TSV 1860 München: Keine Freikarte für Werner Lorant nach Ismaik-Post

Hasan Ismaik bemängelt die lasche Freikartenpolitik der Löwen. Ausgerechnet Kult-Trainer Werner Lorant hat das nun am eigenen Leib zu spüren bekommen. "Was soll ich damit ohne Karten? Das Spiel auf dem Parkplatz schauen?"
von  AZ
Werner Lorant hatte beim Heimspiel gegen Kaiserslautern keine Freikarte in seinem Umschlag.
Werner Lorant hatte beim Heimspiel gegen Kaiserslautern keine Freikarte in seinem Umschlag. © sampics/Augenkick

München - Werner Lorant wollte beim Heimspiel gegen Kaiserslautern die Löwen anfeuern, doch als er seinen Umschlag abholte, fand er darin nicht wie gewohnt seine Freikarte, sondern nur einen Parkschein. Dies berichtet die "Bild". Auf AZ-Nachfrage polterte Lorant auch am Freitag noch über den Fauxpas der Sechzger: "Es war mir zugesagt worden, zwei Freikarten und einen Parkschein zu bekommen - dann fahre ich da hin, und habe nur den Durchfahrtsschein im Kuvert. Was soll ich damit ohne Karten? Das Spiel auf dem Parkplatz schauen?"

Als er sich darüber beschwerte, habe man ihm lediglich erklärt, dass es keine Freikarten mehr gebe. Ist er also erstes Opfer von Ismaiks neuer Karten-Politik? Der hatte sich ja in einem Posting zu Wort gemeldet und geschimpft, Sechzig vergebe zu viele Freikarten, dadurch sei dem Verein ein "großes finanzielles Loch" entstanden. Diese Praxis müsse sich in Zukunft ändern, so der jordanische Investor.

Vor tausenden Dynamo-Fans - Auswärtsspiel gegen den Angstgegner

Doch Ismaik gab auch zu verstehen, dass "Vereinsikonen und Ex-Spieler" weiterhin in den Genuss der Sonderkarten kommen. Da stellt sich natürlich die Frage: Ist Werner Lorant keine Vereinsikone? Wer, wenn nicht "der Beinharte", der die Löwen damals bis in die Champions League-Quali führte, hätte Anrecht auf eine Karte?

Am Ende vom Lied durfte Lorant dank der Hilfe eines Logen-Besitzers trotzdem in die Arena - und erklärt der AZ nun, dass auch Ismaik reagiert und der Trainerlegende eine Karte auf Lebenszeit versprochen habe: "Er kam nach dem Spiel und hat sich bei mir entschuldigt. Danach hat's ein bisschen gedauert, aber heute kam ein Anruf: Künftig wird nicht mehr nur ein Parkschein hinterlegt sein, sondern auch eine Karte."

Das anstehende Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Samstag (13 Uhr, AZ-Liveticker) wisse er noch nicht, ob er kommen werde: "Keine Ahnung, ob ich es am Wochenende schaffe. Ich hoffe jedenfalls, dass es besser wird als in Braunschweig (1:2, d. Red.), denn das war gar nix. Aber "Biero" ist ein guter Junge, das wird er schon hinkriegen", so der frühere Coach des jetzigen Interimstrainers Daniel Bierofka.

Ob Freikarte oder nicht: Um den Zuschauern etwas zu bieten, müsse mal wieder ein Erfolgserlebnis her, wie Lorant in seinem unnachahmlichen Grantel-Ton raunt: "Langsam sollten sie mal wieder gewinnen, sonst sehe ich schwarz."

 

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