TSV 1860: "Tut natürlich weh" – Hängende Löwen-Köpfe nach verpasster Relegation

Magdeburg/München - Die Enttäuschung war den Löwen nach Abpfiff am Samstagnachmittag ins Gesicht geschrieben: Hängende Köpfe, leere Blicke! Der TSV 1860 hat nach der 0:4-Klatsche beim 1. Magdeburg nun auch rechnerisch Gewissheit: Die Relegation und damit eine mögliche Zweitliga-Rückkehr muss ein weiteres Jahr warten, der Traum vom Aufstieg ist geplatzt.
"Nicht besonders gut" fühle sich die aktuelle Situation derzeit an, bestätigte Trainer Michael Köllner nach der Partie bei "Magenta Sport". Während des Interviews feierte Magdeburg, die bereits vor dem Spieltag als Meister feststanden, ausgiebig vor den eigenen Fans. Kurz darauf bekam das Team aus Sachsen-Anhalt den Meisterpokal überreicht. Ein Anblick, auf den die Löwen gut und gerne hätten verzichten können.
1860-Kapitän Stefan Lex: "Sind natürlich enttäuscht"
"Das gehört im Sport dazu. Magdeburg ist verdient Meister geworden. Deshalb sind wir stehen geblieben, um ihnen Respekt zu zollen. Aber es tut natürlich weh", wird Quirin Moll auf der Vereinshomepage zitiert. Die Löwen bildeten einen Spalier, um dem Drittliga-Meister gebührend zu gratulieren.
"Wir sind natürlich enttäuscht", pflichtete Kapitän Stefan Lex den Worten seines Teamkollegen bei, allerdings war Magdeburg "die einzige Mannschaft, die in beiden Spielen klar besser war als wir. Von daher ist es ein verdienter Sieg", sagte der 31-Jährige beim "BR". "Wir wollten defensiv gut stehen und unsere Konter gut ausspielen, damit wir einen Sieg mitnehmen können."
1860 in den Umschaltmomenten zu ungenau
In der ersten Halbzeit ging dieser Plan zumindest in der Defensive trotz spielerischer Unterlegenheit noch auf. In den eigenen Umschaltmomenten sei man aber zu ungenau gewesen. "Wir hätten nur die Konter besser ausspielen müssen, hatten gute Räume nach vorne. Die haben wir nicht genutzt", erklärte Moll.
Nach der Pause zog Magdeburg das Tempo an, nach der Führung von Amara Condé (51.) warfen die Löwen alles nach vorne. Die nun größeren Räume bestrafte der FCM eiskalt durch Tore von Tatsuya Ito (75.), Baris Atik (90.+1) und Moritz Kwarteng (90.+4) zum deutlichen Endstand.
Moll: "Eine geile Rückrunde gespielt"
"Leider haben wir die Minimalchance nicht am Laufen halten können", zeigte sich der Defensiv-Spezialist der Löwen zwar enttäuscht, dennoch überwog bei ihm der Stolz über die zweite Saisonhälfte. "Trotzdem: Wir haben eine geile Rückrunde gespielt, sind nochmals rangekommen."
Nun gilt es die Enttäuschung zu verarbeiten und am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Borussia Dortmund II (13.30 Uhr, Magenta Sport, BR und im AZ-Liveticker) Platz vier zu sichern. "Vor drei Wochen war es das Ziel, das wir uns gesetzt haben. Mit einem Heimsieg wollen wir das untermauern", gab Lex die Marschroute für die letzte Woche einer kräfteraubenden Saison vor.