TSV 1860 München: So kämpfen Aufstiegshelden wie Markus Ziereis um einen Platz im Kader

Markus Ziereis, Christian Köppel und Co. müssen in der 3. Liga um ihre Plätze kämpfen – auch wegen der U23-Regel. "Keiner kann sich ausruhen", sagt Co-Trainer Oliver Beer.
von  Matthias Eicher
Kam zuletzt nur in den Testspielen der Löwen zum Einsatz: Markus Ziereis (rechts) hier gegen Sendling.
Kam zuletzt nur in den Testspielen der Löwen zum Einsatz: Markus Ziereis (rechts) hier gegen Sendling. © sampics/Augenklick

München - Markus Ziereis gegen Torhüter Marco Hiller. Ball an der Strafraumgrenze. Der Stürmer des TSV 1860 läuft an – und schlenzt den Ball am Löwen-Torhüter präzise in die lange Ecke. "Langt doch! Weiß auch nicht, wo ihr immer hinschießt – langt doch ins Eck!", freute sich der 25-Jährige nebst scherzhaftem Seitenhieb an die Kollegen.

Dabei war es Ziereis, für den es zuletzt nicht reichte – und zwar für einen Platz im Kader. Der Löwen-Stürmer zählte neben den anderen Torjägern Sascha Mölders, Adriano Grimaldi und Nico Karger zu jenen Sechzgern, die am Mittwoch unter Aushilfs-Chef Oliver Beer im Torschusstraining an der Grünwalder Straße die meisten Bälle versenkten.

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So spielt 1860-Coach Bierofka Münchner Roulette

Im Gegensatz zum gesetzten Trio stand er aber im Auftaktspiel beim 1. FC Kaiserslautern (0:1) nicht auf dem Spielberichtsbogen. "Klar war Zier enttäuscht, aber das soll ja auch so sein – dass die Jungs enttäuscht sind, wenn sie nicht dabei sind", sagte Beer über den nichtnominierten Löwen: "Aber er ist ein guter Typ, hat es gut aufgenommen. Wichtig ist, dass wir mit den Jungs offen kommunizieren."

Neben Ziereis hatten die Aufstiegshelden Christian Köppel und Simon Seferings gefehlt. Das Duo hatte stattdessen wie der wiedergenesene Nicholas Helmbrecht und der junge Neuzugang Semi Belkahia (19) in der U21 beim SSV Jahn Regensburg II (1:1) gespielt. Bierofka bleibt, wie der Coach selbst bereits angemerkt hatte, die "Qual der Wahl" – der 39-Jährige spielt mit seinen Löwen Münchner Roulette.

"Bei uns gilt das Leistungsprinzip", stellt Beer klar: "Keiner kann sich ausruhen. Wenn du eine Woche Gas gibst, bist du wieder dabei. Die Spieler wissen auch, dass der Trainer ihnen ganz genau zuschaut." Zur Erklärung: Boss Bierofka ließ die drei Trainingseinheiten, die der 39-Jährige wegen seines Lehrgangs in Hennef verpasste, aufzeichnen.

Ziereis, Köppel und Co.: Hoffen auf den Heimauftakt

Beer über Sechzigs Oberaufseher: Wir filmen das Training und Bierofka kann es am Abend anschauen.“ Den Trainingseifer von Ziereis, Köppel und Co. gibt's somit im Löwen-Video. Einschränkend sei allerdings erwähnt, dass nicht nur rein sportliche Gründe zählen und Bierofka in der neuen Saison eine größere Herausforderung zu bewältigen hat: die U23-Regel.

Diese besagt, dass vier Akteure im 18-köpfigen Kader jünger als 23 Jahre sein müssen. Beer erklärt: "Wir hatten diese Regel schon in der Regionalliga, nur waren wir da in der Breite noch nicht so aufgestellt." Auf dem Betzenberg saßen mit Marco Hiller, Eric Weeger, Simon Lorenz (alle 21) und Efkan Bekiroglu (22) vier Akteure auf der Bank. "Wir haben mit Simon Lorenz und Semi Belkahia noch zwei U-Spieler dazu bekommen. Damit sind wir ein bisschen flexibler."

Man sei aber auch bei den älteren Akteuren breiter aufgestellt, weshalb es immer wieder zu Härtefällen kommt. Gut für Köppel, Seferings und Co.: Vor der Heimpremiere gegen Lotte am Samstag (14 Uhr, live im BR und im AZ-Liveticker) werden sie diesmal nicht in die U21 "degradiert" – und dürfen wie Ziereis gegen Lotte auf einen Kaderplatz hoffen.

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