TSV 1860 München vor dem Stimmungs-Finale gegen Essen

Der TSV 1860 trifft am Montagabend auf Aufsteiger RW Essen. "Das letzte Spiel trägst du im Kopf mit in die Pause", sagt Trainer Köllner. Auch für den Oberpfälzer selbst ist es das Spiel der Wahrheit.
Matthias Eicher
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Michael Köllner.
Michael Köllner. © IMAGO/Ulrich Wagner (www.imago-images.de)

München - Was sind das nur für verrückte Tage auf Giesings Höhen. Donnerstag? Gute Laune und schallendes Gelächter in der Sechzger-Alm, wo die Unternehmer für Sechzig gute 25.000 Euro für die Junglöwen eingesammelt und die Comedians Roland Hefter, Simon Pearce und Cengiz Öztunc für beste Laune gesorgt haben.

Freitag? Düstere Krisenstimmung im Pressestüberl daneben, als Cheftrainer Michael Köllner zu einem wütend-frustrierten Rundumschlag ausholte und sein Boss Günther Gorenzel griesgrämig dementieren musste, Köllner hätte ein Endspiel ("Es gibt kein Ultimatum!"). Der Comedy-Abend war aber schon eher die (willkommene) Ausnahme der jüngst miesen Löwen-Lage, die sich weiter zuspitzen könnte.

TSV 1860 gegen Rot-Weiss Essen: Das letzte Duell vor der Winterpause

Montag. 19 Uhr. Flutlicht auf Giesings Höhen. Weiß-blau TSV gegen Rot-Weiss Essen. Es ist das letzte Duell vor der Winterpause, die letzte Chance auf drei Punkte - und die letzte Chance, die jüngste Krisen-Stimmung bei den Sechzgern doch noch irgendwie ins Positive zu drehen.

"Wir werden alles dafür tun, um nach drei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren", stellte Köllner klar.

Es ist ein Stimmungs-Finale für 1860! Mindestens.

Löwen-Coach Köllner: "Wenn du Unruhe schaffen willst, tust du nichts für den Erfolg"

Auch Köllner konnte nicht verhehlen, dass das letzte Aufeinandertreffen vor der derart langen WM-Winterpause mehr ist als nur ein Spiel – erst recht in Sechzigs aktueller Lage. "Das letzte Spiel trägst du im Kopf mit in die Pause."

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Was in Köllners Kopf sonst noch herumspukt, darüber gab der Coach kürzlich eine deutliche Kostprobe ab. "Wenn du Unruhe schaffen willst, tust du nichts für den Erfolg", meinte der 52-Jährige grimmig.

Angesprochen fühlen darf sich unter anderem Präsident Robert Reisinger. Der Oberlöwe hatte kürzlich in einem Interview mit der "Bild" vor dem Spiel des TSV beim SC Freiburg II (0:2) über Köllner und die 1860-Krise gesprochen, zudem das teure Trainingslager in der Türkei kritisiert."

Köllner kritisierte Reisinger zwar nicht direkt und namentlich, dennoch ließ er mit seinen Aussagen über das denkwürdige Interview keine Zweifel offen: "Intern kann man sich die Köpfe einschlagen und auch deutlich die Meinung sagen."

Langsam zeigen sich erstaunliche Parallelen zu Vorgänger Daniel Bierofka, der im Ende 2019 zermürbt aufgegeben hatte.

Ismaik nimmt den Chefcoach in Schutz

Fragt sich nur: Wie agieren die Giesinger, intern wie extern, wenn das letzte Spiel des Jahres schiefgeht? Auf Vereinsseite regt sich zunehmend Kritik an Köllner, während Investor Hasan Ismaik den Chefcoach öffentlich in Schutz genommen und im kommenden Jahr mehr Löwen-Nähe angekündigt hat. Prompt wurde mit Aufsichtsrat und Ismaik-Mann Saki Stimoniaris ein selten gesehener Trainingsgast gesichtet.

Klar ist: Siegt Sechzig am Montagabend gegen RWE, am besten überzeugend, ist es ein Sieg von Köllner, der belegt: Die Mannschaft folgt ihm. Während sich Sechzig in den drei Jahren unter dem Fuchsmühler bisher durch einen ausgesprochen großen Teamgeist auszeichnete, ist aktuell die Unzufriedenheit von Spielern wie Martin Kobylanski oder Joseph Boyamba und einigen anderen durchaus spürbar. Sogar der als Königstransfer gefeierte Abwehrchef Jesper Verlaat musste sich kürzlich für seine Leistung entschuldigen. Ein Krisen-Indiz.

Die Tabellenspitze hat die SV Elversberg (41 Punkte) zementiert, doch die Patzer der Konkurrenz (Wehen Wiesbaden, Freiburg II) machen es immerhin möglich, dass 1860 nun mit einem Sieg gegen Essen zumindest auf Relegationsrang drei überwintern kann. Ein Dreier wäre also eminent wichtig, um halbwegs versöhnlich in die Winterpause zu gehen. Mit einem mauen Remis oder gar der vierten Pleite in Serie würde Giesing endgültig zum Pulverfass.

Laut Köllner steht nun jeder in der Pflicht. Er selbst. Die Mannschaft. Aber auch die Funktionäre. Der Trainer kämpferisch: "Lippenbekenntnisse bringen nichts. Die Wahrheit liegt ab 19 Uhr am Montagabend einzig auf dem Platz!"

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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 14.11.2022 19:46 Uhr / Bewertung:

    Bisher zeigt sich im Spiel gegen RWE die völlige Ideenlosigkeit.
    Die Bäle werden nach vorne gedroschen, Flanken kommen nicht an, Pässe ungenau, Schüsschen, falsche Entscheidungen der einzelnen Spieler(=Schuss statt Pass) , die Laufwege stimmen nicht, immer nur das Hoffen auf einen Fehler des Gegners(RWE vertedigt sehr robust! und taktisch ausgesprochen diszipliniert! aber das habe ich ja geschrieben , keine Ahnung , ob es veröffentlicht wurde- Dabrowski macht einen sehr guten Job an der Hafenstraße) - zweite Bälle werden schlecht verarbeitet, die Raumaufteilung(Besetzung der Flügel) funktioniert nicht.
    Und dazu kommt, dass die einzige Topchance mal wieder nicht genutzt wurde, weil wir zu viele abschlussschwache Spieler haben. (Kopfproblem)
    das ist leider erschreckende spielerische Armut - nicht überraschend für mich, denn diese Analyse trifft schon seit vergangener Saison auf das Köllner-Team zu. Die ganze Struktur fehlt. 1860 setzt auf Zufälle,rennt blind an, ohne System. Schwach!

  • shark am 14.11.2022 17:51 Uhr / Bewertung:

    Heute geht es um sehr viel für 60 und auch für Köllner.
    Ich erwarte heute Vollgas von 60 und zwar in allen Bereichen über 90 Minuten .
    Ich hoffe Morgalla spielt und Steinhart nicht
    Wenn das Team heute nicht kämpft,dann taugt es charakterlich nichts.was ich jedoch nicht glaube.
    Bin verhalten optimistisch-Sieg 60!

  • Schokoflocke am 14.11.2022 17:35 Uhr / Bewertung:

    Meine Vermutung zum heutigen Spiel:
    Eine Halbzeit die geht, die andere Halbzeit wird wieder die Arbeit einegstellt. Wechsel wieder zu spät . Und wenns schiefgeht war der Schiri und Reisinger schuld, aber kein Michael Köllner, der dann wieder den Motzki auf der Pressekonferenz gibt, Mist erzählt , wenn er dort überhaupt mit seinem Anstandswauwau Gorenzel auftaucht.

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