TSV 1860 München: Timo Gebhart soll Vertrag verlängern und gibt Comeback

"Es fühlt sich sehr gut an!" Timo Gebhart könnte kommende Woche ins Training beim TSV 1860 einsteigen. Außerdem soll der Spielmacher der Löwen bald verlängern.
von  Matthias Eicher
Sein letztes Pflichtspiel absolvierte Timo Gebhart im September 2017.
Sein letztes Pflichtspiel absolvierte Timo Gebhart im September 2017. © sampics/Augenklick

"Es fühlt sich sehr gut an!" Timo Gebhart könnte kommende Woche ins Training beim TSV 1860 einsteigen. Außerdem soll der Spielmacher der Löwen bald verlängern.

München - Bestes Wetter, beste Löwen-Laune: Beim Training am Mittwoch strahlte nicht nur die Sonne über Giesings Höhen, es strahlte auch ein bulliger, tätowierter Spieler. Der war schon etwas früher rausgegangen, hatte ein paar Runden gedreht und ein paar Bälle auf’s Tor geknallt. Einer, der den Löwen nach seinem Gusto und auch dem von Trainer Daniel Bierofka, seinen Kollegen und den Sechzger-Fans schon viel zu lange fehlt: Timo Gebhart.

Der 28-jährige Spielmacher des TSV 1860 hat seit seinem Muskelbündel- und Sehnenanriss Anfang September gegen den FC Ingolstadt 04 II (0:0) kein einziges Spiel bestritten. Anfang Januar bremste ihn eine hartnäckige, schwer behandelbare Achillessehnenentzündung im Aufbautraining aus. Bierofka fürchtete schon Gebharts Saison-Aus – doch jetzt darf sich der gebürtige Memminger berechtigte Hoffnungen auf ein baldiges Comeback machen.

Zweites Torschusstraining für Gebhart

"Ich konnte jetzt zum zweiten Mal ein Torschusstraining machen. Es passt soweit alles, es fühlt sich sehr gut an!", erklärte Gebhart auf AZ-Nachfrage. Zu Beginn der vergangenen Woche ließ er sich erstmals zu einem leichten Lauftraining auf dem Rasen blicken. Der Kreativ-Kopf der Giesinger: "Ich mache meine Läufe und versuche, langsam zu steigern. Bisher läuft alles nach Plan und ich spüre keine Reaktion in der Sehne – es darf halt keine Reaktion kommen." Gestern Nachmittag stand eine Untersuchung beim Doc an, die dies bestätigte.

Eine Prognose wollte Gebhart nicht abgeben, doch der Plan lautet: Bleibt ein Rückschlag aus, geht‘s nächste Woche ab ins Mannschaftstraining. Und für das Saisonfinale bis Ende Mai gilt: Gebhart wird womöglich Sechzigs Joker im Aufstiegskampf!

Bierofka hatte sich selbst letzte Woche bei Gebharts ersten Geh- beziehungsweise Laufversuchen noch vorsichtig gezeigt: "Die Zeit läuft uns davon – umso weniger Zeit hat er, in einen spielfähigen Zustand zu kommen. Es ist schwierig, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf", so der Coach. Auch Sportchef Günther Gorenzel hatte sich bei der ein oder anderen Wasserstandsmeldung zurückhaltend geäußert.

Der 1860-Leader: Vom Problem-Profi zum Hoffnungsträger

Sportchef Günther Gorenzel ist bei Rückkehr optimistisch

Jetzt klingt das schon anders – und zwar deutlich zuversichtlicher: "Vor zwei, drei Wochen hätte ich das noch anders beantwortet, aber jetzt sind wir sehr optimistisch, denn jetzt haben wir von Tag zu Tag eine Steigerung und die Sehne reagiert nicht", so Gorenzel. Der fügte zwar einschränkend hinzu, dass man "selbst von einem Spieler der Qualität Gebharts keine Wunderdinge erwarten" dürfe, da er "acht, neun Monate raus" gewesen sei. Und doch hoffe man, "dass uns Timo am Ende der Meisterschaft und in der entscheidenden Phase zur Verfügung stehen wird".

Hartnäckige Pessimisten hatten Gebhart nicht nur wegen seiner Verletzung gar kein Spiel mehr für 1860 absolvieren sehen. Der Vertrag des Rückkehrers vom FC Hansa Rostock hätte sich bei 20 Startelfeinsätzen automatisch verlängert. Eine Zahl, auf die Gebhart mit bisher neun ebensolchen bei nur noch acht verbleibenden Partien nicht mehr kommen kann. Gorenzel zum auslaufenden Vertrag: "Auch hier gibt es kontruktive Gespräche mit seinem Berater, ich habe nächste Woche einen Termin mit ihm. Wir sind positiv gestimmt." Wenn das mal nicht für gute Löwen-Laune sorgt.

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