TSV 1860 München: Die Gewinner und Verlierer der Vorbereitung
München - Felix Weber. Jan Mauersberger. Daniel Wein. Phillipp Steinhart. Markus Ziereis. Sascha Mölders. Diese sechs Löwen dürften das Gerüst jener Elf bilden, die Trainer Daniel Bierofka am kommenden Samstag beim Regionalliga-Rückrundenstart auf den Rasen schicken wird - im heißen Duell beim 1. FC Nürnberg II. Anders Positionen sind längst nicht klar.
Bierofka ließ am Donnerstag gegen Austria Lustenau (2:1) zwar seine vermeintliche Startformation auflaufen, erklärte aber: "Es sind ein paar Positionen fix, aber morgen haben die restlichen Jungs nochmal die Möglichkeit, sich zu zeigen."
Am Freitag, bei besagtem Test gegen Blau-Weiß Linz, gewannen die Sechzger mit der B-Elf durch den Treffer von Noel Niemann (55.) mit 1:0. Die AZ zeigt nach den Erkenntnissen aus den Generalproben die Gewinner und Verlierer der Winter-Vorbereitung.
Die Gewinner
Michael Görlitz: Gewinner, weil der einzige Winter-Neulöwe nach ausgestandenem Achillessehnenriss im Trainingslager fast alles mitmachen konnte: Grundlagen gelegt! Geschont in den Tests wegen Risiko-Minimierung, laut Bierofka nur eine Vorsichtsmaßnahme. "Er wird uns weiterhelfen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche", sagt er. Gegen Nürnberg wohl maximal Joker - und doch Hoffnungsträger.
Benjamin Kindsvater: Ein Mann mit Top-Anlagen, bislang fehlte es an der Effektivität. Nun aber Matchwinner gegen Lustenau.
Wurde von Bierofka für sein "richtig gutes Spiel" lobend hervorgehoben. Auch die Ausfälle von Nico Karger und Nicholas Helmbrecht machen ihn für Nürnberg zum unangefochtenen Startelf-Kandidaten.
Nono Koussou: Bierofka steht bekanntlich auf vielseitige Spieler. Koussou ist einer davon, kam zuletzt als Rechtsverteidiger sowie rechts und links im Mittelfeld zum Einsatz. Ebenfalls Torschütze gegen Lustenau.
Noel Niemann: Siegtorschütze gegen Linz, mit Linksverteidiger Leon Klaasen DIE Entdeckung. Im Gegensatz zu Klaasen mit weniger Konkurrenz auf den offensiven Außen. "Er bringt sehr viel mit und könnte in die Rolle eines Spielers schlüpfen, den man noch nicht auf der Rechnung hatte", lobt Sportchef Günther Gorenzel.
Die neue Nummer eins: Marco Hiller oder Hendrik Bonmann? Bierofka verschaffte beiden Keepern nochmal über 90 Minuten Spielzeit zur Eigenwerbung. Tendenz: Hiller bleibt Stammkeeper, da er sich schlicht nichts zuschulden kommen ließ und es seinem Coach sehr schwer macht, ihn zu degradieren.
Die Verlierer
Timo Gebhart: Großer Hoffnungsträger - großer Verlierer. Seine hartnäckige Achillessehnenentzündung zwang ihn zur Abreise aus dem Trainingslager. Seine körperliche Genesung stellte noch in den Schatten, dass er sich nach der Frühgeburt seiner Tochter um Frau und Kind sorgen musste. Comeback in weiter Ferne.
Nico Karger: Was für ein Verletzungsschock um den Torjäger gegen Lustenau. Bierofka fürchtete einen Kreuzbandriss, letztlich ist es "nur" eine Kapselverletzung. Sein Ausfall wiegt dennoch schwer, zumal die erste Prognose von zwei Wochen Pause laut Gorenzel etwas vorschnell sei. Karger fehlt somit nicht nur in Nürnberg und gegen Buchbach (27. Februar), sondern wohl auch in Illertissen (3. März).
Nicholas Helmbrecht: Vermurkste Vorbereitung wegen eines Patellaspitzensyndroms. Comeback noch ungewiss, danach wohl erstmal hintendran.
Der Verlierer des Torwartduells: Es sei eine "brutale Entscheidung" (Bierofka) zwischen "zwei Einser-Keepern" (Gorenzel). Bonmann dürfte der unglücklichere Einser-Keeper werden.