TSV 1860 München: Zum Löwenspiel gegen Dynamo Dresden kommen15.000 Gästefans

Gegen Dynamo Dresden erwartet der 1860 am Samstag über 40 000 Fans in der Arena. „Man hat gar nicht das Gefühl, nicht in Dresden zu sein“, sagt Dynamo-Boss Ralf Minge, 1860-Interimscoach Daniel Bierofka will "nur an das denken, was auf dem Platz passiert"
von  Matthias Eicher
Über 15.000 Dynamo-Fans werden am Samstag in der Allianz Arena erwartet.
Über 15.000 Dynamo-Fans werden am Samstag in der Allianz Arena erwartet. © dpa

München - Rein in die Arena! Dreht man das Motto vieler Löwen-Fans einfach, ist man schnell bei so manchem von Sechzigs Gegnern angelangt, für den in der Allianz Arena das Spiel des Jahres steigt – allen voran Dynamo Dresden.

„Das ist schon fast zur Pilgerstätte für uns geworden. Man hat gar nicht mehr das Gefühl, nicht in Dresden zu sein“, erklärt Dynamos Sport-Geschäftsführer Ralf Minge der AZ vor dem Sachsen-Sechzger-Duell am Samstag (13 Uhr, Sky).

"Auswärts-Heimspiel" für Dynamo Dresden

Tolle Stadt, WM-Stadion, zehn Punkte aus vier Arena-Fahrten – kein Wunder, dass sich Minge die Hände reibt: „Wir freuen uns riesig auf das Spiel und unsere Fans.“ Über 40 000 Zuschauer werden laut Angaben der Blauen gegen die Gelb-Schwarzen erwartet. Der Hauptgrund: Die Sachsen bringen 15 000 Anhänger mit. Im „Dynamo-TV“ bezeichnen die Gäste die Partie sogar als „Auswärts-Heimspiel“ – quasi „dahoam“ in der Arena.

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Bierofka gibt sich kämpferisch - und hofft auf die Fans

1860-Interimstrainer Daniel Bierofka zeigt sich dennoch hoffnungsfroh. „Ich war als Spieler schon ein Kämpfer, so werde ich die Jungs auch einstellen“, sagte der Übergangschef am Freitag. Bierofka will im zweiten Spiel als Chef endlich punkten, doch nicht nur der starke Aufsteiger (Tabellen-7.) und dessen Fan-Invasion stellen kriselnde Giesinger vor eine Herausforderung.

„Die Mannschaft braucht morgen jede Unterstützung von den Rängen“, so Bierofka daher, er weiß aber: Auch das Chaos um Ismaiks Abrechnung mit Vereinsverantwortlichen und Medien erschwert seine zweite Rettungsmission. „Ich kann nur immer dieselbe Antwort geben: Ich kann keinem Spieler verbieten, die Zeitung zu lesen. Mir gelingt es gut, das Ganze auszublenden. Wir dürfen morgen nur an das denken, was auf dem Platz passiert“, so der Coach dazu. Klingt mehr nach Durchhalteparole als totaler Überzeugung. Dennoch müsse man sich darauf besinnen, „seinen zu Job machen“. Bitter nötig, denn das funktionierte beim 1:2 in Braunschweig zuletzt mehr schlecht als recht.

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Minge kritisiert mangelnde Kontinuität und Ismaiks Rundumschlag

Dresdens Urgestein Minge sieht beim TSV „große Qualität, die nicht dem Tabellenplatz entspricht“, während Dresden „über die Mannschaft“ komme. Dass „in München Unruhe zu spüren ist, merkt man bis nach Dresden.“ Sechzigs Hauptproblem? „Keine Kontinuität“, so Minge: „Ich halte viel von Oliver Kreuzer und Thomas Eichin. Man muss sich schon die Frage stellen, warum es dort nicht passt.“ Ergo: An den (Ex-)Sportchefs liegt es nicht.

Minge weiter: „Eine solche Pressekonferenz (mit Ismaiks öffentlichen Anschuldigungen, d. Red.) wird es bei uns nicht geben, so lange ich etwas zu sagen habe.“ Ein solcher Rundumschlag hätte auch Uwe Neuhaus treffen können. Denn, wie Minge erzählt, stand der 57-Jährige unter Ex-Ex-Ex-Sportchef Gerhard Poschner kurz vor einem Engagement bei Sechzig. „Ich denke, er ist ganz glücklich, dass er nicht bei 1860 gelandet ist.“ Nun kann er ja mal testen, wie sich so ein Heimspiel in der Arena anfühlt.  

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