TSV 1860 München: Präsident Robert Reisinger reagiert auf Ismaiks Angebot

1860-Mehrheitseigner Hasan Ismaik will den Klub durch zusätzliche Finanzspritzen in seiner sportlichen Entwicklung unterstützen - braucht dafür aber die Zustimmung des e.V. Was sagt Präsident Robert Reisinger?
von  AZ/me
Am Montag reagierte 1860-Präsident Robert Reisinger (r.) auf das neue Angebot von Investor Hasan Ismaik.
Am Montag reagierte 1860-Präsident Robert Reisinger (r.) auf das neue Angebot von Investor Hasan Ismaik. © sampics/Augenklick/AZ

München - Investor Hasan Ismaik und der TSV 1860. Seit dem Einstieg des Jordaniers im Jahr 2011 als Mehrheitsgesellschafter von Sechzigs ausgegliederter Profifußballabteilung ist das eine Geschichte voller Missverständnisse und unterschiedlicher Herangehensweisen der Löwen-Bosse und des Geldgebers.

Unter der Präsidentschaft von Robert Reisinger hat sich etwas Entscheidendes geändert: Die Sechzger-Bosse wollen keine Darlehen von Ismaik mehr annehmen, um die KGaA bei dessen Hauptgesellschafter nicht noch höher zu verschulden.

Hasan Ismaik: Unterstützung an Forderungen geknüpft

Kein Wunder also, dass Reisinger zu Ismaiks kürzlich verkündeter Entscheidung, die Sechzger finanziell unterstützen zu wollen, zwar keine ablehnende, aber eine skeptische und abwartende Haltung einnahm.

Nachdem Ismaik über seinen Sprecher Saki Stimoniaris am Sonntagabend die Bedingungen seiner Unterstützung ausrichten ließ, äußerte sich der Oberlöwe am Montagnachmitttag in einer Pressemitteilung.

Robert Reisinger: Oberlöwe kontert Ismaik

Der Löwen-Präsident dankt Hasan Ismaik  in dieser für "die bedingungslose Stundung sämtlicher Darlehen". Das war es dann aber auch schon wieder mit den warmen Worten. Denn nach einem Dank auch an Hauptsponsor "Die Bayerische" teilt das Löwenpräsidium mit: Wir sehen "keinen Anlass, dieses bislang zur Sicherstellung der Liquidität bereitgestellte und noch nicht abgerufene Darlehen durch ein weiteres Darlehen unseres Mitgesellschafters (Hasan Ismaik, d. Red.) zu ersetzen, das einer Zweckbindung unterliegen soll."

Auch stehen laut Reisinger "entgegen dem Eindruck der gestrigen Pressemitteilung nach derzeitigem Stand keine weiteren für die Stärkung der Mannschaft in der 3. Liga einsetzbaren Mittel zur Verfügung." Man werde die Geschäftsführung aber anweisen, ein bislang nicht genutztes Darlehen in Höhe von 3,856 Millionen Euro abzurufen "und diese Mittel entsprechend zielgerichtet einzusetzen". Kurios: In der öffentlichen Diskussion war dieses öminöse, alte Darlehen in der Hinterhand der Sechzger bisher noch nicht aufgetaucht.

Weg frei für Lex, Grimaldi und Co.?

Reisinger konkretisiert über die nun bereitgestellte Finanzspritze, mit der Sechzig Bierofkas Spielerwünsche um Stefan Lex (FC Ingolstadt 04) und Adriano Grimaldi (Preußen Münster) nun offenbar ohne frisches Ismaik-Darlehen oder eine etwaige Partizipation eines Wechsels von Julian Weigl von Borussia Dortmund zu Paris St. Germain erfüllen kann: "In diesem Fall benötigen wir weder mögliche Transfererlöse durch Weiterverkäufe von Ex-Spielern noch eine als Alternative vorgesehene, noch vollständig unbestimmte, Finanzierung durch unseren Mitgesellschafter."

Es dürfte also zumindest aus finanzieller Hinsicht weiter spannend bleiben beim TSV 1860 München. Man freue sich denn auch auf "die Diskussion unseres Alternativvorschlags in der nächsten Aufsichtsratssitzung".

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