TSV 1860 München: Pöbel-Attacke auf Löwen: Nicht mehr unser Fußball!
Vor dem Sieg des TSV 1860 in der Relegation beim 1. FC Saarbrücken ziehen Ultras der Heimmannschaft vor das Löwen-Hotel, um dem Gegner zu drohen. Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun und ist armselig. Ein Kommentar.
Ultras begreifen sich gerne als letzte Bastion im Fußball. Doch was sie alles anstellen, um diese fiktive Bastion zu "verteidigen", ist oft schlicht unbegreiflich.
FCS-Ultras marschieren vor Löwen-Hotel
Jüngstes Beispiel: Der Aufmarsch von 200 bis 250 Ultras des 1. FC Saarbrücken hinter dem Mannschaftshotel des TSV 1860 unmittelbar vor dem Relegations-Hinspiel beider Klubs, das Sechzig 3:2 gewann. Die Stimmung? Aufgeheizt! Die Polizei? Überrumpelt! Die Polizeibeamten? Wacker!
Es war ein Szenario wie eine Drohung. Halbstarke - alkoholisiert, aggressiv, hemmungslos. Dabei behaupten solche "Fangruppen" gerne, Vertreter und Verfechter ihrer Stadt zu sein. Doch in ihrer Stadt verbreiteten die FCS-Ultras an diesem Tag vor allem eines - Angst und Verunsicherung.
Angst und Schrecken in Saarbrücken
Familien standen rund um das Teamhotel der Löwen verängstigt zusammen, und in den umliegenden Läden stand für kurze Zeit alles still. Eine Frau kam verängstigt aus einem Friseursalon, die Tönung unausgewaschen im Haar, die Friseurin neben ihr, den Kamm noch in der Hand.
Beide blickten fassunglos, als vermummte Polizisten anstürmten.
Hektisch rannten die Beamten hin und her, Polizeisirenen dominierten die Innenstadt, Zivilstreifen mit aufgesetztem Blaulicht auf den Dächern überall. Was hat das noch mit Fußball zu tun? Mit ehrbarer Fairness? Mit Respekt gegenüber den Mitmenschen? Nichts! Gar nichts! Verletzt wurde zum Glück niemand.
Friedliches Fest - für 1860, für die Löwen
Und dennoch: Das ist nicht mehr unser Fußball! Umso dringlicher ist der Appell an alle Fans in München, speziell in Giesing, aus Saarbrücken, den friedlichen Großteil der Fans allgemein, am Sonntag ein ebenso friedliches Fußball-Fest zu feiern. Wie sie es in Giesing bisher taten. Für Sechzig. Für die Löwen. Denn eines haben die Saarbrücker Ultras nicht geschafft: Ihre vermeintliche Bastion zu "verteidigen".
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Bilder: Ultras vor dem Hotel des TSV 1860 - Polizei im Dauereinsatz