TSV 1860: "Schwerer Schrank" – Michael Köllner setzt Quirin Moll unter Druck

München - Ein Stratege zwischen Offensive und Defensive sollte er sein, eine Spielerpersönlichkeit. So hatte Sechzigs Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel das Profil seines defensiven Mittelfeldspielers Quirin Moll bei der Vertragsverlängerung im Sommer skizziert. Doch während die Löwen insgesamt eine durchwachsene Hinrunde spielten, kassiert Moll nun gar einen Tadel seines Trainers.
"Natürlich ist es schon erschreckend, wie er bei uns in der Vorrunde teilweise gespielt hat", sagte Michael Köllner, "vor allem mit dem eigenen Anspruch. Da läuft er natürlich weit der Musik hinterher."
TSV 1860: Einsatzzeit von Quirin Moll fast halbiert
Der 30-jährige Dachauer Moll war im Grunde ja ein gestandener Löwe, ein Stammspieler. Doch seine Einsatzzeiten haben sich im Vergleich zur Vorsaison fast halbiert: Nur viermal spielte er durch, dreimal wurde er aus- und neunmal eingewechselt. Die AZ gab ihm am 18. Spieltag bei der 2:5-Klatsche gegen Magdeburg die Schulnote 6.
Köllner frei von der Leber über den oft verletzungsgeplagten Moll: "Er hat natürlich den Eindruck erweckt, sich teilweise wie ein Roboter zu bewegen, wie ein schwerer Schrank, der am Platz steht – obwohl er eigentlich so eine Veranlagung gar nicht hat. Aber er kam so rüber."
Löwen-Coach Köllner über Moll: "Wichtig, wenn er in die Gänge kommt"
Nun, geschehen ist geschehen. Jetzt zählt die Rückrunde. Da wollen die Giesinger noch mal angreifen. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf den zweiten Platz (direkter Aufstieg). Und sieben Punkte liegt Sechzig auch hinter Rang drei (Relegation) zurück. Und mit Moll in der Form des Vorjahres, als Stratege zwischen Offensive und Defensive, kann die Aufholjagd klappen.
Trainer Köllner hofft darum, dass "der Jahreswechsel für ihn noch mal ein Startpunkt ist. Er wirkte in Belek auf mich jedenfalls viel beweglicher. Es wäre schon wichtig für uns, wenn er in die Gänge kommt. Wir haben nicht so viele Spieler mit seiner Erfahrung."
Allerdings muss sich der 30-Jährige erst mal seinen Platz in der Startelf zurückerobern. Köllner: "Wenn die Mannschaft weiter so gut funktioniert, wird das für die anderen natürlich ein hartes Brot – und die Frage ist: Kannst du dich mit der Rolle zufrieden geben? Entscheidend ist, mit welcher Haltung gehst du in die Rückrunde. Wenn die Haltung positiv ist, wirst du immer wieder zum Zug kommen. Die Spieler entscheiden über ihre Einsätze."