TSV 1860: Semi Belkahia von der Rolle – Halbzeit-Auswechslung? "Relativ klar dokumentiert"

Nach einer abermals schlechten Leistung musste Semi Belkahia zur Halbzeit gegen Waldhof Mannheim in der Kabine bleiben. Hat er seinen Platz vorerst an Quirin Moll verloren?
von  Christina Stelzl
Semi Belkahia hatte gegen Mannheims Dominik Martinovic oft das Nachsehen.
Semi Belkahia hatte gegen Mannheims Dominik Martinovic oft das Nachsehen. © IMAGO / kolbert-press

München – Bereits in der ersten Spielminute war Semi Belkahia die Unsicherheit am Dienstagabend anzumerken. Eine verunglückte Kopfball-Ablage konnte Torwart Marco Hiller gerade noch ausbügeln und somit den frühen Rückstand verhindern.

Es folgten weitere Aussetzer, auch beim 0:1 und 0:2 sah Belkahia nicht glücklich aus. Die Quittung folgte in der Pause, Michael Köllner ließ den Innenverteidiger in der Kabine.

Köllner: Belkahias Leistung war "sicherlich nicht gut"

"Wenn du einen Spieler in der Halbzeit auswechselst, war die Leistung sicherlich nicht gut", erklärte der Löwen-Coach nach dem Spiel.

Zu Belkahias Verteidigung fügte Köllner an, dass es insgesamt schwierig gewesen sei mit dem Wind, dies habe man in der zweiten Hälfte bei Mannheims Innenverteidigern ebenfalls gesehen. "Die haben in der ersten Halbzeit sehr souverän gespielt und in der zweiten Halbzeit auch den ein oder anderen Riesenfehler drin gehabt", so der 51-Jährige. Dennoch: "Mit der Halbzeit-Auswechslung war das Thema glaub ich relativ klar dokumentiert von mir."

 "Einer der talentiertesten Innenverteidiger in der 3. Liga"

Dass es Belkahia deutlich besser kann, zeigte er in der vergangenen Saison als er zu Sechzigs Senkrechtstarter wurde. Vor fast genau einem Jahr feierte der Deutsch-Tunesier nach über eineinhalb Jahren verletzungsbedingter Pause sein Comeback. "Semi gilt als einer der talentiertesten Innenverteidiger in der 3. Liga", sagte Sportchef Günther Gorenzel damals über den 22-Jährigen.

Auch Köllner hält viel von den Qualitäten seines Schützlings. "Er ist ein Spieler, der vieles mitbringt", meinte der Löwen-Trainer in der vergangenen Spielzeit: "Dazu gehört sein Körper, seine Technik, seine Ruhe am Ball, auch seine Härte."

Belkahia mit einer enttäuschenden Saison bisher

Im Laufe der Rückrunde spielte sich Belkahia in Sechzigs Startelf fest und ging als Stammspieler in die aktuelle Spielzeit. Nun der negative Höhepunkt einer bisher enttäuschenden Saison, zu deren Auftakt Belkahia sich einen Kapselriss im Sprunggelenk zugezogen hatte und bis Mitte September ausgefallen war. In dessen Abwesenheit überzeugte Teamkollege Niklas Lang und spielte sich in der Abwehrzentrale neben Stephan Salger fest – fortan kam Belkahia zumeist nur noch als Joker zum Einsatz.

Anfang November erhielt Belkahia nach Langs Knieverletzung erneut eine Chance, diese konnte er bisher aber nicht nutzen. Bereits bei den knappen Siegen gegen Duisburg und Havelese (jeweils 3:2) war er Unsicherheitsfaktor. Unter anderem hatte der 1,93 Meter große Innenverteidiger gegen das Liga-Schlusslicht Havelse als letzter Mann Glück mit einer Schiedsrichterentscheidung.

Wird Belkahia gegen Magdeburg von Moll ersetzt?

Am Samstag gegen den 1, FC Magdeburg (14 Uhr, BR/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) winkt Belkahia nun ein Platz auf der Bank. Quirin Moll, der gegen Mannheim für ihn in die Partie kam und deutlich souveräner agierte, dürfte gegen den Tabellenführer von Beginn an auflaufen.

Für Belkahia heißt es jetzt dranbleiben und wieder zu alter Form zurückfinden. Sein Trainer ist bekannt dafür, Spieler aus einem Leistungsloch zurückholen zu können. So schafften es in dieser Spielzeit beispielsweise Stefan Lex oder Richard Neudecker erfolgreich, eine sportliche Talfahrt zu beenden – gute Kopf-Hoch-Beispiele für Youngster Belkahia.

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