TSV-1860-Trainer Jacobacci und die Lust an der Defensivarbeit: "Das Ziel ist, dass sie es selber wollen"

Zwei Siege in Folge feierte der TSV 1860 zuletzt, jetzt kommt das Spiel in Ulm. Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci will daran anknüpfen – und lobt vor allem die Defensive.
von  Victor Catalina
Die Arbeit von Jesper Verlaat (l.) soll genauso viel Spaß machen, wie die von Joël Zwarts (r.), betont Maurizio Jacobacci.
Die Arbeit von Jesper Verlaat (l.) soll genauso viel Spaß machen, wie die von Joël Zwarts (r.), betont Maurizio Jacobacci. © IMAGO / kolbert-press

München - Am Montag strahlte der Löwen-Himmel wieder blau-weiß. Trotz des weit vorangeschrittenen Jahres, Anfang Oktober, herrschten gut 27 Grad und Sonnenschein an der Grünwalder Straße. Passend dazu auch die Stimmung auf dem Platz.

Vier Niederlagen in Folge? "Vergessen" wäre ein zu starkes Wort. Fürs Erste ist die Negativserie aber verdrängt, positiv überlagert von den jüngsten Erfolgen in Halle (2:0) und gegen den SC Verl (1:0).

Dass die Löwen alle vier Saisonsiege ohne Gegentor feierten, passt zum jüngsten Positivtrend, den Maurizio Jacobacci vor dem Spiel in Ulm aufrechterhalten will. "Mit Siegen kann man natürlich lockerer an die Arbeit gehen, ohne die Konzentration zu verlieren", betonte der Coach.

"Wir wollen die Familie verteidigen": Jacobacci ermutigt sein Team, den Trend aufrechtzuerhalten

Insbesondere aber geht es um die Leichtigkeit, die der Italo-Schweizer bei seiner Mannschaft gesehen hat. Vor wie auch nach der Pause hallte es "Drauf, drauf!" von der Seitenlinie des Grünwalder Stadions.

Während Verl in der ersten Hälfte die Kugel teilweise locker laufen ließ und die Löwen damit in große Schwierigkeiten brachte, gestaltete sich die Angelegenheit im Anschluss an Torge Paetows siegbringendes Eigentor wesentlich einfacher. "Diese Freude aufzubringen, defensiv so zu spielen, wie wir gespielt haben. Man sollte auch Freude verspüren, ein Tor zu verhindern. Das ist wie ein Tor zu schießen", sagte Jacobacci.

Geht doch: Tim Rieder (m.) war beim 1:0-Sieg des TSV 1860 gegen den SC Verl der große Matchwinner.
Geht doch: Tim Rieder (m.) war beim 1:0-Sieg des TSV 1860 gegen den SC Verl der große Matchwinner. © IMAGO / Ulrich Wagner

Es ginge nicht darum, verteidigen zu müssen, sondern verteidigen zu wollen. "Wir wollen die Familie verteidigen – und das ist unser Tor. Weil wenn man es will, tut man es für sich selbst. Wenn man es muss, wird es einem auferlegt. Aber das Ziel ist, dass sie es selber wollen."

Jacobacci warnt vor Ulm: "Durchaus abgezockte Mannschaft"

Die Löwen wollen verteidigen, die Löwen wollen gewinnen – auch gegen den SSV Ulm. 0:4 unterlag der Aufsteiger bei Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner in Ingolstadt am Wochenende.

Dass das Spiel dadurch einfacher wird, erwartet Jacobacci keineswegs: "Das Resultat täuscht über die Leistung, die sie gebracht haben, hinweg. Ingolstadt war sehr, sehr effizient. Ich habe natürlich auch andere Spiele von Ulm gesehen: Sie sind sehr heimstark, sie haben zehn Punkte aus vier Spielen geholt, sie sind eine durchaus abgezockte Mannschaft, die weiß, wie sie sich auf dem Platz verhalten muss."

Für die Löwen-Familie wird es eine weitere Defensivleistung, wie in den vergangenen zwei Spielen brauchen, um den Trend fortzusetzen – und die Sonne über der Grünwalder Straße weiter scheinen zu lassen.

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