TSV 1860: Stefan Lex überragt in Duisburg, hadert aber trotzdem

München/Duisburg - Mensch Löwen, warum denn nicht gleich so? Acht Tage, nachdem sich der TSV 1860 endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet und nun nur noch Platz vier als letztes verbliebenes Saisonziel hat, spielten die Münchner groß auf und fuhren beim 6:0 gegen den MSV Duisburg den höchsten Auswärtssieg ihrer Drittliga-Geschichte ein.
Trotz überragender Leistung: 1860-Kapitän Stefan Lex wirkt zerknirscht
Spieler des Tages war zweifellos Stefan Lex (AZ-Note 1). Der Kapitän sprühte nur so vor Spielfreude und war an fünf Treffern beteiligt, einen davon steuerte er selber bei. Allzu große Euphorie war dem Mann, der am Sonntag wohl eine der besten Einzelleistungen in dieser Drittliga-Saison auf den Platz gezaubert hatte, danach nicht anzumerken. Im Interview bei "Magenta Sport" wirkte der gebürtige Erdinger eher zerknirscht.
Die Stimmung ist bei den Münchnern nach dem geplatzten Aufstiegstraum noch immer gedämpft, das sah man auch dem Vollblut-Löwen deutlich an. "Es ist ein bisschen ärgerlich. Natürlich freuen wir uns, dass wir gewonnen haben. Dass wir so befreit aufspielen, ist uns aber leider ein, zwei Wochen zu spät gelungen", meinte der Routinier: "Daher ist schon auch ein Stück weit Wehmut dabei, dass wir das in den vergangenen Wochen nicht hinbekommen haben."
Für einen Verein "mit der Fanbase, die wir haben" sei die 3. Liga schlicht "nicht hoch genug", führte Lex weiter aus: "Ich würde gerne mit dem Verein aufsteigen. Das ist das absolute Ziel, das wir in den letzten zwei Jahren aber leider mehr oder weniger knapp verpasst haben."
Stefan Lex ärgert sich: "Mein Knoten ist zu spät geplatzt"
Sich selbst nahm Lex dabei keineswegs raus, im Gegenteil. "Ich habe mich ein bisschen geärgert, dass auch bei mir der Knoten ein, zwei Spiele zu spät geplatzt ist", gab der 32-Jährige zu. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 war der erste seit dem 20. Dezember. In den zwölf Spielen seitdem steuerte er lediglich drei Vorlagen bei. Zu wenig für die Ansprüche des einstigen Bundesligaspielers.
Am Sonntag klappte es also endlich wieder mit einem Treffer, es war sein sechster in dieser Saison. Den quittierte er mit einer ordentlichen Portion Selbstironie. "Der erste Kontakt war eigentlich schlecht. Ich muss den Ball viel mehr zum Tor mitnehmen", analysierte Lex: "Vielleicht habe ich es mir selber ein bisschen schwerer gemacht, damit es keine Hundertprozentige ist, sonst hätte ich ihn wieder verhauen." Er sei daher "einfach nur froh, dass er reingegangen ist nach der Flaute in den letzten Spielen".
