TSV 1860 München: Es wird konkret: Löwen wollen Marinkovic

München - Sascha Marinkovic kennt München aus dem Eff-eff. Gemeinsam mit seiner Mutter lebte er jahrelang in Neuhausen, wuchs hier auf, lernte beim ESV München das Fußballspielen. Schon bald soll der 25-jährige Angreifer wieder in seiner Geburtsstadt Tore schießen.
TSV 1860 verhandelt mit Wacker Burghausen
Denn: Der TSV 1860 steht in konkreten Verhandlungen mit Wacker Burghausen über einen Transfer des aktuellen Top-Torjägers der Regionalliga Bayern (14 Treffer). "Es gab eine Anfrage, mehr darf ich aber nicht sagen", erklärte Marinkovic im Gespräch mit der AZ und ergänzte doch: "Die Anfrage kam nach dem Spiel in Burghausen. Die Klubs haben danach Gespräche geführt." Der rumänisch-stämmige Mittelstürmer ließ durchblicken, dass ihn die Sportliche Leitung der Burghausener gebeten habe, sich nicht zu äußern.
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Wacker dementierte ein Angebot der Löwen auf Nachfrage der AZ zwar. Der vermeintliche "Maulkorb" für Marinkovic dürfte aber durchaus ein Indiz dafür sein, wie weit die Gespräche bereits fortgeschritten sind. Der Umworbene selbst meinte, dass Sechzig natürlich der einfachere Weg zurück in den Profifußball sei.
Marinkovic trainierte unter Hagi
Und genau dieser ist sein Ziel. Marinkovic war schon mal ganz nah dran. Um auf seinen Traum vom Profi hinzuarbeiten, ging er bereits in jungen Jahren nach Rumänien. In der Academia "Gheorghe Hagi" des gleichnamigen rumänischen Fußball-Idols musste er sich gegen zahlreiche Talente behaupten, bekam 2011 immerhin einen Vertrag beim amtierenden Meister FC Viitorul. Dessen Eigentümer, Präsident und Trainer ist ebenfalls Hagi, einstiger Starkicker von Real Madrid und des FC Barcelona.
Marinkovic konnte sich unter Hagi jedoch nicht durchsetzen, lief als Leihspieler für CSMS Iasi, Rapid Suceava und den FC Voluntari stattdessen in der zweiten rumänischen Liga auf. Schließlich zog es ihn 2015 ins oberbayerische Rosenheim, wo seine Mutter mittlerweile lebt. Für den TSV 1860 Rosenheim erzielte er in 60 Spielen in der Bayernliga und der Regionalliga 22 Tore, in dieser Saison sind es für Wacker bislang 14.
Bierofka sprach von Neuzugang
Eine Präferenz habe er keine, sagte er auf die Frage, ob es ihn unbedingt zu den Löwen ziehe. "Ich habe einen Vertrag, den ich einhalten muss. Wenn die Klubs jedoch Einigung erzielen, warum nicht?" Man sei mit zwei Spielern in Verhandlungen, "bei einem sind wir relativ weit. Den können wir in der Winterpause präsentieren“, hatte Sechzig-Coach Daniel Bierofka jüngst im Interview mit dem Kicker erzählt. Vieles deutet daraufhin, dass es sich bei besagtem Spieler um Marinkovic handelt.
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Dieser hatte auch beim überraschenden 2:0 der Burghausener gegen den Zweitligaabsteiger im November getroffen, ist zudem im von Bierofka präferierten 4-3-3 flexibel auf allen drei Sturmpositionen einsetzbar. Es ist eine Variabilität, die nicht viele Stürmer bieten. Zudem fand Bierofka bislang noch keine Idealbesetzung für die Rechtsaußenposition.
Marinkovic erfüllt Bierofka-Kriterien
Marinkovic erfüllt weitere wesentliche Kriterien des früheren Bundesligaspielers: Identifikation und Engagement für seinen Klub. Bei Wacker arbeitet Marinkovic offiziell im Nachwuchsleistungszentrum als Assistent mit. Anfang des Jahres muss Burghausen diesen Posten womöglich neu besetzen. Im Januar öffnet das Transferfenster auch für die Regionalliga. Dann kann Sechzig zuschlagen.
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