TSV 1860 München - Stefan Aigner erklärt: So baue ich Michael Liendl auf

München - Drittes bayerisch-fränkisches Derby in der Arena, dritter Sieg für Sechzig. Der TSV 1860 gewinnt gegen die Würzburger Kickers 2:1 (0:0). "Matchwinner" sind Abwehrboss Abdoulaye Ba und Spielmacher Michael Liendl, der wieder nur von der Bank kommt. Hinterher haben die Kollegen vor allem Lob für sie übrig, Coach Vitor Pereira inklusive. Maximilian Wittek moniert leichtsinnige Ballverluste, Stefan Aigner spricht über mehr Variabilität im Angriff. Die AZ hat die Stimmen zum Spiel:
Liendl: "Ich habe Argumente geliefert"
Michael Liendl …
… über sein Tor: "Es ist schön für mich, aber vor allem schön für die Mannschaft. Wir wussten, dass wir bis auf einen Punkt an Würzburg rankommen können. Das ist uns gelungen, ich habe meinen Teil dazu beigetragen."
… auf Nachfrage der AZ zu den Fans, die ihn mit Sprechchören gefeiert haben: "Die Fans waren überragend, haben uns 90 Minuten angefeuert. Natürlich ist es schön, wenn die Fans einen feiern. Es ist die Aufgabe eines Spielers, die Fans glücklich zu machen. Natürlich war das auch eine Bestätigung für mich."
…zu seiner Rolle: "Ich habe genügend Argumente geliefert, damit ich spielen darf. Ich versuche, wenn ich reinkomme, das Beste zu machen. Das ist mir nun öfters gelungen. Natürlich hoffe ich, dass ich wieder von Beginn an spielen darf."
… auf Nachfrage der AZ zu den Schwierigkeiten in der ersten Halbzeit: "Wir haben uns nicht gut bewegt. Wir haben dem Spieler, der den Ball hatte, zu wenig Optionen gegeben. Obwohl wir die Räume gehabt hätten, haben wir uns nicht gut bewegt."
… auf Nachfrage der AZ über die Leistung von Abdoulaye Ba: "Er hat eine super Ausstrahlung hinten drin. Spielt den Ball auch unter Druck hinten raus. Mit seiner Größe und Kopfballstärke ist er enorm wichtig für uns. Er strahlt was Positives aus, das überträgt sich auf die Mannschaft. Er ist ein wichtiger Eckpfeiler bei uns."
… zu einer möglichen Vertragsverlängerung: "Das liegt prinzipiell nicht in meiner Hand. Mit mir hat noch keiner gesprochen. Ich habe einige Argumente geliefert, um wieder vom Start weg zu spielen. Alles andere liegt nicht in meiner Hand. Der Verein muss das Gespräch suchen, tut er das nicht, will Sechzig nicht verlängern."
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Wittek moniert leichtsinnige Ballverluste
Maximilian Wittek …
… über die Schwierigkeiten in der ersten Halbzeit: "Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es lag nicht am Selbstvertrauen. Wir hatten leichtsinnige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, waren nicht wach genug, haben die Härte der Würzburger nicht angenommen. Dann spielst du solch eine erste Halbzeit."
… auf Nachfrage der AZ über die Kabinenansprache von Vitor Pereira: "Er hat die Fehler angesprochen. Dass wir die Zweikämpfe für uns entscheiden müssen. Dass wir dann unsere spielerische Qualität umsetzen können. In welcher Form die Ansprache war, bleibt in der Kabine."
… auf die Frage, ob Sechzig Probleme mit tiefstehenden Gegnern hat: "Das haben wir in der ersten Hälfte nicht gut gelöst. Wir müssen versuchen, den Gegner zu locken. Wir müssen die Räume nutzen, uns zwischen den Ketten bewegen, Nadelstiche setzen. Die Würzburger haben mit einer Fünferkette gespielt. Da ist es nicht einfach, zu verlagern, weil sie breit stehen. Da ist es schwierig, Diagonalbälle zu spielen. Wir müssen die Fünferkette auseinanderziehen und uns durch die Mitte kombinieren."
… auf Nachfrage der AZ zur Leistung von Abdoulaye Ba: "Er hat eine gute Ausstrahlung, geht voran, versucht immer, zu pushen. Beim 1:0 hat man gesehen, dass er das Tor unbedingt wollte, wie er sich da hochschraubt. Er hat den Ball dann mit voller Überzeugung reingeköpft. Das brauchen wir in den nächsten Spielen. Dass wir das Tor unbedingt machen wollen. Da ist er als Beispiel gut vorangegangen."
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Aigner spricht sich für Liendl aus
Stefan Aigner …
… über die Schwierigkeiten gegen den tiefstehenden Gegner: "Bielefeld hat gewonnen. Hätten wir heute nicht gesiegt, wäre es ziemlich dunkel geworden. Mir war vor dem Spiel schon klar, dass das kein Gegner ist, der unbedingt mitspielen will, dass es lange Bälle geben wird. Ob das jetzt schön war oder nicht, ist mir wurscht."
… über das variable Spiel in der Offensive: "Der Trainer fordert von uns, dass wir drei vorne drin flexibel sind und variabel spielen. Dass ich zum Beispiel nicht nur rechts oder links bin oder Ivica Olic nur in der Spitze."
… auf Nachfrage der AZ über den Stand von Torschütze Michael Liendl: "Er hat mich als Zimmerpartner, da baue ich ihn immer wieder auf. Dann kommt er rein, macht ein Tor, legt eins auf…Nein, er ist nicht umsonst der Topscorer bei uns. Die Lockerheit und Leichtigkeit, die ein Zehner hat, hat er halt. Er hat unserem Offensivspiel in der zweiten Halbzeit sehr gut getan, weil er einer ist, der die Bälle gut verteilt – ein ganz, ganz wichtiger Spieler für uns."
Pereira lobt Abdoulaye Ba
Coach Vitor Pereira...
... auf Nachfrage der AZ über Abwehrchef Abdoulaye Ba: "Ich kenne Abdoulaye Ba sehr gut. Er hat bei Porto und bei Fenerbahce auf einem hohen Niveau gespielt. Er muss sich jetzt wie ich an dieses Niveau gewöhnen, er muss sich wie ich an dieser Herausforderung messen. Wir haben die Aufgabe, diesen Verein wieder dahinzuführen, wo er hingehört. Das werden wir gemeinsam schaffen."