TSV 1860 München: Zwischen Chaos und Neubeginn
München - Neuanfang oder noch mehr Chaos? Am Sonntag findet um 10.30 Uhr die Mitgliederversammlung des TSV 1860 in der Tonhalle statt. Dabei geht es – wieder einmal – um die Zukunft des kompletten Vereins. Nach dem Rücktritt des kompletten Präsidiums um Gerhard Mayrhofer müssen sich die Löwen neu aufstellen. Die AZ erklärt, worum es geht, was wichtig wird:
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Wurde zur Mitgliederversammlung trotz der Präsidenten-Posse um den gescheiterten Rücktritt von Vizepräsident Hein Schmidt ordentlich geladen?
Ja. „In der Vereinssatzung ist nicht vorgesehen, dass das gesamte Präsidium zurücktritt. Das Vereinsrecht sieht vor, das gegenüber seinem Kollegium erklären. Das heißt, dass irgendwann jemand da ist, der es niemandem mehr erklären kann. Es war relativ klar, dass Mayrhofer zurückgetreten ist, aber es war nicht ganz klar, wer danach zuerst“, erklärt Interimspräsident Sigi Schneider der AZ, versichert aber: „Unter der Einladung zur Mitgliederversammlung finden sich vier Unterschriften: meine sowie die der Herren, Karl-Christian Bay, Schmidt und Erik Altmann. Wir wollten sichergehen, keinen Fehler zu machen.“ Die Versammlung muss also nicht – wie bereits jene am 21. Juni – abgesagt werden.
Die Tagesordnung
Es stehen mehrere Wahlen an. Zum Einen muss der Verwaltungsrat neu gewählt werden. Der Rücktritt des Präsidiums macht die Suche nach neuen Ober-Löwen notwendig. Dazu muss der neu gewählte Verwaltungsrat im Anschluss an seine Ernennung Namen dafür präsentieren. Außerdem stehen die Wahlen von Wahlausschuss, Ehrenrat, Kassenprüfer und Seniorenvertreter auf der Tagesordnung. Zudem stellt sich der dritte Vizepräsident Peter Helfer zur Wahl. Geklärt werden muss auch, ob Schmidt nach fehlgeschlagenem Rücktritt weiter amtieren oder vom Verwaltungsrat abberufen wird.
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Das Notpräsidium
Beide Interimspräsidenten haben ihr Soll vorerst erfüllt. Während sich Schneider wohl wie angedacht nicht mehr in den Verwaltungsrat wählen lassen wird, steht Bay parat. „Man muss jede Minute herausschneiden, der man sich dieser Verantwortung stellt“, sagte Schneider, er wolle „nicht herumspekulieren“, ob er weiterhin zur Verfügung stehe – Tendenz nein. Im Gegensatz zu seinem Kollegen: „Herr Bay ist offizieller Kandidat für den Verwaltungsrat. Er hält diese meines Wissens auch aufrecht.“
Der neue Präsident
Nicht aussichtslos, aber sie zieht sich wohl in die Länge. Schneider erklärt: „Der Verwaltungsrat ist der Überzeugung, dass es nicht zielführend wäre, wenn er vor den Neuwahlen ein Präsidium vorschlagen würde. Erst wird der neue Verwaltungsrat gewählt, er wird sich dann konstituieren und vielleicht schon am Sonntag Kandidaten vorschlagen, wenn alle einverstanden sind. Ob man dann schon in der Lage ist, die Kandidaten im Rahmen der Versammlung vorzuschlagen, halte ich für unwahrscheinlich. Besser wäre nochmal ein Übergangspräsidium und vier, sechs, acht Wochen zu beraten, zu diskutieren und dann geeignete Kandidaten vorzustellen.“ Ob er schon einen parat habe? „Bei mir hat sich konkret ein Kandidat gemeldet.“ Einen Namen wollte er nicht verraten.
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Die Zusammenarbeit mit Ismaik
Nach der Beförderung von Noor Basha zum Geschäftsführer, muss Schneider den Mitgliedern das neue Kräfteverhältnis zwischen Investor und Vereinsvertretern erklären. „Es gibt jetzt nichts zu sagen, aber ich bin hoffnungsvoll“, so der Notpräsident vor der Versammlung. Die Delegation aus Bay, Löwen-Finanzgeschäftsführer Markus Rejek und Ismaiks Statthalter Noor Basha hatte den Jordanier von Montag bis Mittwoch besucht und sich dabei auf eine langfristige Zusammenarbeit mit Ismaik geeinigt. Den Mitgliedern werden sie Bericht erstatten über die konkreten Details der neu ausgehandelten Zusammenarbeit.
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