TSV 1860: Relegations-Showdown in Ingolstadt - Polizei kündigt hohe Präsenz im Stadtgebiet an

München/Ingolstadt - Dieser Spannungsbogen wäre wohl den meisten Drehbuch-Autoren zu kitschig gewesen: Ausgerechnet beim allerletzten (regulären) Spiel dieser Saison geht es für den TSV 1860 bei Aufstiegskonkurrent FC Ingolstadt um alles oder nichts. Die Ausgangslage könnte spannender kaum sein: Einzig ein Sieg hilft den Löwen, um in die Relegation einzuziehen und den ganz großen Traum von der Rückkehr in die 2. Bundesliga aufrecht zu erhalten.
Auch die Anhänger sind längst elektrisiert. Schon bei den Spielen gegen Türkgücü, Kaiserslautern und FC Bayern II bereiteten die Fans ihrer Mannschaft bei der Ankunft am Stadion frenetische Empfänge. Die pure Lust auf den Aufstieg - sie ist in Giesing seit Wochen greifbar.

Für den großen Showdown am Samstag haben sich die Fans natürlich auch etwas besonderes ausgedacht. Auf der Heimfahrt nach dem Spiel sollen entlang der A9 sämtliche Autobahnbrücken von Löwen-Anhängern besetzt werden. Unabhängig vom Ausgang der Partie in Ingolstadt wolle man sich bei der Mannschaft einfach für eine tolle Saison bedanken, heißt es.
1860-Spiel in Ingolstadt: Polizei "mit starken Kräften im Einsatz"
Ein Ausflug in die Autostadt dürfte sich für die Fans allerdings nicht lohnen. Wie die Polizei gegenüber der AZ ankündigt, werde man am Samstag mit hoher Präsenz im kompletten Stadtbereich unterwegs sein. "Wir hoffen, dass die Menschen vernünftig sind und zu Hause bleiben, weil es einfach nichts bringen wird, nach Ingolstadt oder ans Stadion zu kommen. Es wird hier schlicht nichts zu sehen geben", sagt Andreas Aichele, Sprecher der Polizei Oberbayern Nord.
Dennoch sei man für Samstag "auf alles vorbereitet und mit starken Polizeikräften im Einsatz. Wir hoffen aber, dass diese einen ruhigen Nachmittag verleben, weil die Leute zu Hause bleiben." Anders als im Grünwalder Stadion sei es zudem mangels Parkmöglichkeit nicht einmal so einfach, an den Audi-Sportpark heranzukommen.
Polizei nimmt größere Ansammlungen in den Fokus
Zwar sei ein Aufenthalt im Stadtgebiet für Löwen-Fans selbstverständlich nicht verboten, stellt Aichele klar, dennoch "werden wir natürlich darauf schauen, wer hier herkommt und wie sich die Leute verhalten. Man darf nicht vergessen, dass wir noch immer die Corona-Problematik haben. Wenn es sein muss, werden wir da auch einschreiten."
Im Fokus stehen dabei vor allem größere Ansammlungen, bei denen Abstandsgebote und Maskenpflicht nicht eingehalten werden. "Darauf werden wir ein besonderes Auge haben", sagt Aichele. In Ingolstadt liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 98,3 (Stand: 21.05.) und damit deutlich höher als in München (51,5), weshalb auch keinerlei Zuschauer ins Stadion dürfen. Eine Fan-Rückkehr ausgerechnet zum großen Showdown wäre aber auch wirklich zu kitschig gewesen.