TSV 1860 München: Felix Weber über Kilian Jakob, Daniel Bierofka und Timo Gebhart
München - Seit der Jugend kickt er für den TSV 1860: Felix Weber. In der Regionalliga Bayern hat der Kapitän seinen Stammplatz in der Innenverteidigung sicher. Selbst Jan Mauersberger kam jüngst nicht am 22-Jährigen vorbei. Die AZ sprach mit Weber vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt II (Freitag, 19 Uhr, im AZ-Liveticker) über den Konkkurrenzkampf im Team, die Kontrahenten um die Tabellenspitze und Ansagen von Coach Daniel Bierofka.
AZ: Herr Weber, ist die Nullnummer bei Schlusslicht Seligenporten abgehakt oder haben Sie sich noch bisschen Ärger für das Freitagsspiel beim FC Ingolstadt II aufgespart?
FELIX WEBER: Wir haben noch mal darüber gesprochen, was wir hätten besser machen können. Hätten wir gewonnen, wäre alles gut gewesen. Der Ärger ist noch drin – den lassen wir gegen den FCI raus.
Trotz des Rückschlages liegt 1860 als Tabellenführer vor Schweinfurt und dem FC Bayern II, zwei anderen gehandelten Favoriten.
Wir haben 19 von 24 möglichen Punkten geholt. Da brauchen wir nicht meckern. Buchbach (0:1, d. Red.) war blöd mit meinem Eigentor, Seligenporten auch. Aber wir liegen noch vor Schweinfurt und das soll auch so bleiben. Die Bayern spielen mit einer jungen Truppe und merken gerade, dass es in der Regionalliga anders läuft als in der A-Jugend.
"Der Hype um 1860 ist Wahnsinn"
Trainer Daniel Bierofka hat kein klares Saisonziel ausgegeben, sich aber über die hohen Erwartungen im Umfeld echauffiert. Was sagt sein Kapitän dazu?
Die meisten Fans sind zufrieden. Hauptsache, wir spielen gut. Einige sagen: ‚Auf geht’s, das schaffen wir dieses Jahr!‘ Ein gewisser Druck ist natürlich da, aber wir wollen selbst jedes Spiel gewinnen und vorne mitspielen. Wir haben ja erst den achten Spieltag. Der Hype ist Wahnsinn. Ich kriege jedes Mal wieder Gänsehaut, wenn wir im Grünwalder spielen und unsere Fans loslegen. Ich hoffe, dass wir noch länger auf dieser Euphoriewelle surfen.
Bierofka hatte Timo Gebhart zuletzt deutlich kritisiert und erklärt, dass er seine Emotionen nicht immer im Griff habe. Auch mal etwas abbekommen?
Klar (lacht). Das braucht man manchmal und das ist typisch für Biero. Aus mir kitzelt er so das Höchste heraus. Auch Timo hat im Training eine Reaktion gezeigt und sich voll reingehauen. Wir haben so viele Spiele, da kann es schon mal passieren, dass man ausgewechselt wird oder ein Jan Mauersberger mal auf der Bank hockt. Aber das wird nicht 20 Spiele in Folge passieren.

Kapitän des TSV 1860: Felix Weber. Credit: AZ
Was fordert der Trainer von seinem Spielführer, und wann würde dieser mal auf den Tisch hauen?
Die größten Themen sind, Verantwortung zu übernehmen und den Mund aufzumachen. Ich bin ein ruhiger Typ und muss mich manchmal dazu zwingen. Ausflippen würde ich, wenn sich einer im Training hängen lässt – dann haue ich dazwischen.
"Dafür sind Steinhart und ZIereis da"
Stichwort hängenlassen: Mit Kilian Jakob verlässt die Löwen mal wieder ein Talent, in Richtung Augsburg.
Natürlich ist es schade. Ich hatte auch einige Angebote vor der Saison, auch höherklassige. Für mich war es eine Herzensangelegenheit. Aber wenn ein Bundesligist anklopft, muss man das schon verstehen. Dafür sind Phillipp Steinhart und Markus Ziereis wieder hier. Wir können das schon kompensieren.
Zurück zum Spiel am Freitag: Kürzlich ging es noch im Pokal gegen die Profis, jetzt kommt die Reserve der Schanzer. Ein undankbarer Stolperstein?
Da wird keiner ein Prozent weniger geben, nur weil wir gegen die Profis knapp verloren haben. Die Hütte wird voll sein. Wir müssen wieder Vollgas geben, um die Fans und Biero zufrieden zu stellen (lacht).
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