekiroglu kritisiert: "Ich dachte mir: Spielt doch einfach Fußball und gewinnt die WM."

Im dritten Gruppenspiel gegen Südkorea wird Özil wohl erneut auf der Bank sitzen, Bekiroglu wird mit den neuen Teamkollegen in Wasserburg mitfiebern: Dort testet der TSV 1860 um 18.30 Uhr beim TSV 1880.

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