TSV 1860 sucht Neuzugang: Einen oder keinen!

Der TSV 1860 sucht weiter nach einer Verstärkung im Winter. Burghausen-Stürmer Sascha Marinkovic soll auf Daniel Bierofkas Wunschzettel stehen. "Wir haben Geld für maximal einen Spieler".
von  Matthias Eicher
Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser (r., hier mit Jan Mauersberger).
Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser (r., hier mit Jan Mauersberger).

Daniel Bierofkas Handy dürfte dieser Tage öfter klingeln als zuletzt. Berater am Apparat – Spieler gefällig? Der Trainer des TSV 1860 ist, drei Wochen vor der Winterpause, mit der Frage beschäftigt: Verstärkungen, ja oder nein? Dabei stellt Bierofka nun klar: Große Löwen-Sprünge wird’s nicht geben.

Nach zuletzt drei Pleiten in fünf Partien nahm die Diskussion über Winter-Neulöwen angesichts der schwächelnden Mannschaft Fahrt auf. "Im Hinblick auf die Aufstiegsspiele braucht Sechzig Verstärkungen, ganz klar", erklärte etwa Meisterlöwe Fredi Heiß der AZ nach dem 0:2 bei Wacker Burghausen. Mit Wacker-Stürmer Sascha Marinkovic, seines Zeichens Schütze des zweiten Tores, wurde auch schon ein erster Name gehandelt, der Angreifer selbst schwärmte öffentlich in den höchsten Tönen von den Sechzgern.

Sascha Marinkovic - ist er zu teuer für die Löwen?

Die kursierende Ablösesumme von einer halben Million Euro ist nach AZ-Informationen in Wirklichkeit zwar deutlich geringer – und doch zu hoch für den TSV 1860. Alles noch okay für Bierofka, der die gängigen Spekulationen kennt. In der Bild verwies er allerdings darauf, dass der Akteur noch bis 2020 Vertrag habe.

Als der 38-Jährige gar einen angeblichen Wunschzettel von sich in der Presse lesen musste, hatte er genug. Und stellte klar: "Wir haben maximal Geld, dass wir einen, vielleicht einen Spieler holen können." Bierofka sprach auch davon, womöglich gar keinen Winter-Transfer zu tätigen – oder mangels Budget tätigen zu können. Sechzigs Motto für das kommende Transferfenster: Einen oder keinen!

Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser (r., hier mit Jan Mauersberger).
Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser (r., hier mit Jan Mauersberger).

Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser (r., hier mit Jan Mauersberger). Foto: Sampics/Augenklick

Geschäftsführer Markus Fauser hatte zwar von einem Polster gesprochen, dass man für mögliche Winter-Transfers eingeplant habe. Besonders üppig ist das, wie sich nun abzeichnet, jedoch nicht. Einen Regionalliga-Topspieler aus dem laufenden Vertrag herauszukaufen, scheint nicht drin zu sein. Umso größer ist Bierofkas Ärger darüber, angeblich gleich mehrere Baustellen in seinem Kader zu haben. "Da äußert sich ein Berater und es wird so hingestellt, als hätte ich es gesagt. Meine Jungs haben sich seit dem ersten Tag den Arsch aufgerissen und dann hören sie sowas", sagte der Löwen-Trainer.

Die ganze Mannschaft umkrempeln? Nicht mit Bierofka!

Man müsse mehr Respekt vor ihm und seiner Mannschaft haben, denn sie seien es, "die den Karren aus dem Dreck ziehen." Selbst wenn man könne, so der ehemalige Co-Trainer unter Abstiegs-Coach Vitor Pereira, werde man den Kader nicht mit einer halben Elf an Neuzugängen umwerfen: "Selbst dann würde ich nicht vier, fünf Spieler holen. Weil ich weiß, was letztes Jahr passiert ist. Das muss ein warnendes Beispiel sein, weil im Endeffekt alles im Arsch war." Nicht zuletzt deshalb, weil der Portugiese Pereira sich im Winter eine halbe neue Löwen-Elf zusammenstellte, ohne auf das vorhandene Mannschaftsgefüge zu achten, mussten die Sechzger den schweren Gang in die Viertklassigkeit antreten. Mittlerweile selbst der Chef, möchte sich Bierofka das von seinen Akteuren immer wieder gelobte Klima nicht "kaputttransferieren".

Womöglich mischt sich in Bierofkas Frust Ärger über die mangelnde Würdigung seiner Energieleistung, im Sommer aus dem Nichts eine schlagkräftige Mannschaft geformt und zum unangefochtenen Spitzenreiter der Regionalliga Bayern gecoacht zu haben. Gewiss auch etwas Enttäuschung darüber, dass man nicht zumindest die Möglichkeiten hat, ein oder zwei hochkarätige Akteure, die auch mittelfristig in Liga drei weiterhelfen würden, zu holen. Und das, obwohl mit Investor Hasan Ismaik und dem potenziellen Neu-Geldgeber Gerhard Mey gerade zwei millionenschwere Geschäftsmänner um die Anteile des TSV 1860 streiten.

Lesen Sie hier: Anti-Ismaik-Antrag - So geht es jetzt weiter

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