TSV 1860 München: Wer wird Nachfolger von Löwen-Interimstrainer Daniel Bierofka?

Während U21-Trainer und Sechzig-Ikone Daniel Bierofka bis zur Winterpause übernimmt, suchen die Verantwortlichen hinter den Kulissen nach einem neuen Coach. Veh, Luhukay, Kauczinski oder Breitenreiter: Die AZ stellt vier Kandidaten vor.
von  Matthias Eicher
Gekommen, um nur kurz einzuspringen, aber dann eventuell als Co-Trainer weiterzumachen: 1860-Interimstrainer Daniel Bierofka.
Gekommen, um nur kurz einzuspringen, aber dann eventuell als Co-Trainer weiterzumachen: 1860-Interimstrainer Daniel Bierofka. © sampics/Augenklick

München - Bitte lächeln, Biero! Gestern musste Daniel Bierofka vor die Kamera: Fototermin. Dabei war der Ur-Löwe schon im Sommer durch die Rettung der Profis in den Fokus gerückt. Zur nächsten 15-Werktags-Amtszeit des 37-Jährigen müssen nun neue Bilder her, wenngleich schon bald das nächste Cheftrainer-Shooting bevorsteht.

Bierofka: Der ideale 1860-Trainer darf nicht bleiben

„Ich bin kein Hexer“, sagte Bierofka nach seiner erneuten Erhebung zum 1860-Chefcoach. Sieht aber ganz danach aus, denn: Der 37-Jährige hat bei als nahezu untrainierbar geltenden Sechzgern einen Schnitt von drei Punkten pro Spiel, wird allein wegen seiner totalen Identifikation mit den Giesingern nahezu von jedem als idealer Löwen-Dompteur bezeichnet – und bringt sogar Investor Hasan Ismaik ins Schwärmen: „Wir sind davon überzeugt, dass Daniel Bierofka, den ich als absoluten Vollblut-Löwen sehr schätze, wieder Spirit und Kraft in die Mannschaft bringen wird.“

Auch, wenn er nicht bleiben darf: Ein kleiner Biero-Zauber würde nicht schaden, zumal am Sonntag mit Tabellenführer Eintracht Braunschweig ein schwerer Gegner wartet. Es folgen die Partien gegen Dresden (2.12.) und in Bochum (10.12.), bevor nach Bierofkas abgelaufener Arbeitsgenehmigung Co-Trainer Denis Bushuev gegen Heidenheim (16.12.) übernehmen soll. Danach stellt sich, ob mit Bierofka als Co-Trainer oder nicht, schon wieder die Frage: Wer wird neuer Chef? Die AZ zeigt vier Kandidaten.

Veh, Luhukay Kauczinski, Breitenreiter?

Armin Veh: Der 55-jährige Meistertrainer (2007 mit Stuttgart) ist seit seinem Aus bei Eintracht Frankfurt (März 2016) ohne Job. In mehreren Medienberichten tauchte er als erster Name auf, soll zumindest Interesse zeigen. „Für mich ist klar, dass ich diese Saison nicht als Trainer arbeiten werde“, erklärte der TV-Experte zwar kürzlich in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ – dann wurde bei 1860 ein Posten frei. Umgedacht, Herr Veh?

Jos Luhukay: „Der wäre ein guter Mann“, sagte Präsident Peter Cassalette der AZ – das war vor der Verpflichtung des eben geschassten Kosta Runjaic. Kein Wunder, dass der Niederländer dem Oberlöwen gefällt, schließlich besitzt er, wofür ein Sechzger beinahe morden würde: eine Aufstiegsgarantie. Der 53-Jährige schaffte dreimal den Sprung in die Bundesliga (2008 mit Gladbach, 2011 mit Hertha und 2013 mit Augsburg). Zu Saisonbeginn sollte er mit Absteiger VfB Stuttgart selbiges bewerkstelligen, ging nach einem Zerwürfnis mit Sportchef Jan Schindelmeiser freiwillig.

Markus Kauczinski: Der Ex-KSC-Coach galt als Favorit von Ex-Sportchef Oliver Kreuzer. Dann ging der 46-Jährige zu Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt, bei 60 wurde Kreuzer gegangen. Nach zehn sieglosen Ligaspielen sagten die Schanzer Servus. Der Taktikfuchs wäre also ebenfalls wieder frei, käme nach erfolglosem Engagement aber nicht mit der besten Reputation.

André Breitenreiter: Der 43-Jährige stand auch schon im Sommer auf der Löwen-Liste. Mit dem SC Paderborn 2014 aufgestiegen, versuchte er sein Glück auf Schalke – und fiel dem Gelsenkirchener Chaos zum Opfer. Immerhin eine gute Vorbereitung für Giesing. Doch dort ist nicht einmal klar, wer Bierofkas Nachfolger sucht: Geschäftsführer Thomas Eichin wurde eben erst von Ismaik zum Sportdirektor degradiert. Ob auch dieser Posten bald neu besetzt werden muss? Eins ist sicher: Das nächste Shooting kommt bestimmt.   

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