TSV 1860: Stefan Lex trotz Sieg ernüchtert – "Haben unsere Ziele klar verfehlt"

München - Stefan Lex küsste beim Torjubel mehrfach das 1860-Wappen auf dem Trikot. Am Tag nach seinem verkündeten Karriereende zum Saisonende bejubelte der 33 Jahre alte Angreifer sein Joker-Tor in der 82. Minute, das das recht wacklige 2:0 (1:0) des TSV 1860 gegen den abstiegsgefährdeten Aufsteiger SpVgg Bayreuth besiegelte.
Das Tor von Lex weckte auf dem Platz und auch auf den Rängen Emotionen. "Wir wollten einfach das Spiel gewinnen", kommentierte der eingewechselte Kapitän.
1860-Kapitän Lex trifft in der 82. Minute
Die Löwen waren durch ein Bayreuther Slapstick-Eigentor von Steffen Eder (8.) früh in Führung gegangen. Doch die Gäste spielten gut mit, wehrten sich und hätten mehrmals ausgleichen können. Eroll Zejnullahu traf die Latte, Benedikt Kirsch lief nach der Pause frei auf 1860-Torwart Marco Hiller zu und schoss drüber. Dann betrat Lex den Rasen und traf in 82. Minute mit einem Tunnelschuss durch die Beine eines Bayreuther Abwehrspielers.
Deutliche Worte von Lex: "Es hat in der Saison nicht so viel Spaß gemacht"
"Ich habe schon länger gewusst, dass es nicht weitergeht", erzählte Lex am Samstag. Er habe schon "die letzten Spiele versucht, es zu genießen". Das Tor war purer Genuss. "Ich wollte immer erhobenen Hauptes aufhören, wenn ich der Mannschaft noch helfen kann", schilderte Lex bei "Magenta Sport". Der ehemalige Bundesligaspieler mit dem FC Ingolstadt wollte unbedingt mit den Löwen nochmal hoch in die 2. Liga. Das klappte nicht.
"Es hat in der Saison nicht so viel Spaß gemacht, wie es hätte machen sollen, damit ich weiterspiele, weil wir unsere Ziele klar verfehlt haben", sagte Lex. Womöglich bleibt er 1860 in anderer Funktion erhalten. Erstmal aber gehe er im Sommer in Elternzeit, kündigte Lex an. Sein zweiter Sohn sei jetzt ein Jahr alt.