TSV 1860 München: Warum der Stromausfall im Grünwalder Stadion ein Rätsel bleibt

Mitten im Investoren-Missverständnis und wieder aufkommenden Gesellschafter-Clinch ist es das Thema beim TSV 1860: der Stromausfall samt Spielabsage im Grünwalder Stadion. Muss Sechzig die Miete trotzdem zahlen? Und was war nun letztlich der Auslöser? Antworten.
Patrick Mayer |
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Dunkel war's, der Mond schien helle... Das Grünwalder Stadion am Montag.
imago/MIS Dunkel war's, der Mond schien helle... Das Grünwalder Stadion am Montag.

München - Hell, grell, zuverlässig erleuchtete das Flutlicht stundenlang den tristen Novemberhimmel am Tag nach dem mysteriösen Stromausfall im Grünwalder Stadion. Jenem unerwarteten Ereignis, das BFV-Präsident Rainer Koch "eine weitere Episode in der großen Geschichte des TSV 1860" nannte. Über allem schwebte die Frage, wer und was denn nun Schuld hat an der Spielabsage gegen den TSV Buchbach in der Regionalliga Bayern. Die AZ hat die Antworten zum Blackout von Giesing:

Stadt schließt Sabotage aus

Was sorgte für den Stromausfall? "Die Hauptsicherung, die das Stromnetz vor Überlastung schützt, wurde ausgelöst", erklärte das Referat für Bildung und Sport auf Nachfrage. Der Stromausfall betraf demnach einzig das Stadion, nicht die dazugehörige Gastronomie. Das Stromaggregat habe zuverlässig funktioniert, so dass zum Beispiel die Sicherheitsbeleuchtung sofort angesprungen sei, hieß es. Unklar sei aber, warum die Hauptsicherung auslöste. Seit Dienstagmorgen, 10 Uhr, war ein Fachmann eines Ingenieurbüros für Anlagentechnik aus Gachenbach nahe Schrobenhausen vor Ort, um der Sache auf den Grund zu gehen - ohne Erfolg.

Die Stadt erklärte, dass die Fehlersuche unter Hochdruck laufe. Von Stromausfällen in der Vergangenheit sei nichts bekannt, erklärte das Sportreferat weiter. Sabotage schlossen sowohl die Stadt als auch die Polizei aus.

Wie die AZ schließlich erfuhr, konnte der Fehler gar nicht gefunden werden, konkret, nicht rückverfolgt werden. Demnach könnte selbst ein defektes Küchengerät oder ein vergleichbares kaputtes Elektrogerät, das an den Stromkreislauf angeschlossen ist, zu dem Blackout geführt haben.

TSV 1860 muss nicht zahlen

Muss Sechzig trotzdem zahlen? "Der TSV 1860 muss für diesen Abend kein Nutzungsentgelt bezahlen, da das Spiel nicht stattfinden konnte", hieß es von der Stadt. Fällig werden pro Spiel in der Regel 8,5 Prozent der Bruttoeinnahmen. Die AZ fragte bei Löwen-Boss Markus Fauser nach, wie es sich mit dem Caterer verhält - vergeblich. Schließlich waren Ordner und Verkäufer bereits da, samt Leberkassemmeln und Stadionwürstl für mehr als 12.000 Zuschauer.

Was ist mit den Tickets? Diese behalten ihre Gültigkeit, erklärte Fauser bereits unmittelbar nach der Spielabsage. Ihm lag sehr daran, sich bei den Anhängern zu entschuldigen. Dabei traf den Klub gar keine Schuld. "Das tut uns ungemein leid für unsere Fans", meinte der Schwabe.

Wann wird das Spiel nachgeholt? "Angesichts des engen Terminkalenders ist es vernünftig, das Spiel im März nachzuholen", erzählte Koch. Ein Termin im Dezember sei witterungsbedingt nicht möglich. "Der Vorbereitung von Buchbach käme das nicht entgegen, weil der TSV an diesem Wochenende schon sein Trainingslager geplant hat", erklärte ferner Spielleiter Josef Janker, warum ein Nachholtermin vor dem Start in die zweite Halbserie der Regionalliga Bayern (23./24./25. Februar) nicht möglich sei.

Bierofka: "Brutal ärgerlich"

Beeinträchtigt die Spielabsage Bierofka und sein Team? "Ich habe zur Mannschaft gesagt, dass man sich über das, was man nicht ändern kann, nicht zu ärgern braucht", meinte der Löwen-Coach in der Presserunde am Dienstag – und ärgerte sich dann selbst: "Das Problem ist, dass du aus dem Wettkampfrhythmus rauskommst." Es sei brutal ärgerlich, weil er und sein Team sich auf Spiel und Gegner intensiv vorbereitet hätten. "Da steckt sehr viel Arbeit dahinter", erklärte der 38-Jährige. "Der Spannungsbogen fällt dann extrem ab."

Er versuche, bis zum Auswärtsspiel beim TSV Rosenheim am Sonntag mit der Mannschaft im Wettkampfmodus zu bleiben, erzählte er weiter. "Wir haben im Training drei mal zwanzig Minuten Elf-gegen-elf gespielt. Dadurch versuchen wir das wenigstens ein bisschen zu kompensieren."

Schon jetzt ist klar, dass auf die Sechzger Anfang 2018 ein weiteres Hammerprogramm wartet. Ohnehin, sollte das Toto-Pokal-Viertelfinale bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth auch noch auf Frühjahr verlegt werden. "Wir sind es gewohnt, hatten jetzt schon 24 Spiele", meinte Bierofka diplomatisch. Zu jener kuriosen Episode in der Geschichte des TSV 1860.

Lesen Sie auch: Hier absolvieren die Löwen ihr Winter-Trainingslager

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