TSV 1860 München: Mölders, Ziereis, Gebhart, Wein - hier hakt es
Zweimal in Folge spielt der TSV 1860 nur 0:0 und überzeugt dabei nicht. Die Löwen zeigen in der Regionalliga Bayern klar absteigende Form. Die AZ erklärt, auf welchen Positionen und bei welchen Spieler es gerade hakt.
München - Jan Mauersberger relativierte das letztlich enttäuschende 0:0 des TSV 1860 gegen den FC Ingolstadt II umgehend. "Zweite Mannschaften sind bekannt dafür, dass sie einen guten Fußball spielen. Wir haben nicht die körperliche Präsenz reingebracht", meinte der Löwen-Innenverteidiger auf Nachfrage der AZ zum zähen Spiel gegen die Schanzer. "Aber wir sind trotzdem auf einem guten Weg. Es ist nichts passiert, wir haben nicht verloren."
1860 schwächelt
Dass am Ende keine Niederlage stand, war jedoch auch dem Unvermögen der Gäste im und am Strafraum der Sechzger geschuldet. In der Tabelle ist die SpVgg Bayreuth (19 Punkte) bis auf einen Punkt herangerückt, auch der 1. FC Schweinfurt hat bei einem Spiel weniger nur vier Punkte Rückstand. Keine Frage, die Löwen schwächeln in dieser Phase der Saison. Die Souveränität aus den Spielen zuvor ist vorerst verloren gegangen.
Nach dem zähen Auswärtsspiel beim SV Seligenporten (0:0) gab es die zweite triste Nullnummer in Folge. Die AZ erklärt, wo es überall hakt:
1. Ohne Gebhart fehlte die Struktur im Mittelfeld
Das galt für die beiden letzten Saisonspiele. In Seligenporten war der Leader schwach, kaum präsent auf dem Platz. Gegen die Schanzer stoppte ihn die frühe Verletzung. Der 28-Jährige hatte bis dahin als klassischer Zehner in einem konventionellen 4-4-2-System gespielt, wirkte frischer als zuletzt.
"Die Verletzung von Timo ist bitter. Wir haben umgestellt, mit der Raute gespielt. Das hatte gut funktioniert", sagte Bierofka frustriert. "Timo zu ersetzen, wird ganz, ganz schwierig." Nicht zuletzt, weil es dem zu Saisonbeginn starken Daniel Wen derzeit kaum gelingt, als Bindeglied das Mittelfeld zu überbrücken. Legen die Löwen deshalb nochmal nach, ergo, kehrt der vertragslose Daniel Adlung doch noch zurück?
2. Es kommt zu wenig Druck über außen
Die taktische Umstellung hatte zur Folge, dass es kaum Flankenläufe über außen gab. Das war beim 4-3-3 anders. Doch Daniel Bierofka gingen zuletzt die Optionen aus. Kilian Jakob wurde zum FC Augsburg transferiert, Benjamin Kindsvater ist nach einer Innenbandverletzung gerade wieder im Aufbautraining. Gerade auf den ehemaligen Burghausener dürfte Biero sehnsüchtig warten, brachte der 24-Jährige bei seinen Einsätzen schließlich viel Dynamik und Tempo ein.
Unabhängig davon fällt dennoch auf, dass sich die Sechzger schwer tun, die Außenbahnen zu behaupten. Sowohl Christian Köppel links, als auch Nicholas Helmbrecht rechts hatten zuletzt erhebiche Probleme, weil sie ordentlich von ihren Gegenspieler bearbeitet wurden. Hier wird sich der Löwen-Trainer was einfallen lassen müssen.
3. 1860 braucht zu viele Chancen für Tore
"Wir machen einfach keine Tore", meinte Mauersberger. Auch sein Trainer monierte eine mangelhafte Chancenverwertung: "Wir schaffen es aktuell nicht, den Ball hinter die Linie zu drücken", sagte Bierofka. Fakt ist: Chancen hatten (nicht nur) die Stürmer Sascha Mölders und Markus Ziereis auch diesmal wieder reichlich. Einzig, sie treffen das Tor nicht mehr.
Vor allem Nezugang Ziereis brachte seine Kopfballstärke zwar ein, aber es resultierte zu wenig Gefahr daraus. Für Bierofka dürfte es jetzt primär darum gehen, dass sein Team wieder klarere und wohl auch vermeintlich einfachere Torchancen herausspielt. Denn: Zwar ist Sechzig nach wie vor klarer Favorit. Aber auch Regionalliga-Meister wird man nur durch Tore.
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