TSV 1860: Rennen um Platz vier – Löwen, lasst Euch nicht vom Kantersieg blenden!

Der TSV 1860 schießt sich in Duisburg den Nicht-Aufstiegs-Frust von der Seele und fährt mit dem 6:0 den höchsten Auswärtssieg seiner Drittliga-Geschichte ein. Vom Ergebnis sollten sich die Löwen aber nicht blenden lassen. Platz vier darf nicht mehr aus der Hand gegeben werden.
von  Bernhard Lackner
Trainer des TSV 1860: Michael Köllner
Trainer des TSV 1860: Michael Köllner © IMAGO / Eibner

München - Die klare Marschroute für die verbleibenden vier Saisonspiele hat Michael Köllner schon am Freitag ausgegeben. "Wir werden jetzt nicht Trübsal blasen, sondern attackieren!", stellte der Trainer des TSV 1860 nach dem einmal mehr geplatzten Aufstiegstraum klar.

Nun, von Trübsal war seinen Löwen im Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg wirklich nicht viel anzusehen. Durch das 6:0-Schützenfest zog Sechzig nach Punkten mit dem VfL Osnabrück gleich und belegt nun dank des besseren Torverhältnisses Platz vier, der zur Teilnahme am DFB-Pokal in der kommenden Saison berechtigt.

TSV 1860 gewinnt in Duisburg verdient, aber zu hoch

Stand jetzt hätte 1860 sein letztes verbliebenes Saisonziel also erreicht. Damit sich Fans und Spieler auch in der kommenden Spielzeit auf magische Pokalnächte wie im vergangenen Herbst gegen den FC Schalke und Darmstadt 98 freuen können, gilt es eben jenen Platz zu verteidigen.

Der Kantersieg gegen Duisburg, der bei so manchem Beteiligten nach der nächtlichen Schmier-Attacke auf den Mannschaftsbus noch das süße Gefühl der Genugtuung erzeugt haben dürfte, wird der Mannschaft im Zieleinlauf dieser Saison noch einigen Rückenwind verleihen.

Von der Höhe des Ergebnisses darf man sich an der Grünwalder Straße aber nicht blenden lassen, wenngleich der Sieg unter dem Strich zweifellos völlig verdient war.

MSV Duisburg lässt viele gute Chancen liegen

Tatsächlich hielten die Duisburger phasenweise gut mit und erarbeiteten sich auch ihre Chancen. Doch während die Löwen die Fehler der gegnerischen Hintermannschaft eiskalt ausnutzten und die in dieser Saison so häufig vermisste Effizienz auf beeindruckende Weise auf den Platz brachten, ließ der MSV seine Möglichkeiten zuverlässig liegen.

"Das war heute Maximalausbeute, 6:0 ist schon hoch", meinte etwa Torjäger Marcel Bär, der selbst zwei Treffer zum Kantersieg beisteuerte, bei "Magenta Sport". Kapitän Stefan Lex stimmte zu: "Vor der Halbzeit hatten wir eine schwierigere Phase. Da haben wir leider ein bisschen viel zugelassen und hätten auch ein Gegentor bekommen können."

Selbst krasse Möglichkeiten haben wir kläglich vergeben.

MSV-Trainer Hagen Schmidt

Der gefrustete MSV-Coach Hagen Schmidt trauerte den vergebenen Möglichkeiten seiner Mannschaft hinterher. Er habe in beiden Halbzeiten Chancen gesehen, "die sehr deutlich waren. Da hätten wir ein Tor machen müssen. Das hat heute aber zu dem Ganzen gepasst", sagte der Trainer der Duisburger nach dem Spiel und sprach von einem gebrauchten Tag: "Selbst krasse Möglichkeiten haben wir kläglich vergeben."

Dank Marco Hiller: TSV 1860 hält in Duisburg die Null

Dass die Null auf der richtigen Seite stand, hatten die Löwen dabei vor allem Marco Hiller zu verdanken. Der Keeper vereitelte zahlreiche Chancen der Duisburger und verdiente sich neben Lex, Bär, Yannick Deichmann und Erik Tallig als einer von fünf Löwen einen Platz in der "Elf des Tages" des Fachmagazins "kicker".

Hiller werden die Löwen in den drei verbleibenden Saisonspielen ebenso brauchen wie ihre am Sonntag zur Schau gestellte Effizienz. Mit Platz vier und der Aussicht auf eine Pokalteilnahme in der neuen Saison ist schließlich noch ein letztes lohnenswertes Ziel zu erreichen.

Die Marschroute dafür ist klar: Nicht Trübsal blasen, sondern weiter attackieren!

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